Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ (Mat941)

Worum es hier geht:

Wir stellen hier Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ vor. Die Übersicht ist relativ umfangreich, wir haben sie deshalb nach verschiedenen Gesichtspunkten geordnet. Dabei kann es natürlich auch Überschneidungen geben.

Da diese Seite sehr lang und damit unübersichtlich geworden ist, haben wir sie auf verschiedene thematische Unterseiten verteilt.

Ausgelagert wurden die folgenden Aspekte:

Zum Thema: Probleme in der Beziehung

Die Vorstellung der Kurzgeschichten zu diesem Teilthema sind ausgelagert worden auf die Seite:
https://schnell-durchblicken.de/kurzgeschichten-thema-beziehungen-probleme

Zum Thema: Verständigung, Versöhnung

Die Übersicht haben wir ausgelagert nach:
https://schnell-durchblicken.de/kurzgeschichten-thema-beziehungen-versoehnung

Zum Thema: Ausbruch(-versuche)

Die Kurzgeschichten zu diesem Thema haben wir ausgelagert nach:
https://schnell-durchblicken.de/kurzgeschichten-thema-beziehungen-ausbruch

Zum Thema: Anbahnungsphase von Beziehungen
  • Andrea Bigge, „Der rote Schal“
    • Eine anrührende Geschichte von zwei alten Menschen, die anscheinend für einander bestimmt sind, aber nicht zueinander kommen. Stattdessen beschränken sie sich auf Freundlichkeit und durchaus Aufmerksamkeit. Aber über ein „nichtsprachliches“ Signal  und ein Lächeln kommen sie nicht hinaus.
    • Die Geschichte „schreit“ regelrecht danach, über die Schwierigkeiten nachzudenken und vielleicht auch da eine positive Variante zu finden, wenn es um emotionale Annäherungen auch schon in der Klasse 8 geht.
    • https://schnell-durchblicken.de/andrea-bigge-der-rote-schal
  • Stefan Slupetzky, „Der Kondensmilchmann“
    https://textaussage.de/stefan-slupetzky-der-kondensmilchmann
    Erzählt wird das Schicksal einer Möglicherweise-Beziehung, bei der ein Mann ständig zur gleichen Zeit Kondensmilch kauft, nur um in die räumliche Nähe seiner heimlich Angebeteten zu kommen. Die kauft sich jedes Mal nur einen Apfel.
    An dieser Geschichte kann man schön sichtbar machen, wie der Verständnisaufbau beim Leser schwankt zwischen Interesse, zunehmender Langeweile und der sich verstärkenden Frage, wie die Geschichte noch gut enden könnte. Und sie tut das auf grandiose Weise.
Zum Thema: Annäherungen
  • Wiener, Jennifer, „Mut ist … „
    Thema: Es endlich sagen …

    • Auch hier geht es um die Schwierigkeiten, die vor allem junge Menschen haben, einem anderen ihre Gefühle zu gestehen.
    • Hier ist es ein glücklicher Zufall, der eine günstige Ausgangssituation schafft.
    • Am Ende zeigt sich, dass der umworbene Junge offensichtlich genauso interessiert war an ihr wie die Mitschülerin an ihm. Allerdings gehörte es für beide zum Normalverhalten, das in der Klasse und auch nicht gegenüber anderen am Telefon zu zeigen bzw. zuzugeben.
      https://textaussage.de/5-min-tipp-zu-der-kurzgeschichte-mut-ist-von-jennifer-wienerWiener, Jennifer, „Mut ist …“
  • Katherine Brush, „Die Schauspielerin“
    Auch: Es endlich sagen, aber ohne jede Chance auf Erhörung
    Ein Annäherungsversuch, der nicht weit vom Stalken entfernt ist, der aber in der Geschichte ein äußerst originelles Ende findet.
    https://textaussage.de/schnell-durchblicken-kurzgeschichte-die-schauspielerin-von-katherine-brush
Zum Thema: Wahrnehmung, Vorurteile
  • Zimmermann, Tanja, „Eifersucht“
    Hier geht das es positiver aus als in der Kurzgeschichte „Die Schauspielerin“
    Die Geschichte eines Mädchens, die glaubt, der von ihr Angebetete lasse sich auf eine Konkurrentin ein. Das weckt bei ihr zum einen Minderwertigkeitsgefühle, zum anderen das Bedürfnis, sich die andere schlecht zu denken.
    Es stellt sich dann heraus, dass es sich um ein Missverständnis handelt und der Junge eigentlich mit ihr was unternehmen will. Daraufhin ist das Mädchen bereit, alles zu vergessen und sich sogar positiv über die Nicht-mehr-Konkurrentin zu äußern.
    Man kann schön darüber sprechen, was alles unsere Wahrnehmung beeinflusst und eben auch falsche Gefühle hervorruft.
    https://textaussage.de/tanja-zimmermann-eifersucht
Zum Thema: Enttäuschung
  • Brender, Irmela, „Caroline über Wiesen laufend“
    Thema: Enttäuschung

    Caroline, ein Mädchen, das noch nie einen Freund gehabt hat, ist plötzlich von einem Jungen namens Joschi ganz begeistert und fühlt sich von ihm auch gemocht.
    Ihr Traum, mit ihm über Wiesen zu laufen, während sie sich an der Hand halten, wird brutal zerstört, als er ihr bei einer Motorradpanne zumutet, per Anhalter Hilfe zu holen. Als sie das ablehnt, lässt er sie einfach in der Wildnis stehen und sie muss enttäuscht zu Fuß zum nächsten Ort gehen.
    Ganz offensichtlich geht es um romantische Mädchenträume, die hier ganz schnell angesichts der Realität ins Nichts zerfließen.
    Natürlich kann man diese Geschichte auch auf einen ähnlich enttäuschten Jungen umschreiben, was eine reizvolle Aufgabe sein könnte.
    Hier findet sich ein Hinweis, wo die Geschichte u.a. abgedruckt ist.
    http://www.gbv.de/dms/gei/591184656.pdf
  • Etwas sehr Positiveres erlebt eine Schülerin in dieser Geschichte:
    https://textaussage.de/beispiel-fuer-eine-inhaltsangabe-linda-sommer-die-ohrringe

Zum Thema: Trennung

  • Jerosch, Rainer, „Lächeln im Regen“
    Themen: #Schluss

    in dieser Kurzgeschichte geht es um das Ende einer Beziehung, wobei der Junge sich sehr dominant verhält. Dazu gibt es eine Variante, in der die Schülerin einer achten Klasse die Kurzgeschichte aus der Perspektive des Mädchens umgeschrieben hat. Gezeigt wird auch in einem Video, welche Tipps für vergleichbare Bearbeitungen sich dabei ergeben.
    Dazu gibt es auch ein Video, das auf der folgenden Seite verlinkt ist.
    https://textaussage.de/rainer-jerosch-laecheln-im-regen
  • Kai Fischer, „Erinnerungsangebote“
    Noch nicht gelungene Bewältigung einer gescheiterten Beziehung
    Ein Ich-Erzähler läuft erschrocken in einen Supermarkt, als er seine Ex aus einem Café komme sieht.
    Er nutzt das dann gleich für einen Einkauf, bei dem ihn allerdings viele Waren an die Beziehung erinnern.
    Am Ende muss er feststellen, dass er das alles eingekauft hat, was ihn beschäftigt hat.
    Das Körpergedächtnis war anscheinend noch nicht so weit wie der Kopf.
    https://textaussage.de/schnell-durchblicken-kai-fischer-erinnerungsangebote
  • Botho Strauß, „Mikado“
    Themen: #Identität #Gewalt

    In der Geschichte geht es um einen Fabrikanten, dessen Ehefrau entführt worden ist. Als die Polizei sie ihm zurückbringt, erkennt er sie nicht wieder. Sie ist deutlich jünger und auch mehr Handwerkerin als Wissenschaftlerin. Im Laufe der Geschichte zweifelt auch der Fabrikant immer mehr an sich und an der Situation. Nach einem gemeinsamen Mikado-Spiel, bei dem die anfangs sehr anpassungsfähige Frau sich recht impulsiv, ja aggressiv verhält, beschließt er, einfach die weitere Entwicklung abzuwarten. Dabei schließt er nicht aus, dass er seine aktuellen Gewaltimpulse dann tatsächlich auch auslebt.
    Botho Strauß, „Mikado“

Noch nicht sortiert

  • Wohmann, Gabriele, „Flitterwochen, dritter Tag“
    • Die Geschichte zeigt die Diskrepanz zwischen einem sich in Zukunftsperspektiven und Floskeln ergehenden Ehemann und seiner Frau, die anscheinend zum ersten Mal eine hässliche Warze bei ihrem Mann entdeckt.
    • Diese wird zum Symbol einer Beziehung, die offensichtlich gefühlsmäßig schon am Ende ist.
    • Die Geschichte lässt sich sehr gut vergleichen mit „Vera sitzt auf dem Balkon“ von Sibylle Berg.
      https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-wohmann-flitterwochen
    • Hierzu gibt es auch ein Video, in dem es vor allem um Kommunikation geht, außerdem um die auffällige und nicht ganz unproblematische Leserlenkung:
      https://www.schnell-durchblicken2.de/lv-kg-flitterwochen-komm-leslenk
  • Martin Suter, “Weidmanns Nachtgespräche”
    Auch diese Geschichte lässt sich gut mit Wohmanns „Flitterwochen, dritter Tag“ vergleichen. In ihr geht es nämlich um den Moment im Leben eines Ehepaars, wo sich die Probleme auflösen könnten. Er interessiert sich nur für die Karriere, sie muss sich erotische Erfahrungen aus einer Biografie holen.
    Und dann geschieht das Unglaubliche …
    https://textaussage.de/martin-suter-weidmanns-nachtgespraeche
  • Heimito von Doderer, „Das Verhängnis“
    https://textaussage.de/heimito-von-doderer-das-verhaengnis
    In der Kürzestgeschichte geht es um ein Pärchen, bei dem die Frau nach kurzer Zeit mit der Wahrheit über ihren Beruf herausrücken muss. Das ist für ihn inakzeptabel und so endet die Beziehung mit den gleichen Worten, mit denen auch Schillers Ballade „Der Handschuh“ endet – dort aber aus einem ganz anderen Grund.
  • Berg, Sibylle, „Vera sitzt auf dem Balkon“
    In der Kurzgeschichte geht es um ein Ehepaar, das nebeneinander sitzt, ohne wirklich eiune innere Beziehung zu haben. Die Frau, aus deren Perspektive erzählt wird, überlegt, was sie mit dem wunderschönen Tag anfangen könnte – aber es fällt ihr nichts ein – und schon gar nichts, was sie mit ihrem Mann zusammen machen könnte.
    Am Ende geht sie zur normalen Hausarbeit über, bis ihr einfällt, dass ihre Freundin bald Geburtstag hat, was ihre Stimmung deutlich aufhellt.
    Die Geschichte lässt sich u.a. gut vergleichen mit Wohmann, „Flitterwochen, dritter Tag“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-sibylle-berg-vera-sitzt-auf-dem-balkon
  • Wohmann, Gabriele, „Schönes goldenes Haar“
    Versuch eines Gesprächs einer Frau mit ihrem Mann über die gemeinsame Tochter. Deren sich möglicherweise anbahnendes Liebesleben im oberen Stock wird zum Anlass, die eigene Beziehung zu reflektieren – mit negativem Ergebnis. Der Mann verschanzt sich hinter seiner Zeitung und begnügt sich mit der Erinnerung an einen schön „geschmückten“ Braten. Am Ende hat die Ehefrau nur Mitleid mit diesem Mann und spürt eine „stolze Verwunderung“ angesichts des „schönen goldenen Haares“ ihrer Tochter.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-wohmann-haar
  • Horvath, Ödön von, „Geschichte einer kleinen Liebe“
    Themen: Rückblick auf eine verlorene Liebe
    Rückblick auf eine Beziehung, die sehr einseitig ausgerichtet war von seiten des Mannes. Ihm ging es nur um „begehren“ bzw. sogar „besitzen“. In der Erinnerung muss er sich nun (als Ich-Erzähler) dem schmerzhaften Moment der Erkenntnis stellen, den er einer starken  Frau verdankt und der ihn trotzdem nur zu einer halben Wahrheit führt, nämlich der nachträglichen Überhöhung einer ‚Lehrstunde‘ zu einem kurzen Moment wahrer Liebe.
    Die Erzählung kann man sehr gut vergleichen mit Judith Hermanns Kurz-Novelle „Sommerhaus, später“.
  • Behrens, Andrea, „Supersonic Me“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-behrens-supersonic-me
    In der Kurzgeschichte beschreibt ein Ich-Erzähler, wie er auf eine besondere Art und Weise kurzzeitig an eine erste Beziehung zu einem Mädchen kam und wie nachhaltig das Erlebnis für ihn mit einem Song verbunden war.
    Die Geschichte lässt sich gut einsetzen, wenn es um den Anfang von Beziehungen sowie um das Verhältnis der Geschlechter geht.
    Hier bietet sich auch ein Vergleich mit der Kurzgeschichte „Geschichte einer kleinen Liebe“ von Ödön von Horvath an.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/horvath-geschichte-liebe
    Was die Gattung Kurzgeschichte angeht, so ist die Frage spannend, ob es sich nicht eher um den Auszug aus einer möglichen Autobiografie handelt (gerne auch einer fiktiven) als um eine typische Kurzgeschichte.
    Gezeigt wird das an einem Alternativ-Einstieg, der typischer für eine Kurzgeschichte erscheint
  • Plath, Sylvia, „Ein Tag im Juni“
    In der Geschichte geht es um zwei Mädchen, die sich auf einer Paddeltour von zwei Jungen die Bootskosten bezahlen lassen, obwohl sie selbst Geld haben. Während Linda danach die Sache aufklärt und dafür sorgt, dass die Jungen das ihnen zustehende Geld zurückbekommen, ist das zweite Mädchen ganz unglücklich, weil es sich in einen der beiden Jungen verliebt hat. Bei diesem führt die doppelte Enttäuschung (Betrug und Unehrlichkeit) tatsächlich dazu, dass er sich schnell entfernt, was das Gefühl einer verpassten einmaligen Gelegenheit zurücklässt.
    Sylvia Plath: „Ein Tag im Juni“ – Tipps zur Inhaltsangabe interessante Du-Erzählperspektive
  • Özdogan, Selim, „Marita“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-oezdogan-marita
    In der Geschichte wird aus der Sicht eines Mannes erzählt, wie es ihm geht, seitdem ihn Marita, seine Partnerin verlassen hat. Spannend ist die Frage, inwieweit aus seinem Rückblick deutlich wird, dass der Keim des Scheiterns der Beziehung schon angelegt war oder diese Marita nur einfach etwas Neues will.
  • Hermann, Judith, „Sonja“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-hermann-sonja
    Themen: Besondere Beziehungen zwischen scheinbarer Normalität und fast schon Absonderlichkeit
    Recht lange Kurzgeschichte, in der es um die Beziehung des Ich-Erzählers zu einer sehr ungewöhnlichen Frau geht: Einerseits will sie den Mann ganz offensichtlich, andererseits entzieht sie sich auch immer. Sex spielt von ihr aus keine Rolle, aber sie will später Kinder. Der Ich-Erzähler wiederum pflegt neben dem unklaren Verhältnis zu dieser Sonja noch eine körperlich intensive Parallelbeziehung.
  • Hermann, Judith, „Zigaretten“
    Themen: Eifersucht, Umgang mit Trennungen
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-judith-hermann-zigaretten

    • In der Geschichte geht es wohl um eine Ich-Erzählerin, die gerade von ihrem Partner verlassen wird und jetzt ihr ganzes Glück und Unglück an einer kleinen Geschichte festmacht, die ihr im Weggehen noch erzählt wird.
    • Es geht um eine Situation im Leben ihres Partners, in der er sich kurzzeitig und nur situationsbedingt von seiner damaligen Freundin trennen muss und sich den damit verbundenen Schmerz erträglicher macht, indem er sich darüber freut, dass er vergessene Zigaretten noch an ihrem Platz wieder findet.
    • insgesamt soll die Geschichte wohl deutlich machen, wie viel kleines und auch größeres Glück es im Leben geben kann, bevor die Enttäuschungen beginnen.
  • Thomas Hürlimann, Der Filialleiter
    Themen: Nutzung der Medien zur Regelung bzw. Bewältigung von Beziehungsproblemen
    (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 50)
    Diese Geschichte kann als Gegenpol zu Kurt Martis „Happy End“ verstanden werden, denn hier muss ein Filialleiter erleben, dass sich seine Frau wegen seiner Lieblosigkeit an ihm rächt, indem sie ihre Beziehungsgeschichte ins Fernsehen bringen lässt. Erstaunlicherweise ändert sich nicht nur nichts an den Gegebenheiten  dieser Beziehung, sondern beide Partner sitzen am Ende wieder einträchtig vor dem Fernseher, als wäre nichts geschehen.
  • Reider, Katja, „Wahnsinnstyp oder: Während sie schläft“
    In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das im Zug einen Jungen trifft, der ihr äußerst attraktiv vorkommt, an dessen Schulter aber bereits ein Mädchen lehnt.
    Diese sehr unangehme und sie stark beschäftigende Situation endet erst, als das Mädchen bei einem Halt plötzlich aufspringt und aussteigt. Der „Wahnsinnstyp“ erklärt schließlich cool, sie sei einfach müde gewesen, ansonsten kenne er sie nicht.
    Schließlich stellt sich heraus, dass sie beide ein gemeinsames Ziel haben und der Ich-Erzählerin damit noch 62 Minuten Zeit bleiben, sich mit dem Jungen anzufreunden.
    Die Geschichte endet mit dem entschlossenen Satz: „Das schaffe ich!!!“
    Inhaltlich bringt die Geschichte nicht allzuviel, interessant ist einfach die Art und Weise, wie sie ausgemalt ist.
    Das könnte zum Anlass genommen werden, eine ähnlich peinvolle Annäherungsgeschichte mal selbst zu schreiben.
    Die Geschichte wird freundlicherweise vom Auer-Verlag im Netz zur Verfügung gestellt:
    https://textaussage.de/katja-reider-der-wahnsinnstyp
  • Bender, Hans, „Felix“ (1964)
    In der Geschichte geht es um einen noch recht schüchternen Ich-Erzähler, der mit Felix, einem Kumpel, unterwegs ist, dem fast alles zu gelingen scheint.
    Er ist es denn auch, der dem Ich-Erzähler die Arbeit abnimmt, im Haus eines der gerade kennengelernten Mädchens anzurufen.
    Auch hier wieder ein glücklicher Zufall: Felix trifft auf einen Vater, der seinen kennt und schnell bereit ist, nicht nur ihn, sondern auch den Begleiter, also den verliebten Ich-Erzähler zu sich nach Hause einzuladen.
    Die Geschichte endet damit, dass er aber absagen muss, weil er angeblich noch ein anderes Date hat.
    Felix will dann zumindest Sabine von ihm grüßen. Inwieweit er sie vielleicht vor einem mehrfach Verliebten warnen wird, bleibt offen.
    Insgesamt eine Geschichte, die im technischen Milieu der Telefonzelle spielt.
    Ansonsten bleibt wohl – neben der Klärung der Bedeutung des Schlusses – nur, mal zu überlegen, wie man die Geschichte in heutige Zeiten übertragen könnte.
  • Fröhlich, Pea, Der Busfahrer
    In der Geschichte geht es – wie der Titel schon sagt – um einen Busfahrer, der sich immer freut, wenn eine Frau wieder einmal für fünf Stationen so hinter ihm sitzt, dass er sie im Spiegel betrachten kann. Er wagt nicht, sie anzusprechen, weiß aber alles, was er im Bus von ihr mitbekommt. Diese seltsame Beziehung endet, als die Frau eines Tages das Einsteigen verpasst, weil sie von einem Mann geküsst wird.
    ttps://www.schule-bw.de/themen-und-impulse/individuelles-lernen-und-individuelle-foerderung/allgemein-bildende-schulen/kompetenzraster-2016/deutsch/d_nl52_3_lm_7_10.pdf

  • Frerich, Hajo,“Was die Welt der Elementarteilchen uns über die Liebe verrät“
    In dieser Kurzgeschichte wird versucht, ein zentrales Liebesproblem zu lösen, indem man einen Vergleich aus der Atomphysik heranzieht. Dabei geht es nicht um wissenschaftliche Erkenntnis, sondern um eine harte Wahrheit.
    https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/151-frerich-schule-gut-kurzgeschichte
  • Moser, Milena, „Der Hund hinkt“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moser-hund
    In dieser Geschichte geht es zwar primär um eine fast schon satirische Darstellung eines Familien-Sonntagsspazierganges, auf dem sich vielfältige Frustgefühle lösen und man sich an ungelösten Beziehungsproblemen abarbeitet.
    Aber es gibt hier auch eine Tochter, die sich auf sehr mutige Art und Weise ein bisschen Liebesfreiraum erkämpfen will. Es geht darum, dass sie einen Zettel, auf dem ihr real oder angeblich ein Junge seine Zuneigung erklärt, einfach ernst nimmt, auch wenn ihr vielleicht nur ein Streich gespielt wurde.
  • Eine ganz andere Beziehungsgeschichte findet sich hier:

    Harg, William M., „Der Retter“
    In der Geschichte geht es um einen jungen Seemann, der als einziger den Untergang seines Schiffes überlebt und dann an einer Planke auf dem Meer treibt. Als der Schiffshund die Planke auch als Schwimmhilfe nutzen will, will der Mann ihn erst vertreiben, erkennt aber später, dass gerade die ruhige Konzentration des Hundes auf die Gegenwart ihn daran hindert, sich von seinen ängstlichen Gedanken an die Zukunft verrückt machen zu lassen. Als sie schließlich nach sechs Tagen gerettet werden, versteht der Schiffsarzt nicht, warum der Mann so darauf bestanden hat, dass auch der Hund mit aufgenommen wird.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/harg-der-retter
    Der Text der Kurzgeschichte ist u.a. hier zu finden.
  • Berg, Sybille, Nacht
    (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 43)
    Eine sehr ungewöhnliche Kurzgeschichte, mit ganz wenig Handlung, dafür langen Reflexionen über die Langeweile und Leere normaler Arbeitstage, dann der Ausbruch von zwei jungen Menschen aus dieser Welt in die romantische Situation und Perspektive eines Aussichtsturms, wo sie sich begegnen und zusammen zumindest einen kurzen Moment intensiven Glücks erleben. In dieser Geschichte bleibt wirklich offen, was daraus wird und welchen Tipp sie bereit hält für eigene Ausbrüche aus dem Alltag.
    Vom Sprachlichen her sicher grenzwertig und diskussionswürdig ist das Bild von dem „süßen Brei, den Verliebte aus ihren Mündern lassen, um sich darauf zu Schlafen zu legen.“
    Eine Interpretation zu der Geschichte findet man zum Beispiel hier. (cf)
  • Moura, Paulo, „Der virtuelle Seitensprung“
    (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 121)
    In der Kurzgeschichte geht es um ein extremes Beispiel des Versuchs der Übertragung einer normalen Liebesbeziehung in die Welt des Virtuellen.
    Näheres findet sich auf der Seite:
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moura-der-virtuelle-seitensprung
  • Klüssendorf, Angelika, „Ficken“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-kluessendorf-ficken
    Die Geschichte ist u.a. zu finden in:
    (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 121)
    Anders als der Titel vermuten lässt, geht es in dieser Kurzgeschichte gerade nicht um das, was man im Deutschen „Geschlechtsverkehr“ nennt, vielmehr um zwei sehr unterschiedliche Arten, so etwas vorzutäuschen. Einmal macht sich ein Junge über die Erwartungen seines Freundes lustig, als der ihn mit einem Mädchen zusammen vorfindet. Im anderen Falle geht es um eine angebliche Vergewaltigung, die sich allerdings als falsche Behauptung herausstellt.
  • Suter, Martin, Das Partnerproblem
    Eine Satire, die das heutige Geschäftsleben kritisiert, in dem auch private Dinge hemmungslos einbezogen und genutzt werden. Das Besondere ist dann, dass all die Absichten, die die Hauptfigur hat, letztlich daran scheitern, dass Privates eben nicht berechenbar ist, weil dort auch Gefühle eine Rolle spielen. Die Kurzgeschichte zeigt letztlich, dass das Leben nicht so berechenbar ist, wie die Manager es sich wünschen. (cf)
  • Anmerkungen zu der Kurzgeschichte „Der Antrag“ von Gabriele Wohmann
    Diese Kurzgeschichte zeigt, wie ein Heiratsantrag unter den Bedingungen der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts abgelaufen sein mag – zusätzlich noch mit einem starken Schuss Berechnung einerseits und Bereitschaft zur Unterwerfung auf der anderen Seite.
    Vergleiche auch: Wondratschek, Mittagspause (cf)
  • Fischer, Kai, „Erinnerungsangebote“
    (Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 32/33)
    In der sehr interessanten und auch unterhaltsamen Kurzgeschichte geht es um einen Ich-Erzähler, der vor der Wiederbegegnung mit seiner Ex in einen Laden flüchtet und dort gleich die Gelegenheit zum Einkaufen nutzt. Dabei erinnert er sich sich an ähnliche Situationen, als sie noch zusammen waren – und plötzlich sind die Waren  „Erinnerungsangebote“, die ihn letztlich doch etwas quälend an das inzwischen vergangene gemeinsame Glück erinnern.
  • Morgner, Irmtraut, „Kaffee verkehrt“
    In dieser Kurzgeschichte wird aus der Ich-Perspektive einer Frau erzählt, wie diese – zusammen mit ihren Kolleginnen – in einer Gaststätte das anmacherische Verhalten, das manche Männer Frauen gegenüber an den Tag legen, auch einmal einem neu eintretenden Mann gegenüber an den Tag legt. Als dieser beim gemeinsamen Rausgehen irritiert anmerkt, dass sie sich sehr ungewöhnlich verhalten habe, weist sie ihn daraufhin, dass ihm das nur so vorkomme, weil er keine Frau sei.
    Insgesamt zeigt diese Geschichte, auch wenn sie in einem alten DDR-Umfeld spielt, sehr schön ein spezielles Problem des Mann-Frau-Geschlechterverhältnisses auf und regt damit zum Nachdenken an.
    Vor allem interessant dürfte die Frage sein, ob es sich bei den hier angeprangerten männlichen Verhaltensweisen um eine Art biologische Werbe-Taktik handelt, die einfach nicht mehr dem Stand der Emanzipation entspricht, früher aber leider ganz anders gesehen wurde.
  • Hemingway, Hochzeitstag
    In der auf den ersten Blick sehr fremdartig verkürzt wirkenden Geschichte geht es um einen jungen Mann, der im Kreis seiner Freunde sich noch kurz ein bisschen Mut antrinkt, bevor es dann zur Hochzeit geht. Diese selbst wird gar nicht näher beschrieben. Stattdessen geht es im zweiten Teil um die Überfahrt über einen See zu einer einsamen Hütte, in der die Hochzeitsnacht stattfinden soll.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/hemingway-hochzeitstag
  • Kai Riedemann, „Ich bin nicht Maren“: Aspekte: #Identität, #Neuanfang, #Beziehungsproblem
    • In der Kurzgeschichte „Ich bin nicht Maren“ von Kai Riedemann, erschienen 1986, geht es um die Frage, wie man deutlich machen kann, dass man ein neues Leben beginnen will.
      Konkret es um eine Maren, die ihren Namen in Elena ändern lassen will. Damit soll für sie und andere deutlich werden, dass sie jetzt nicht mehr von anderen gesteuert werden möchte, sondern ein eigenes, selbstbestimmtes Leben beginnen will. Die Reaktion der Eltern, aber auch ihres Freundes und sogar einer Mitarbeiterin in einer Behörde ist eher von Unverständnis oder zumindest Irritation bestimmt. Das ändert aber nichts daran, dass am Ende der Geschichte der Entschluss noch stärker feststeht als schon am Anfang.
      Näheres dazu findet sich auf der Seite:
      https://www.schnell-durchblicken2.de/riedemann-maren
  • Duve, Karen, „Es gibt keine niedlichen Jungs“
    Kurze Episode aus dem Leben von zwei 14jährigen Freundinnen, von denen die eine sich schon für Jungen interessiert, während die andere ihr Glück noch ganz im Umgang mit Pferden sucht.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/duve–keine-niedlichen-jungs
  • Gabriele Wohmann, Der Rivale“
    Eine junge Frau versucht, den Geliebten zu mehr Engagement in der Liebe zu gewinnen, indem sie ihm mit einem geliehenen Brillantring eine angeblich vorhandene anderweitige Verlobung vorzuspielen.
    Es passiert genau das, was auch passieren kann: Der junge Mann ärgert sich darüber, davon so spät zu erfahren und wendet sich seinen eigentlichen Interessen zu, die mehr im Bereich von Sport und Abenteuer liegen.
    https://www.einfach-gezeigt.de/wohmann-der-rivale

Spezielle Aspekte des Themas „Liebe“

Dunja Voos„Hassliebe – Liebe und Hass“
Vorstellung eines interessanten Artikels zu einem Spezialaspekt:
https://textaussage.de/dunja-voss-hassliebe

Wer noch mehr möchte …