Schiller, Kabale und Liebe – der Hintergrund des Dramas (Mat5623)

Worum es hier geht:

Wir zeigen hier mal kurz, was hinter Schillers Theaterstück „Kabale und Liebe“ steckt.

Also: Was sollte man wissen, um zu verstehen, was da abgeht.

Kurzer Hinweis: Auf der folgenden Seite kann man sich das auch per Audio-Datei erklären lassen:
https://textaussage.de/audio5623

  • In dem Drama wird die Welt des Absolutismus und der Ständegesellschaft gezeigt.
    • Mit Absolutismus ist gemeint, dass ein Fürst an der Spitze des Staates steht und fast machen kann, was er will. Es gibt keine Gerichte und auch keine Volksvertretung, die ihn kontrollieren könnte.
    • Zugleich ist dieser Fürst die Spitze der so genannten Ständegesellschaft. Damit ist gemeint, dass jeder Mensch sich damals durch Geburt in einem bestimmten Stand, einer festen gesellschaftlichen Gruppe befindet.
    • Der Begriff „Stand“ ist insofern ganz schön, weil er zeigt, dass der Mensch damals aus seinem Stand nur schwer herauskam.
    • An der Spitze der Gesellschaft stand real der Adel. Das waren die Angehörigen von Familien, die sich im Laufe der Zeit besonderes Ansehen und auch entsprechende Macht erworben hatten.
    • Dann gab es den Stand der Geistlichen. Das waren die Leute, die in der katholischen oder evangelischen Kirche bestimmte Ämter hatten.
    • Der Stand der Geistlichen ist etwas kompliziert, weil er von einfachen Pfarrern bis zu Bischöften und Äbten reichte.
      • Unter einem Bischof versteht man die höchsten kirchlichen Würdenträger in einem Bistum. Sie stehen mehr oder weniger direkt unter dem Papst oder sind in der evangelischen Kirche ziemlich selbstständig.
      • Ein Abt wiederum ist der Boss in einem Kloster und hat dort das Sagen über die einfachen Mönche.
    • Dann gab es noch den Dritten Stand. Darunter versteht man die Bauern und die Bürger der Städte, die immer wichtiger wurden.
    • Darunter gab es dann Leute, die nicht einmal einem Stand angehörten. Die hatten keinen Beruf und auch kein festes Einkommen und mussten sich ihren Lebensunterhalt auf irgendeine Art und Weise verdienen.
  • In Schillers Drama geht es nun darum, dass eine junge Frau aus dem Bürgertum und ein junger Adliger, der sogar der Sohn eines hohen Beamten ist, sich verlieben.
    • Bei der Liebe war es damals nicht so wie heute, dass man immer gleich von tiefen Gefühlen ausging. Die gab es natürlich, aber sie spielten in der Gesellschaft nicht so eine große Rolle wie heute.
    • Viel wichtiger war, dass die Partner der Kinder in die jeweilige Familie hineinpassten und ihren Wohlstand und ihren Einfluss möglichst vergrößerten.
  • Im Drama wird nun gezeigt, wenn die gesellschaftlichen Spielregeln und die persönlichen Gefühle in Konflikt geraten.

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