Schnell durchblicken beim Gedicht „Auf Wolken“ von Bettina Weis (Mat4491)

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird ein Gedicht von Bettina Weis mit dem schönen Titel „Auf Wolken“.

Beeindruckend ist, wie die Gefühle des lyrischen Ichs präsentiert werden, von absoluter Sicherheit zu zunehmend bangen Fragen. Alles löst sich dann am Ende auf geschickt gemachte Weise auf.

Anmerkungen zu Strophe 1

  • Wenn man zur Überschrift die erste Strophe hinzunimmt, weiß man, dass es hier um junge Liebe geht.
  • Wie sehr die wirkt, merkt man an der ersten Verszeile: Das lyrische Ich hat das Lächeln des geliebten Partners im Gesicht.
  • Zu dieser Phase des Verliebtseits gehört auch die Gewissheit, die in der 2. Verszeile ausgedrückt wird.
  • Die dritte Zeile macht dann wohl aus der Rückschau deutlich, dass man zu dem Zeitpunkt den „steinigen Weg“, den ein Liebespaar auch begehen muss, nicht im Auge hat.
  • Die vierte Zeile betont dann das Gefühl des Beschützt-Seins..

Anmerkungen zu Strophe 2

  • Die zweite Strophe verändert dann die Situation.
  • Jetzt geht es um das Zuhause und offensichtlich einen Moment, in dem die Kommunikation nicht funktioniert.
  • Dennoch bleibt der Optimismus – das lyrische Ich genießt weiter den „sanften Wolkenlauf“.

Anmerkungen zu Strophe 3

  • Die letzte Strophe deutet dann etwas wie Aufgeregtheit an, aber im positiven Sinne eben des Verliebtseins.
  • Dann durchaus zwei bange Fragen, von denen die erste noch unproblematisch ist, während die zweite deutlich weitergeht.
  • Das führt dann letztlich zu der Frage: „Was bin ich für dich?“
  • All das bleibt offen, weil sich jetzt alles in Klarheit auflöst. Eine tolle Idee der Autorin, dieses Gedicht mit seinen zunehmenden Fragen einfach abbrechen zu lassen.
  • Getreu dem Motto: Wenn man die Liebe gerade ausleben kann, schreibt man keine Gedichte.
  • Unterstrichen wird das dadurch, dass am Ende auch der Reim fehlt, während er die anderen Zeilen des Gedichtes verbindet.

Zusammenfassung

Insgesamt ein schönes Gedicht, das das aufgeregte, hoffnungsvolle Warten auf das Ankommen des geliebten Partners beschreibt.

Schön auch, dass in dem Moment, in dem die durchaus bangen Fragen zunehmen, die Erlösung kommt.

Kreative Anregung: Man kann sich natürlich auch den (schlechten) Scherz erlauben und der letzten Zeile doch noch einen Reim geben, der alle Hoffnungen enttäuscht.

„Es schellt. O Gott, nur der Nachbar, mit einem Schlauch.“

Ganz bewusst ist hier der maximale Kontrast gesucht und gefunden werden zu gemeinsamem Liebesglück.