Liebesgedichte – sortiert nach Themen (Mat5601)

Worum es hier geht:

Liebesgedichte sind ein sehr interessantes Thema für den Deutschunterricht. Schließlich treffen sie jeden ins Herz – wenn auch nicht zum gleichen Zeitpunkt. Auf jeden Fall lohnt es sich mal, sie nach Teil-Themen zu ordnen.

Wir haben dazu einfach mal ChatGPT gefragt, was eine mögliche Sortierung werden.

Es ergab sich folgende Liste, die wir im Folgenden erst mal ausprobieren wollen.

  1. Kennenlernen und Anziehung
  2. Verliebtsein und Begeisterung
  3. Romantik und Zuneigung
  4. Glückliche Momente und Erinnerungen
  5. Probleme und Herausforderungen
  6. Sehnsucht und Fernbeziehung
  7. Abschied und Verlust
  8. Trennung und Schmerz
  9. Versöhnung und Wiedervereinigung
  10. Zeitlose Liebe und Beständigkeit

Bisher haben wir Liebesgedichte eher nach Epochen zusammengestellt:
https://textaussage.de/sammlung-von-liebesgedichten

Dann fangen wir jetzt mal an, sie nach Themen zu sortieren.

Dabei gehen wir in anderen Fällen so vor, dass wir hier erst mal alles auf eine Seite packen. Sobald dann einige Gedichte zusammengekommen sind, lagern wir sie aus. Dann bleibt hier alles übersichtlich.

1. Kennenlernen und Anziehung

5-Minuten-Tipps zu Hilde Domin, „“Die Liebe“
Ein Gedicht, das ein besonderes Kennzeichen der Liebe sehr schön bildhaft herausarbeitet – nämlich die Verwunderung über das Erscheinen und leider auch Verschwinden eines der schönsten Gefühle, die dem Menschen möglich sind.
https://textaussage.de/5-min-tipp-zu-hilde-domin-die-liebe

Joseph von Eichendorff (1788-1857)
„Neue Liebe“

ein Gedicht, das in besonderer Weise das schöne Durcheinander, die freudige Irritation deutlich macht, die mit einer neuen Liebe verbunden sein kann.
https://www.schnell-durchblicken2.de/eichendorff-neue-liebe

Heine, Ich lieb eine Blume, doch weiß ich nicht welche
Zur Abwechslung mal ein Gedicht um eine Liebe, die überhaupt noch kein richtiges Ziel hat.
Dazu haben wir uns mal ein kleines Gegengedicht überlegt.
https://textaussage.de/heine-ich-lieb-eine-blume

2. Verliebtsein und Begeisterung

Goethe (1749-1832)
„Rastlose Liebe“
#Verliebtheit“

  • Das Gedicht macht auf beeindruckende Weise die Gefühlslage in der Anfangsphase der Liebe deutlich, die man besser als Verliebtsein bezeichnen sollte.
  • Wer sich auch nur ein bisschen im Leben und auch in seinen biologischen Grundlagen auskennt, weiß, dass diese außerordentliche Einstellung am Anfang der Beziehung nicht von Dauer sein kann.
  • Deshalb dürfte es äußerst interessant sein, darüber nachzudenken und sich auszutauschen, was diese Anfangsphase von der dauerhaften (oder zumindest einer längeren) Beziehung unterscheidet und wie man es schaffen kann, beide Phasen zu verbinden und damit eine schmerzhafte Enttäuschung möglichst zu vermeiden.
  • https://textaussage.de/5-min-tipps-goethe-rastlose-liebe

3. Romantik und Zuneigung

4. Glückliche Momente und Erinnerungen

Bertolt Brecht: „Die Liebenden“ oder „Terzinen über die Liebe“ (1928)
Dieses Gedicht ist tatsächlich unter zwei verschiedenen Titeln zu finden.
Inhalt und Aussage aber bleiben:
Beschrieben wird zunächst das enge, harmonische Neben- und Miteinander von Wolken- und Kranichzug.
Am Ende dann die Erkenntnis: Beides ist erst seit kurzem zusammen und wird sich auch bald wieder trennen.
Und dann die Feststellung:
„So scheint die Liebe Liebenden ein Halt.“
https://textaussage.de/bertolt-brecht-die-liebenden-oder-terzinen-ueber-die-liebe
Dem kann man dann gut die positive Variante von Conrad Ferdinand Meyer im Gedicht „Zwei Segel“ entgegensetzen.
C.F.Meyer, „Zwei Segel“

5. Probleme und Herausforderungen

Dies war und ist jetzt der erste Bereich, in dem sich doch ziemlich viele Gedichte versammelt haben – muss wohl am Thema „Probleme“ liegen.

Wir haben diese Gruppe ausgelagert nach:
https://textaussage.de/liebesgedichte-zum-thema-probleme-und-herausforderungen

6. Sehnsucht und Fernbeziehung

Heine, Ich lieb eine Blume, doch weiß ich nicht welche
Beschrieben wird hier eine Situation, in der das lyrische Ich noch nicht liebt, aber die Liebe sucht.
Diese Situation kennen bestimmt auch viele Schülerinnen und Schüler.
Von daher kann man sich von diesem Gedicht gut anregen lassen – vor allem im Hinblick auf Auflösung des Schmerzes.
https://de.wikisource.org/wiki/Ich_lieb%E2%80%99_eine_Blume,_doch_wei%C3%9F_ich_nicht_welche

7. Abschied und Verlust

  • Goethe: Insgesamt ein Gedicht, dass wenig Rücksicht nimmt auf das Gegenüber, eine sehr einseitige, ich-bezogene Liebesauffassung präsentiert.
  • Wer etwas vom jungen Goethe kennt, vor allem die zwei Versionen von „Willkommen und Abschied“, der merkt, dass dieses Gedicht ganz auf der Linie der leichten Liebeleien liegt, die in Goethe viele Schreibgefühle weckten, aber wenig Bereitschaft, Verantwortung für eine gemeinsame Zukunft zu übernehmen.
  • Kaléko
    ein Gedicht, das viel stärker beide Seiten in die Verantwortung nimmt für den Verlust der Liebe – oder besser noch: diese Verantwortung der natürlichen Entwicklung im zeitlichen Verlauf des Lebens zuschreibt. Insgesamt sehr viel mehr Ernsthaftigkeit und Trauer, während man bei Goethe den Eindruck hat, er will es schnell hinter sich bringen und zurückbleibt ein Partner, der unter dem Verlust sehr viel mehr leidet.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/goethe-abschied-kaleko-ende
  • Paul Heyse, „Die Berge sind spitz“
    Ein Gedicht, das das Auseinandergehen eines Paares beschreibt – am Beispiel der Trennung am Fuß eines Gebirges.
    https://textaussage.de/paul-heyse-die-berge-sind-spitz

8. Trennung und Schmerz

  • Das Gedicht zeigt,  dass eine Beziehung bestimmt sein kann von einem großen Missverhältnis zwischen dem Wollen des einen und dem Sich-Zurückhalten des anderen.
  • Schon ziemlich an der Peinlichkeitsgrenze ist dann allerdings die Bewertung dieser Situation.
  • Statt den Fehler in der Konstellation oder bei sich zu suchen, würdigt das lyrische Ich anscheinend das Gegenüber ab und macht das persönliche Missgeschick zu einem grundsätzlichen.

9. Versöhnung und Wiedervereinigung

Stine Andresen

Versöhnung

Vor deiner Thüre steh‘ ich hier
Und bitte: Laß mich ein!
Ich sprach manch hartes Wort zu dir,
Laß es vergessen sein.

Laß sprengen nun den kalten Bann
Der Liebe Allgewalt.
Ich biete dir den Frieden au,
Wenn’s sein soll, sei es bald,

Eh‘ noch das Blatt vom Baume sinkt,
Und rauh der Herbstwind weht.
Wenn uns der Todesengel winkt,
Dann ist’s zu spät, zu spät!

Dann ein Gedicht von Gisela Grob, 2010
https://gedichte.xbib.de/Grob%2C+Gisela_gedicht_Vers%F6hnung.htm

10. Chance und Probleme der Dauer von Beziehungen

Goethe, Ein grauer, trüber Morgen

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