Tipps zum Erstellen eines Referats zur Epoche der Romantik – Klasse 9 (Mat7125)

  1. Wenn man ein Referat halten soll/will, ist es natürlich erst mal wichtig, sich grundsätzlich zu informieren. Am besten schaut man sich verschiedene Informationsquellen an .
    1. Wikipedia ist natürlich immer eine recht sichere Ausgangsposition, aber die Artikel dort sind teilweise nicht mehr ganz einfach zu verstehen.
    2. Wir empfehlen hier zum Beispiel ein Video, das zugleich schon ein Schaubild präsentiert. Dann kommt es im wesentlichen eigentlich nur noch darauf an, dieses Schaubild gut zu präsentieren und gegebenenfalls zu verändern beziehungsweise zu ergänzen.

      Videolink

  2.  Wichtig ist auf jeden Fall immer ein guter Einstieg.
    1. Bei der Romantik bietet es sich an, sich die heutige Bedeutung dieser Epoche erst mal klarzumachen.
    2. Den Begriff des „Romantischen“ verwenden wir heute immer noch und die meisten Leute haben keine Schwierigkeiten, sich ein romantisches Wochenende vorzustellen. Das wäre auch zum Beispiel ein guter Einstieg in das Referat. Dann kommt nämlich gleich die Zuhörer zu Wort und man kann darauf aufbauen.
    3. Wenn man selbst alles in der Hand behalten möchte, kann man sich zum Beispiel ein entsprechendes Bild aussuchen, zwischen einem gemütlichen Abendessen unter Palmen am Südseestrand und einer einsamen Mondnacht in den Bergen mit einer schützenden Hütte, auf die man sich dann gleich freuen kann – das wäre dann das Moment der „Heimeligkeit“, des Gemütlichen in rauer Umgebung.
  3. Auf jeden Fall ist es gut, auch gleich einen Akzent zu setzen, da den meisten Leuten nicht so klar ist. Romantik hat nämlich viel zu tun mit Sehnsucht und vor allem mit Sehnsucht nach einem anderen, besseren, maximal intensiven Leben.
    1. Man könnte als zweites Bild dann zum Beispiel eins aus dem Bereich des Extremsports nehmen.
    2. Hier gibt es eine gute Informationsquelle, die insgesamt neun besonders gefährliche Sportarten vorstellt und dabei immer auch klarmacht, dass diese Sportler einen besonderen Kick in ihrem Leben erleben möchten. Da gehen sie bewusst auch gewisse Risiken ein, denn die gehören dann auch dazu und machen das intensive Lebensgefühl erst komplett.
      https://eatsmarter.de/gesund-leben/news/achtung-die-9-gefaehrlichsten-sportarten-der-welt
    3. Eine gute Überleitung zur „alten“ Romantik um 1800 ist dann ein Zeitungsartikel, in dem Reinhold Messner, der Extrembergsteiger, Romantik als seine „Krankheit“ bezeichnet:
      https://taz.de/Romantik-ist-meine-Krankheit/!510582/
      Dann ist man nämlich beim nächsten Punkt und bei Goethe.
  4. Wenn man dann die bekannten und die weniger bekannten Vorstellungen von der Romantik heute geklärt hat, kann man sich der literarischen Epoche der Romantik zuwenden. Dabei könnte man zum Beispiel von einem Goethe-Zitat ausgehen, der die Romantik einfach nur krankhaft fand:
    „Das Klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke“.
    https://www.goethe-gesellschaft-erfurt.de/goethes-romantik-kritik/
  5. Dann hat man auch schon eine ungefähre Zeit, nämlich um 1800.
    1. Und um Goethes Abstand zur Romantik zu verstehen, kann man sie dann gleich mit der Klassik vergleichen. Die bemühte sich nämlich um vollendete Kunst, während die Romantiker durchaus das Unordentliche liebten, das Fragment, die Vermischung der literarischen Gattungen (Lieder im Roman).
    2. Man kann auch Goethes „Wilhelm Meister“ vergleichen mit Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“.
      Dabei geht es nicht darum, sich da richtig einzulesen. Es reicht, wenn man sieht, wie sich bei Goethe jemand um Selbstbildung in Richtung wertvolles Leben für die Gemeinschaft bemüht, während bei Eichendorff jemand einfach in den Tag hineinlebt und dabei auch noch Glück hat – also pädagogisch nicht sehr wertvoll 😉
    3. Mit Goethe gemeinsam hatten die Romantiker allerdings die Abneigung gegen die Französische Revolution: Er und Schiller versuchten, die Menschen durch die Kunst besser auf Veränderungen vorzubereiten. Die Romantiker flüchteten sich in die angeblich heile Welt des Mittelalters.
    4. Ein zweites Problem war die Industrielle Revolution: Während Goethe sich im 2. Teil seines Faust-Dramas mit ihr und den Folgen auseinandersetzten, suchten die Romantiker ihr Heil in der Kunst, in die sie auch die Natur einbezogen. Sie sahen eine höhere oder tiefere Wirklichkeit (siehe „Wünschelrute“) und verachteten zum Teil die „Pharisäer“, die einfach nur ihren Job machten.
    5. Für die, die Jahreszahlen brauchen, könnte man Schlegels Athenäums-Fragmente (ab 1798) für den Anfang nehmen und Heines berühmtes Gedicht, in dem er sich von der Romantik verabschiedet, für das Ende.
      „Nun ist es Zeit, dass ich mit Verstand / Mich aller Torheit entledge;“
      https://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/BdL/Heimk-44.html
  6. Anschließend kann man die Romantik mit dem Sturm und Drang vergleichen. In beiden Fällen geht es Jahr um intensive Gefühle,
    1. aber bei den Stürmern und Drängern sind die eher konkret, zum Beispiel intensive Liebesgefühle oder auch Protest gegen Ungerechtigkeit.
    2. In der Romantik dagegen geht es eben um die schon genannte Sehnsucht, auch den Versuch, über die normale Wirklichkeit hinaus zu blicken. Interessant ist in dem Zusammenhang das Gedicht „Wünschelrute“ von Eichendorf.
      https://www.schnell-durchblicken2.de/romantik-aktualitaet
    3. Ansonsten ist das Gedicht „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ von Novalis interessant, weil dort genau auf eine andere Wirklichkeit eingegangen wird, als die des Verstandes.
      https://textaussage.de/novalis-wenn-nicht-mehr-zahlen-und-figuren-heutige-bedeutung
  7. Mit Novalis und Eichendorff  hat man dann auch schon zwei bedeutende Vertreter der Romantik.
    • der romantischen Fensterblick, der meist in die Ferne gerichtet ist
    • das Posthorn, das zur Reise bläst
    • die Gesellen, die sich unbeschwert die Natur erwandern
    • der Brunnen, der hier verschlafen rauscht und damit –wie andernorts-  „von alter Zeit erzählt“
    • An weiteren Gedichten von Eichendorff kann man dann die wichtigsten Kennzeichen der Romantik herausarbeiten, zum Beispiel eben das berühmte Gedicht „Sehnsucht“;
      https://www.endlich-durchblick.de/hilfen-im-fach-deutsch/hilfen-zu-gedichten/eichendorff-sehnsucht/
      Eichendorff nutzt „zentrale“ Motive:
  8. Und dann kann man zu Gedichten übergehen, die eben auch das Gefahrenbewusstsein der Romantiker zeigen:
    Videolink
  9. Dann ist man bereits im Übergangsbereich zur sogenannten „schwarzen Romantik“,
    1. die mit E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ eine ziemlich irre Geschichte präsentiert von einem Studenten, der von einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit geprägt ist und schließlich in den Tod getrieben wird.
    2. Aber auch das Gedicht „Wahnsinn“ von Friedrich Schlegel blickt in Abgründe:
      Wahnsinn

      Bittre Schmerzen reißen wild.
      Herz sei mild!
      Denn du magst es doch nicht sagen;
      Nimmer half ja noch dein Klagen,
      Seit zerbrochen dir dein Bild.
      Tod wär′ Freude,
      Nähme nur die Erd′ uns beide!
      Kühlung saugen
      Möchten gern die trocknen Augen,
      Brennen heißer stets im Leide.

      Laute, diesen Mißlaut sprich,
      Und dann brich,
      Eh′ ich ganz in Haß versunken,
      Wahnsinn rede todestrunken,
      Weil die Einz′ge von mir wich.
      Gebt mir Blut,
      Daß ich lindre diese Glut,
      Und wer′s tat,
      Ewig schmacht′ er ohne Rat,
      Oder sink′ in gleiche Flut.

  10. Schluss könnte dann der Hinweis sein, dass jeder sich überlegen sollte, wie er sein Leben einrichtet, zwischen einigermaßen sicherer Normalität und der Bereitschaft, sich dem Ungewöhnlichen, Besonderen, Einmaligen auszusetzen.

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos