Worum es geht – allgemein
In Klausuren spielen Sachtexte zu literarischen Werken eine wichtige Rolle.
Denn dabei betrachtet man zum Beispiel Büchners Drama „Woyzeck“ von einem höheren Standpunkt aus.
- Man hat seine eigenen Vorstellungen im Kopf.
- Lernt dann die Sicht eines anderen kennen, der mehr oder weniger Experte ist.
- Dann prüft man, was einen davon überzeugt und was man in die eigene Sicht übernehmen kann.
Zur Analyse von Sachtexten gibt es viele Hilfen – ebenfalls zur Stellungnahme.
Viele Infos, Tipps und Tricks haben wir auf der folgenden Seite zusammengestellt:
https://textaussage.de/thema-sachtexte-infos-tipps-und-materialien-themenseite
Auf einen interessanten Beispieltext sind wir ausführlich hier eingegangen:
https://textaussage.de/uebung-sachtextanalyse-artikel-zur-aktuellen-bedeutung-von-buechners-woyzeck
Worum es geht – speziell hier:
Hierzu gibt es auch ein Video:
Hier finden sich noch Vorstufen der Erstellung des Videos
Hier geht es jetzt darum, wie man
- möglichst schnell erkennt, worin die Kernthesen und Argumente des fremden Sachtextes bestehen,
- was davon überzeugt und was nicht
- wie man selbst dazu Stellung nehmen kann.
Wir schlagen vor:
- Aus urheberrechtlichen Gründen können wir den Text hier nicht präsentieren.
Zu finden ist der Text im Original hier.
Wir empfehlen, ihn sich einfach auf der folgenden Seite durchzulesen und sich dabei auf die folgenden Punkte zu konzentrieren:- Was sind die Grundgedanken des Autors – und wie kann man sie zusammenfassen?
- Wie kann man dazu Stellung nehmen?
- Wichtigkeit des Themas
- Was an der Position überzeugt und was nicht?
- Abschließende Würdigung des Artikels (inwieweit ist er interessant und trägt etwas zum Thema bei?)
Dabei sollte man auch den Quellenwert berücksichtigen: Kompetenz des Autors, Sachlichkeit, Überzeugungskraft, Anregungsreichtum - Wo sind ggf. Schwächen oder was könnte/müsste ergänzt werden?
Stellungnahme
Stellungnahme:
- Verfasser bringt wichtige Hinweise, unter welchen Umständen jemand auch für einen Mord nicht bestraft wird.
- Er unterscheidet aber nicht genügend zwischen der allgemeinen Frage von Determination und Eigenverantwortung / Freiheit
- Die erste Frage ist sehr allgemein und führt zum Problem einer völligen Schuldlosigkeit für alles, was man tut, denn es ist ja vorherbestimmt.
- Bei Woyzeck und seinem Vorbild ging es aber gar nicht darum, sondern um die Frage, ob Schuldunfähigkeit vorliegt.
- Und da wird es schwierig:
- „tiefgreifende Bewusstseinsstörung“ wird angedeutet, aber der Mord erfolgt mit einer gewissen Vorherplanung
- Intelligenzminderung ist auszuschließen, wenn man die vom Autor hervorgehobene Rasierszene mit der Überlegenheit gegenüber dem Hauptmann berücksichtigt.
- Eine schwere seelische Störung mag vorliegen, bsd. die Stimmen sind wichtig, die werden aber nur einmal kurz erwähnt und insgesamt nicht als zentrales Entlastungselement hervorgehoben. Statt dessen reicht Woyzecks Hinweis auf seine Armut und Überforderung.
- Das ist der problematischste Aspekt des Artikels: Wenn man Woyzeck und dem Autor folgt, dann ist jedes Verbrechen, das einer Verbesserung der eigenen Situation dient, letztlich „unschuldig“.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
Infos, Tipps und Materialien zum Thema Sachtexte
https://textaussage.de/thema-sachtexte-infos-tipps-und-materialien-themenseite
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