Goethes „Werther“ – Buch 1: Video-Übersicht zum Inhalt, mit wichtigen Zitaten und Vorschlägen für Fragestellungen (Mat4085-1)

Inzwischen gibt es auch ein Video dazu:

Videolink

Die Doku findet sich hier:

Mat4084 Pcfe Werther Inhalt Zitate Fragen Buch 1

Dazu die passende Audio-Beschreibung:

Noch einige Ergänzungen zum Video

Man merkt deutlich, dass Werther tatsächlich mit einem Bein schon im romantischen Denken und Fühlen steckt.

  1. Intensive Wahrnehmung der Natur
  2. Freude am einfachen Leben
  3. vor allem auch früherer Zeiten (der Patriarchen)
  4. Intensive Beziehungen zu gleichgesinnten oder gleichbeseelten Menschen
  5. Distanz zum städtischen Leben
  6. Und auch zum Arbeitsleben sowie Karrieredenken
  7. In gewisser Weise ist er auch ein Taugenichts, wie ihn Eichendorff beschrieben haben, aber ein unglücklicher.

Das Vorgänger-Schaubild – nur eine Skizze, aber interessant

Der rote Faden – Leitlinie für die Positionierung der einzelnen Handlungs- und Erlebniselemente

Vielleicht zwischen Leben und Tod

Leben steht dann für Freiheit, Vielfalt, Glück, Positive Gefühle

Tod steht dann für gefesselt sein Alternativlosigkeit, Unglück, Negative Gefühle

Erläuterung der Skizze

  1. Allgemeines zu Goethes „Werther“
    1. Briefroman
    2. autobiografische Bezüge
    3. macht Goethe prominent, löst ein regelrechtes Werther-Fieber aus.
  2. Thema ist zum einen die Auseinandersetzung eines Sturm-und-Drang-Genies mit der ihn umgebenden Gesellschaft
  3. Zum anderen geht es um eine komplizierte Dreiecksbeziehung zwischen dem Protagonisten und einer jungen Frau, die schon mit einem Mann verlobt ist, der ganz in bürgerlichen Normen steckt. Damit ergibt sich die Verbindung zwischen den beiden Teilthemen.
  4. Ausgangspunkt ist die Flucht des jungen Werthers aus einer unglücklichen Liebesgeschichte heraus, verbunden mit der Regelung einer Erbschaft für seine Mutter.
  5. W. genießt die blühende Natur in der Nähe der Stadt, in der er untergekommen ist, und versucht sich als Künstler mit Zeichnungen.
  6. W. lernt einen freundlichen Amtmann kennen, dessen Tochter Lotte nach dem Tod der Mutter die Rolle der Hausfrau und der Mutter für die übrigen acht Kinder übernommen hat.
    Im Zusammenhang mit einer Ballveranstaltung tanzt Werther sehr intensiv mit Lotte,  erfährt aber auch, dass sie mit einem Albert, der zur Zeit abwesend ist, verlobt ist.
  7. Bei der gemeinsamen Betrachtung eines Gewitters entdecken Werther und Lotte eine Art Seelenverwandtschaft.
    Dabei spielt das Gespräch über den Empfindsamkeitsdichter Klopstock eine wichtige Rolle.
    In der nächsten Zeit bemüht Werter sich, möglichst häufig mit Lotte zusammen zu sein, und wird praktisch in ihre Familie aufgenommen.
  8. Nachtrag: Die Entwicklung zwischen dem Tanzfest und dem Erscheinen Alberts
    • Ermahnung Lottese, als Werther sich bei einem Besuch bei einem Pfarrer zu sehr für ein anderes Mädchen interessiert – in Gegenwart von ihrem Freund (35)
    • Kritik Lottes z.B. an der Kussattacke auf ein Kind am Brunnen (40);
    • Lotte geht auf Abstand (42)
    • Werther ist immer mehr fixiert: schickt seinen Diener, wenn er nicht kann, bittet, keinen Sand für das Trocknen der Brieftinte zu verwenden, weil das beim Küssen der Zeilen stört.
    • 43: Werther glaubt allen Ernstes, dass Lotte ihn liebt, bezeichnend ist, dass das seine Liebe zu sich selbst erhöht, im Widerspruch zu seinen Fantasien muss er erkennen, dass Lotte Albert liebt und seine Rückkehr ersehnt.
  9. Auch als Lottes Verlobter Albert zurückkehrt, ändern sich die äußeren Verhältnisse zunächst nicht, aber Werther leidet doch ziemlich darunter, dass er Lotte nicht mehr für sich alleine hat und kann sich nur noch „ausgelassen närrisch“ (EB50) verhalten.
  10. Albert zeigt sich sehr verständnisvoll, ja großzügig gegenüber Werther. Bald zeigen sich aber doch die Unterschiede zwischen ihnen.
    Lottes Verlobten prägt das Bemühen um Normalität und Verantwortung.
    Werther dagegen zeigt immer wieder extreme Verhaltensweisen (leichtfertiger Umgang mit einer Pistole) und Einstellungen (etwa bei der Verteidigung des Selbstmords).
  11. Schließlich wird der Zwiespalt zwischen seiner Leidenschaft und der notwendigen Rücksichtnahme auf die Verlobung mit Albert für Werther unerträglich (vgl. EB66).
    Es kommt zu einem letzten quälenden Gespräch zu dritt, in dem es um den Tod von Lottes Mutter und die daraus für sie entstehende Verpflichtung geht.
    Dann verlässt Werther heimlich seine Freunde und nimmt eine Stelle als Sekretär eines Gesandten am Fürstenhof an.

Weiterführende Hinweise