5-Extra-Tipps zur sicheren Interpretation bsd. von Gedichten (Mat4209)

Fünf Survival-Tipps zur sicheren Interpretation

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Zum Thema Analysieren und Interpretieren gibt es viele Hilfen – aber es gibt auch Tipps, die nicht in jedem Schulbuch stehen – Und darum sprechen wir von Extra-Tipps. Wir haben fünf davon ausgewählt, mit deren Hilfe wir schon hunderte von Gedichten erfolgreich interpretiert haben. Einfach mal ausprobieren.

Alle, die Angst vor dem Interpretieren haben, sollten die folgenden Schritte kennen und vor allem auch ausprobieren. Das Ist vor allem bei Gedichten interessant, weil die häufig auf den ersten Blick schwer verständlich sind.

Vorab-Kurzübersicht

  1. Das induktive Vorgehen sorgt dafür, dass man die Signale eines Textes richtig aufnimmt und verarbeitet. Auf gut deutsch: Das Gedicht selbst versendet Signale. Man muss sie nur erkennen und auch gut beschreiben und auswerten können. Dabei wird man häufig erst mal nur eine Hypothese aufstellen können, also eine Vermutung.
  2. Das sogenannte hermeneutische Verfahren stellt sicher, dass man man nicht in eine falsche Richtung geht. Man bleibt gewissermaßen im Gespräch mit dem Text.
  3. Das, was ein Gedicht aussagt (Intention), findet man heraus, indem man die einzelnen Textsignale bündelt.
  4. Die künstlerischen und besonders sprachlichen Mittel, mit denen die Aussagen unterstützt werden, sollte man nicht suchen, sondern finden
  5. Der letzte Tipp bezieht sich auf die Frage des Sinns eines Gedichtes. Der ergibt sich, indem man es auf etwas anderes bezieht, ausgewertet im Hinblick auf etwas.

Survival-Tipp Nr. 1: „Induktiv“ vorgehen spart Zeit, ist sicher und macht dem Leser Freude

Es ist tatsächlich so, es gibt eine Vorgehensweise, die gleich drei Vorteile hat. „Induktiv“ bedeutet, dass man von „unten nach oben“ interpretiert. Das heißt: Man folgt einfach seinen Beobachtungen, entwickelt daraus Vermutungen, sichert die ab und kommt erst dann zu möglichst überzeugenden Schlussfolgerungen.

Das Gegenstück dazu heißt „deduktiv“, dabei beginnt man seine Darstellung gleich mit einer End-These und begründet diese anschließend.

Dabei kann einiges schiefgehen, deshalb unser Vorschlag, immer induktiv vorzugehen.

Vorteil Nr. 1: Zeit sparen

Man muss das Gedicht nicht gleich von ganz verstanden haben, sondern arbeitet sich Schritt für Schritt zu einem immer besseren Verständnis vor. Wir haben das übrigens überall bei unseren Interpretationen gemacht – Und das waren wie gesagt hUnd das waren wie gesagt Hunderte. Das heißt: Man kommt nicht in die Situation, erst mal stundenlang über die „richtige“ Interpretation nachzudenken – und dann hat man keine Zeit mehr zum Schreiben – und ganz am Ende merkt man auch noch, dass man etwas falsch verstanden hat.

Stattdessen geht man wie ein Kommissar an einem Tatort vor, betrachtet nacheinander alle Einzel-Elemente – bei einem Gedicht am besten in der Reihenfolge der Verszeilen – und dabei wird immer klarer, worauf der Text hinausläuft.

Vorteil Nr. 2: Sicherheit gewinnen

Das eben beschriebene Verfahren führt auch dazu, dass man wenig schnell auf einen Holzweg gerät. Darunter versteht man ja einen Weg in einem dichten Wald, dem man lange folgt – und dann stellt man fest, dass es eine Sackgasse ist und man muss wieder zurück.

Beim induktiven Verfahren muss man eine Interpretation nicht gleich mit einer abschließenden These beginnen, sondern arbeitet sich langsam, Schritt für Schritt zu ihr vor.

Das passt natürlich auch überhaupt besser zur Situation von Schülern, die im Unterschied zu Fachleuten nicht schon über ein gigantisches Wissen und Verständnis verfügen und bei jedem neuen Gedicht ziemlich schnell zu einem Urteil kommen können.

Vorteil Nr. 3: Es dem Leser leicht machen

Das induktive Verfahren hat auch noch den Vorteil, dass der Leser all das gut nachvollziehen kann, was ihm in der fertigen Interpretation präsentiert wird. Er wird nicht mit dem Ende einer langen Überlegung konfrontiert, sondern wird vom Interpreten gewissermaßen an die Hand genommen und langsam zum gemeinsamen Verständnisziel geführt.

Praktisches Beispiel:

Ludwig Tieck, „Einsamkeit“ – induktiv und hermeneutisch erklärt
https://textaussage.de/ludwig-tieck-einsamkeit

Gedicht „Nachtzauber“ von Eichendorff  induktiv und deduktiv erklärt
https://schnell-durchblicken.de/unterschied-zwischen-induktiv-und-deduktiv-eichendorff-nachtzauber

Weitere Infos, Tipps und Materialien