5-Minuten-Tipps zu: Peter Beitlich, „Sehnsucht“ (Mat4315)

Das Gedicht ist u.a. hier zu finden:

Editionen. unterwegs sein. Lyrik vom Barock bis zur Gegenwart, Klett: 2018, ISBN: 978-3123526121, S.

  1. Gleich die erste Strophe spannt einen weiten Bogen aus, was mögliche Aspekte des Fernwehs und auch seine Realisierung sein können: Das reicht von Träumen im Hinblick auf fremde Länder und dort mögliche Liebe und Glück, aber auch Kampf bis hin zum Tod.
  2. Die zweite und dritte Strophe enthält dann genau den originellen Punkt, den man zum Beispiel bei dem Gedicht von Ahlefeld vermisst: Es geht nämlich um den Unterschied zwischen einem engen Blick, der nur einen Spalt sieht, und einem weiten, bei dem man regelrecht geblendet ist vom Licht und lächeln muss.
  3. Am Ende wird dann noch einmal konkret der Blick gelenkt auf die Bedeutung der Gegenwart, die man allerdings mit weiten Augen wahrnehmen sollte, weil es keine andere Realität gibt als die Gegenwart.
  4. Das Gedicht beschränkt sich im wesentlichen auf den optischen Vergleich zwischen einem engen und einem weiten Blick. Man kann das aber schnell ausweiten. Denn auch das aktuelle Bewusstsein mit seinen möglicherweise aktuell vorhandenen Ängsten und Sorgen stellt nur einen Spalt dar. Schon wenn einige Zeit vergangen ist, sich ein Problem aufgelöst hat, man ein freundliches Wort gehört hat, sich vielleicht sogar in etwas verliebt hat, sieht die Welt ganz anders aus. Auch das könnte mit dem weiten Blick gemeint sein.
  5. Außerdem gehört zum optimalen Umgang mit der aktuellen Zeit und Situation auch die Frage, was man selbst durch eine Veränderung seines Verhaltens zur Erfüllung von Sehnsüchten beitragen kann.

Wer noch mehr möchte …