5-Minuten-Tipp zur Kurzgeschichte „Mit Menschen“ von Georg M. Oswald

5-Minuten Tipps zu der Kurzgeschichte „Mit Menschen“ von Georg M. Oswald aus dem Jahre 2009

Zum Inhalt und zur Aussage der Geschichte

  1. Die Geschichte beginnt mit dem Auszug aus einem Bewerbungsschreiben, das voll dem entspricht, was die entsprechenden Firmen dort wohl auch erwarten, nämlich dass man gerne mit Menschen zu tun hat.
  2. Anschließend beklagt jemand, der für die vor Auswahl der Bewerbungen zuständig ist, dass heutzutage Bewerbungsschreiben meist maßgeschneidert wirken. Deshalb glaubt er, dass solche Sätze  nur Floskeln sind. Und er sortiert die entsprechenden Bewerbungen gleich aus.
  3. Dann aber kommt der satirische Charakter des Textes durch, wenn es heißt: „Mit Menschen, die mit Menschen zu tun haben wollten und sich deshalb bewarben kann, wollte Hummel nichts zu tun haben.“
  4. Hinter dieser scheinbaren Distanzierung von einer Floskel steckt die Kritik an der realen Prioritätensetzung in der modernen Wirtschaft, für die dieser Hummel steht.
  5. Letztlich wird damit Kritik geübt und deutlich gemacht, dass all diejenigen, die diesen Satz ernst gemeint haben, sich noch wundern werden, wenn sie erst mal die Realität in der Wirtschaft kennengelernt haben.
  6. Die Kritik wird dadurch noch verschärft, dass dieser Hummel am Ende nur diejenigen durchkommen lässt, die gar nicht erst auf den Gedanken gekommen sind, gerne mit Menschen etwas zu tun haben zu wollen. Ganz offensichtlich passen diese Menschen besser zu der Firma, um die es hier geht.

Kurzgeschichte oder Satire?

  • Es ist zunächst mal eine Kurzgeschichte, weil es einen direkten Einstieg ins Geschehen gibt und auch ein zumindest teilweise offenes Ende.
  • Allerdings handelt es sich hier weniger um einen Wendepunkt im Leben eines Menschen, als um geschickt verpackte Kritik an der Gesellschaft. Das spricht dafür, dass es im Zweifel eher eine Satire ist.

Kreative Anregung:

Man könnte die Geschichte jetzt noch weiterschreiben. Dieser Hummel hat diese Arbeit für einen neuen Vorgesetzten erledigt, dem er stolz sein Auswahlprinzip erklärt, der aber ganz anderer Meinung ist.

Wenn man die Geschichte dann offen lässt, verstärkt das natürlich die Kurzgeschichteneigenschaft.

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