Beispiel für ein Klausur-Statement: Verhältnis von Klassik und Romantik (Mat5282)

Worum es hier geht:

Typisch für Klausuren ist, dass man dort auch bestimmte Detail-Fragen möglichst gut beantworten können sollte.

Wir zeigen mal am Beispiel der Frage:

Welche Gemeinsamkeiten gibt es bei den Epochen Klassik und Romantik – und welche Unterschiede?

wie das aussehen könnte.

Wir immer achten wir besonders auf die gedankliche Entwicklung. Man muss das so nicht in den Klausurbogen schreiben. Aber man kann sich das z.B. in einer knappen Stichwortgliederung vorher klarmachen.

Dann vergisst man auch nichts und kann leichter etwas ergänzen:

 

  1. Beide Epochen sind idealistisch, aber auf unterschiedliche Art und Weise:
    1. Die Klassik orientiert sich an der griechischen Antike und versucht, von dort aus, eine persönliche und geistige Ordnung zu schaffen.
    2. Die Romantiker halten nicht viel von Ordnung,
      • dafür spricht schon ihre im Prinzip unendliche Sehnsucht.
      • Dazu kommt eine etwas andere Sicht der Wirklichkeit, wie es besonders in Eichendorffs Gedicht „Wünschelrute“ deutlich wird.
      • Die Natur ist weniger wie bei Goethe eine feststehende Ordnung, die man nur erkennen muss,
      • sondern sie ist eine geheimnisvolle Welt, die man aufdecken und in die man dann eintauchen kann.
    3. Es ist für die Romantiker, die Poesie, die die reale Welt und die geheimnisvolle Welt der Natur über freie Kreativität zusammenbringt.
      1. Der Traum der Romantiker ist es, die gesamte Welt zu romantisieren, also allem einen neuen, geheimnisvollen Sinn zu geben.
      2. Typisch ist auch die romantische Ironie.
        • Damit ist gemeint, dass es eigentlich nichts endgültig Sicheres, Feststehendes gibt, sondern die Kreativität führt gewissermaßen von einem Level zum nächsten.
        • Dabei kann der frühere Standpunkt durchaus infrage gestellt werden.
      3. Typisch ist die Vorliebe der Romantiker für die Nacht als Gegensatz zur bürgerlichen Welt der Philister.
        1. Goethe hat sie ja hoch geschätzt, wie er vor allem im „Wilhelm Meister“ zeigt.
      4. Und die Romantiker lieben die Dämmerung, also gerade den Zwischenstand zwischen hell und dunkel.
      5. Das wird ja auch schon fast provozierende Art und Weise in dem Gedicht
        „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ von Novalis deutlich.

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