Deutschunterricht: Was wir wollen – was wir anbieten :-)

Unser Ausgangspunkt:

  • Wenn man sich mit Literatur und bsd. mit Gedichten beschäftigt, dann macht man dabei viele schöne Erfahrungen – wie bei einem tollen Song, den man hört und auch so gut versteht, wie man es braucht.
  • Es gibt aber eben auch Texte, die sich einem nicht gleich öffnen. Wenn man sich trotzdem mit ihnen abgibt, entdeckt man häufig erst ihre Schönheit und auch ihren Wert.
  • Dabei stellt man dann auch fest, dass es einfache und sichere Wege gibt, schneller ans Ziel zu kommen – ohne großen Frust und – in der Schule – ohne die Gefahr, dass es daneben geht.
  • Lehrkräften wollen wir für ihre gute Arbeit noch weitere Anregungen geben.
  • Schülern wollen wir helfen, das eine oder andere noch besser zu verstehen, als der normale Deutschunterricht es leisten kann.
  • Es geht also um Hilfen bei der Vermittlung zwischen dem Stoff und denen, die sich um ihn bemühen – aus unterschiedlichen Situationen heraus.

Unsere 5 Ziele beim Umgang mit Texten (bsd. Gedichten)

Zunächst mal kurz und knapp

  1. Schluss mit der Angst vor Gedichten und ähnlichen Texten
  2. Fünf einfache Schritte zum schnellen und sicheren Verständnis
  3. Kritischer Umgang mit dem, was die Stars der Literatur uns hinterlassen haben
  4. Vorang der Frage, was wir heute noch damit anfangen können
  5. Mut zum eigenen Weiter- und Anders-schreiben

Das Grundproblem des Deutschunterrichts – drei zu sehr getrennte Ebenen

Wer sich ein bisschen im Deutschunterricht auskennt, weiß, dass der nicht immer so ganz einfach ist. Viele Schüler fragen sich: Was soll das denn? Wie ist der Lehrer denn darauf gekommen? Warum habe ich nicht auch recht?

Deshalb schauen wir uns mal drei verschiedene Ebenen genauer an, die nicht immer gut harmonieren:

Die Ebene der Schüler
  • Ganz unten die Schüler mit einigen Problemen:
    • zum einen nicht die Vorkenntnisse und Vor-Erfahrungen der Lehrer,
    • in der Regel auch nicht deren Hilfsmittel
    • Dazu kommt das Problem eines ganz anderen Lebenskontextes.
    • Und dann bedauerlicherweise häufig auch negative Vor-Erfahrungen mit dem Deutschunterricht, die eher Probleme verstärken als sie lösen.
    • Das sind dann wirkliche Vorurteile wie:
      • „Gedichte interpretieren heißt herausbekommen, was der Autor uns auf leider zum Teil sehr verrätselte Weise sagen wollte.“
      • „Gedichte interpretiert jeder, wie er will, und der Lehrer hat das Sagen, häufig noch unterstützt durch ein Lehrerhandbuch mit vorgefertigten Ergebnissen.
      • Die großen Geister, die es ins Deutschbuch geschafft haben, kann man nicht kritisieren.
      • Das sind Begnadete, übermenschliche Geister, denen halt Dinge einfallen, auf die ich nie gekommen wäre
      • Die Gedanken und die Gefühle, die mir beim Lesen des Gedichtes kommen, kann ich sowieso nicht so präsentieren, dass man darüber genauso diskutieren kann.
Ebene der Lehrkräfte
  • Dann gibt es die Ebene der Lehrkräfte,
    • die sich natürlich auch den Ergebnissen ihres Studiums verpflichtet fühlen
    • und ansonsten froh sind, wenn sie bei der Belastung der täglichen Unterrichtsverpflichtungen in 3-5 Lerngruppen mit bis zu 100 Schülern, auf Tipps und Empfehlungen in Lehrerhandbüchern u.ä. zurückgreifen können.
  • Häufig kommt dabei für Lehrkräfte das eigene Ausprobieren zu kurz.
    • Man nimmt höchstens  vorgefertigte Kreativ-Anregungen aus den Schulbüchern oder Lehrerhandbüchern
    • und überlässt sie den Schülern
    • selbst ausprobieren – dazu kommt man nicht oder traut es sich vielleicht auch nicht zu, weil man denkt, dass man dann als Lehrkraft gleich auch volles Dichterniveau erreichen muss.
Ebene der Experten
  • Und ganz oben drüber gibt es die Ebene der Experten, bsd. in der Wissenschaft
    • die sich in der Regel mehr ihren vorgegebenen oder selbst gewählten Zielen widmen,
    • als sich um die Vermittlung nach unten zu bemühen.
    • Dazu müssten sie nämlich viel Kontakt mit Schülern aufnehmen, was sie in der Regel nicht schaffen.
Unsere Lösung – Verbindung der drei Ebenen durch Kommunikation und Transparenz
  • Das ist gewissermaßen eine senkrechte Säule, die die drei Ebenen verbindet.
  • Das bedeutet, dass man Schüler möglichst abholt und nicht gleich von oben mit wissenschaftlichen Erkenntnissen abfüllt.
  • Dass man als Lehrkraft sich immer mal wieder in die Situation der Schüler versetzt und unterscheidet:
    • Worauf kann man kommen, wenn man erst mal keine Ahnung hat.
    • Worauf hätte man kommen können, wenn man mehr oder weniger Ahnung hat.
      Hier ist dann besonders interessant, inwieweit man das dann als Ein-bisschen-Experte nachvollziehen kann.
    • Und worauf kann man nur kommen, wenn man sich intensiv mit einem Dichter, seiner Zeit und der Gattung beschäftigt hat.
      Hier ist wichtig zu kennzeichnen, was Spezialwissen oder gar umstritten ist.
  • Schön wäre, wenn auch die Experten häufiger klarmachen, worauf man von selbst kommen kann und wo einem Infos von außen helfen könnten.

Wer noch mehr möchte …