Endlich Durchblick: Literaturepoche Barock (Mat4853)

Infos zur literarischen Epoche des Barock

Die Zeit des Barock – harte Gegensätze in schrecklichen Zeiten (1600-1720)

Die Epoche, in der die deutsche Literatur eigentlich beginnt, weil die Sprache in „Sprachgesellschaften“ regelrecht gepflegt wird, ist zugleich eine Zeit harter Gegensätze: Auf der einen Seite wird die Schönheit des Lebens dargestellt, auf der anderen Seite ist diese von Vergänglichkeit bedroht. Dabei geht es häufig gar nicht um „normales Sterben“, sondern um Mord und Totschlag, denn das 17. Jahrhundert ist vor allem auch durch die schrecklichen Gräuel des Dreißigjährigen Krieges gezeichnet.

Viele der Gedichte enden mit einer religiösen Mahnung. Sehr konkret wird dabei in dem Gedicht „Tränen des Vaterlandes“ der Dichter Andreas Gryphius: Alles sei durch den Krieg zerstört, aber noch schlimmer sei, dass viele auch noch ihren Glauben verloren hätten.

Und in einem zweiten Gedicht stellt derselbe Dichter über Krieg und Zerstörung hinaus fest: „Es ist alles eitel“ (wertlos) und kein Mensch interessiere sich für das, „was ewig ist“.

Aus all dem Schrecklichen, das sie inhaltlich beschreiben, retten sich die Dichter gewissermaßen in die sehr strenge Form des Sonetts, die immer aus zwei Vierzeilern und zwei Dreizeilern besteht und ein besonderes Versmaß, den Alexandriner, ein sechshebiger Jambus mit einer Zäsur (Trennung) in der Mitte:
„Du siehst, wohin du siehst – – – – – nur Eitelkeit auf Erden.“

Ergänzungen:

  1. Die Literatur war zum einen Gesellschaftsdichtung und hatte sich dementsprechend an entsprechende Konventionen zu halten.
  2. Zum anderen gab es vielfältige Formen der Gelegenheitsdichtung, eine Art Massenproduktion für bestimmte Anlässe von der Geburt über die Heirat bis zum Tod.
  3. Es waren vor allem gebildete Bürger, die nebenbei Literatur betrieben – und zwar mit viel Rhetorik, also Redekunst.
  4. Die Literatur diente lehrhaften Zwecken und sollte helfen, ein tugendhaftes Leben zu führen.
  5. Ganz klar war, dass Literatur erfreuen und eben auch nützlich sein soll.
  6. Für die absolutistischen Herrscher war die Kunst und damit auch die Literatur auch ein Mittel zur Disziplinierung der Bevölkerung.

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