Ivan Zovko, „Mit Jogginghose in der Schule “ (Mat1586)

 

Der Text ist hier zu finden:

https://www.badische-zeitung.de/mit-jogginghose-in-der-schule

Kontext und Thema:
Der Text „Mit Jogginghose in der Schule“ von Ivan Zovko, erschienen am 17. November 2015 in der Badischen Zeitung, ist eine Reaktion auf das geplante Jogginghosenverbot an der Schwieberdinger Gesamtschule. Der Autor, ein Praktikant in der Redaktion, kritisiert das Vorhaben der Rektorin Sandra Viehringer und setzt sich mit der Bedeutung von Kleidung und Respekt im Schulalltag auseinander.

Argumentationsgang (mit Zeilenangaben):

  1. Ausgangspunkt (Z. 1–4): Vorstellung des Verbots durch Rektorin Viehringer, mit der Begründung, die Schule solle auf das Leben vorbereiten – inklusive angemessener Kleidung.

  2. Kritik an der Schulrealität (Z. 5–10): Der Autor widerspricht dieser Sichtweise und stellt infrage, ob die Schule tatsächlich auf das Berufsleben vorbereitet. Er nennt Beispiele (Tangens, Gleichungen), die im Berufsalltag vieler Menschen keine Rolle spielen.

  3. Verständnis, aber Widerspruch (Z. 11–16): Er zeigt Verständnis für die Assoziation zwischen Kleidung und Haltung, betont jedoch, dass die Jogginghose ein akzeptiertes Modeelement sei und nicht mit Respektlosigkeit gleichgesetzt werden sollte.

  4. Gesellschaftlicher Trend (Z. 17–19): Zovko verweist auf die Beliebtheit von Jogginghosen – sowohl im Stadtbild als auch in der Modewelt.

  5. Wert von Toleranz (Z. 20–23): Der Autor mahnt zu Toleranz und Vorurteilsfreiheit, wie sie auch im Schulleitbild vermittelt werden sollte.

  6. Individuelle Freiheit (Z. 24–26): Er spricht sich gegen eine kleidungstechnische Vorschrift aus und betont das Recht auf persönliche Stilwahl.

  7. Grenzen des Angemessenen (Z. 27–28): Er räumt ein, dass es auch unpassende Kleidung geben kann, nennt aber extreme Beispiele.

  8. Abschlussargument (Z. 29–31): Zovko fordert, sich auf wesentliche Aspekte des Schullebens zu konzentrieren – wie Verhalten, Pünktlichkeit und Leistung – statt auf Kleidung.

Position des Textes:
Der Autor lehnt ein pauschales Verbot von Jogginghosen ab. Er argumentiert für mehr Toleranz gegenüber individueller Kleidung, solange das Verhalten im Unterricht stimmt. Kleidung, so seine Haltung, sollte kein Maßstab für Respekt oder Leistung sein.

Sprachliche und argumentative Mittel:

  • Direkte Ansprache: Zovko richtet sich direkt an Frau Viehringer („Liebe Frau Viehringer“, Z. 5), was die Kritik persönlich und engagiert wirken lässt.

  • Vergleich und Ironie: Die Beispiele aus dem Unterricht (Tangens, Gleichungen) werden überspitzt dargestellt, um die Diskrepanz zwischen Schulstoff und Berufsrealität zu verdeutlichen.

  • Bezug zur Jugendkultur und Modewelt: Der Autor zeigt Verständnis für moderne Trends und spricht damit vermutlich vielen Jugendlichen aus der Seele (Z. 17–19).

  • Appell an Werte wie Respekt und Toleranz: Er kritisiert Vorurteile (Z. 22–23) und ruft zu mehr Offenheit auf.

  • Abwägende Argumentation: Trotz seiner Kritik zeigt Zovko Verständnis für Ausnahmen (Z. 27–28) und bemüht sich um eine differenzierte Sichtweise.

Mögliche Stellungnahme – Ansatz und Argumentation:
Ansatz: Eine Stellungnahme könnte an der Frage ansetzen, ob Kleidung tatsächlich Ausdruck von Respekt oder Lernbereitschaft ist – oder ob nicht andere Werte entscheidender für das Schulleben sind.

Pro Zovko:

  • Kleidung spiegelt Vielfalt und Individualität wider.

  • Ein Verbot könnte diskriminierend wirken und Schüler:innen unnötig stigmatisieren.

  • Der Fokus sollte auf Verhalten und Leistung liegen, nicht auf Äußerlichkeiten.

Contra Zovko / Pro Verbot:

  • Kleidung beeinflusst das Lernklima und kann Disziplin signalisieren.

  • Eine Schulordnung braucht klare Regeln – auch in der Kleidung – um Orientierung zu geben.

  • Berufliche Anforderungen beinhalten oft Dresscodes, die man früh lernen sollte.

Eine Stellungnahme könnte also sowohl persönliche Erfahrungen als auch gesellschaftliche Normen einbeziehen und den Umgang mit Mode in der Schule kritisch reflektieren. Möchtest du eine vollständige Stellungnahme dazu formulieren?

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