Klausur – Analyse – Satzanfänge – wie formuliert man sie am besten? (Mat5904)

Worum es hier geht:

Immer wieder fragen sich Schülis, wie sie in einer Klausur eine gute Darstellung hinbekommen. Dabei spielen natürlich Satzanfänge eine große Rolle.

Tipps:

  1. Für die Einleitung kann man eine Art „Formular“ verwenden:
    Wir formulieren mal eine ausgefüllte Variante und färben die Teile rot ein, die man entsprechend der Situation abwandeln muss.
    „Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine Kurzgeschichte von Wolfgang Borchert mit dem Titel „Die Kirschen“.
  2. Die häufig verlangte Nennung des Themas stellt man erst mal zurück, weil man erst den Text verstanden haben muss.
    Dann formuliert man zum Beispiel:
    „Thema der Geschichte ist die Frage, welche Auswirkungen die falsche Einschätzung einer Situation durch einen kranken Sohn haben kann.“
  3. Alles Weitere hängt von der Aufgabenstellung ab. Ist eine kurze Beschreibung des Inhalts in etwa 4-5 Sätzen verlangt, könnte das zum Beispiel so aussehen:
    1. Inhaltlich geht es darum, dass ein krank im Bett liegender Junge ein Geräusch falsch einordnet.
    2. Weil sein Vater nämlich rote Farbe an einer Hand hat, glaubt er, dass ihm die für ihn bestimmten Kirschen in einem Glas weggenommen werden sollten.
    3. Er ist darüber sehr empört und lässt den Vater das auch auf ironische Art und Weise spüren.
    4. Alles löst sich auf, als der Vater dem Sohn schließlich erklärt, dass er die Kirschen nur in eine Tasse umfüllen wollte, weil die im Bett leichter zu halten ist.
    5. Als der Junge sieht, dass der Vater es eigentlich gut gemeint hat und er ihn falsch verdächtigt hat, verkriecht er sich vor Scham unter der Bettdecke.

  4. Wenn dann die Kommunikation analysiert werden sollte, bietet sich ein folgendes Formular an:
    „Was die Kommunikation angeht, so fällt vor allem auf …“
    Auch hier kann man das Wort Kommunikation einfach entsprechend den weiteren Aufgaben ersetzen:

    1. „Was die sprachlichen Mittel angeht, so ist hier vor allem erst mal die Wiederholung von Wörtern zu nennen. Diese zeigen zum einen die Aufgeregtheit des Sprechers, dem das wichtig ist. Außerdem ergibt sich dadurch natürlich auch eine Betonung.
    2. „Was die Aussage des Textes angeht, so lassen sich drei Punkte herausstellen …“
      Es macht sich immer wieder gut, wenn man nicht nur aufzählt, sondern auch die Zahl nennt. Damit macht man nämlich deutlich, dass man den Überblick hat.
  5. Ansonsten gibt es einen ganz einfachen Trick, mit dem man eine Reihe von Ergebnissen aufführen kann.
    Bitte darauf achten, mit welch einfachen Mitteln man vermeiden kann, dass man immer auf die gleiche Art und Weise anfängt, nur aus dem ersten, den zweiten und dann den dritten Erzählschritt usw. macht.

    1. Im ersten Erzählschritt wird zunächst die Ausgangssituation beschrieben. Diese ist bestimmt dadurch, dass …
    2. Anschließend wird deutlich, wie viele Gedanken der Junge sich macht, die alle auf Verdächtigungen hinauslaufen.
    3. Schließlich muss der Junge sich Luft machen und äußert sich ironisch gegenüber seinem Vater.
    4. Aufgelöst wird alles dadurch, dass der Vater erklärt, was es mit der roten Farbe an seiner Hand auf sich hat.
    5. Die Reaktion des Jungen ist tiefe Scham, die ihn dazu bringt, sich erst mal unter der Bettdecke zu verstecken.
  6. Dann noch ein Tipp zur Formulierung der Aussagen des Textes (Intentionalität)
    Hier braucht man nur den Satz fortzuführen:
    Die Geschichte zeigt …

    1. zunächst einmal, wie schnell der Junge eine Situation falsch einschätzt
    2. und dann darauf einen Vorwurf aufbaut.
    3. wie wenig Vertrauen der Junge zu einem Vater hat, der sich anscheinend sehr um seinen Sohn sorgt und für ihn etwas tun will.
    4. dass vor diesem Hintergrund natürlich die Scham des Jungen sehr groß und verständlich ist.

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