Klausur zum Roman „Irrungen, Wirrungen“: Analyse des Gesprächs zwischen Botho und Bogislaw von Rexin (Mat8160)

Worum es hier geht:

Wenn man den Roman „Irrungen, Wirrungen“ von Fontane aufmerksam gelesen hat, dann wundert es einen sicher, wie selbstsicher Botho im Kapitel 23 seinem Offizierskameraden Bogislaw von Rexin einen Rat im Hinblick auf eine Beziehung gibt.

Das lässt sich sehr gut zum Beispiel im Rahmen einer Klausur untersuchen.

Dazu noch ein Hinweis zu diesem Offizier, der ja mit „Bozel“ angesprochen wird.
http://literaturlexikon.uni-saarland.de/lexika/theodor-fontane-figurenlexikon/werke/romane/irrungen-wirrungen-1887/lexikon/rexin-bogislaw-von
Wir verwenden den richtigen Namen, der ja auf S. 162 im Gespräch erwähnt wird.

Aufgabe:

  1. Analysieren Sie das Gespräch zwischen Kurt von Rienäcker und Bozel von Rexin im Kapitel 23 unter dem Gesichtspunkt der Kommunikation.
  2. Nehmen Sie anschließend Stellung zu der Frage, wie überzeugend Bothos doch recht einseitiger Ratschlag ist, wenn man ihn vor dem Hintergrund der gesamten Romanhandlung betrachtet.

Tipps zur Lösung:

  1. Grundsätzlich kann man Rienäckers Position nachvollziehen.
  2. Allerdings berücksichtigt der gute Botho dabei nicht,
    1. dass er unter dem Druck seiner finanziellen Verhältnisse gehandelt hat
    2. und dass er Lene sehr vermisst,
    3. außerdem mit Käthe nur eingeschränkt glücklich ist.
  3. Berücksichtigen muss man allerdings auch Lenes Haltung, die sich wohl auf nichts anderes als eine Heirat eingelassen hätte.
  4. Das wiederum hätte von Botho mehr verlangt, als seine schwache Persönlichkeit, die im Roman betont wird, hergegeben hätte.
  5. Außerdem kann man darauf hinweisen, dass es sich eher Leute mit viel Macht, Ansehen und Einfluss leisten konnte, gewissermaßen eine „Ehe zur linken Hand“ zu führen.
    Hier wäre es natürlich gut, wenn Informationen zu Theorie und Praxis solcher unstandesgemäßen Verheiratungen im Unterricht besprochen worden wären:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Morganatische_Ehe
    In diesem Zusammenhang ist der Fall der Ehe Goethes mit Christiane Vulpius interessant, weil der Dichter zwar geadelt worden war, aber nicht in der Fürstenliga „spielte“.
    https://www.deutschlandfunk.de/ende-einer-wilden-ehe-100.html

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