KUS-S: Was man bei den Kommunikationsmodellen noch beachten muss (Mat5935)

Worum es hier geht:

Die Kommunikationsmodelle werden in der Schule gut behandelt und dürften auch bekannt sein:

Wer sich nicht so sicher ist, findet auf dieser Seite entsprechende Infos:

Was man aber auch noch beachten muss

  • Eigentlich ist das Kommunikationsquadrat überhaupt kein richtiges „Kommunikationsmodell“.
  • Das hat der Erfinder wohl auch gar nicht behauptet: Ihm ging es nämlich darum, die vier Seiten einer Nachricht aufzuzeigen.
  • Wir haben schon gezeigt, dass Körpersprache, Art des Sprechens und sogar Gegenstände ebenfalls Nachrichten aussenden oder verändern können.
  • Aber die berühmten Axiome von Watzlawick (nichts anderes als grundsätzliche Tatsachen, von denen man ausgehen muss) haben gezeigt, dass noch mehr Dinge eine Rolle spielen:
    • Auch das Schweigen – etwa als Antwort auf die Frage: „Willst du mich heiraten?“ 🙁
    • Dann der Unterschied zwischen digitalem Sprechen: Standesamt: Antwort „Ja, ich will.“
    • Und analogem Sprechen: Standesamt: Antwort: „Ja, mal schauen!“
    • Vor allem aber auch die Vorgeschichte:
      Wenn zum Beispiel ein Freund jede ernste Frage beantwortet mit „Mal sehen …“ – dann kann es sein, dass es daraufhin einen richtigen Ausbruch an Empörung gibt. Zugleich kann die gleiche Antwort bei einem anderen zu völlig entspannten Reaktionen führen – es gibt eben keine entsprechende negatibe Vorgeschichte.
    • Dazu kommt noch symmetrische Kommunikation (beide Partner stehen sich gleich an Wissen und Macht gegenüber) und „komplementärer“ Kommunikation.
      Das hört sich an wie: Man ergänzt sich, ist also schön. Im Ausland: Der eine kann Französisch, der andere kennt sich in der Gegend aus.
      Aber Schülis wissen, dass das Komplementäre auch schmerzlich sein kann. Merkt man bei der Vergabe von Hausaufgaben oder der Ankündigung von Klassenarbeiten::

      • Der Lehrer weiß schon mehr.
      • Die Schülis sind noch ahnungslos.
      • Die meisten fühlen sich aber nicht komplementär bereichert, wenn sie die Info bekommen.
      • Wir sprechen also lieber von „asymmetrischer“ Kommunikation.
    • Was auch meistens nicht berücksichtigt wird, ist die Befindlichkeit des Sprechers
      (Übrigens spielt das in jedem Gerichtsprozess eine große Rolle!)

      • Ist er krank?
      • angespannt?
      • Hat er getrunken?
      • Steht er noch unter Schock?
      • Hat er sich reinlegen lassen? Ist er manipuliert worden?
        usw.
  • Hier merkt man, dass der ganze Bereich der Kommunikationstricks bei den Modellen ausgeblendet ist.
    Es gibt also viel zu tun – vielleicht versuchen wir mal ein erweitertes Modell, das noch über diese Variante hinausgeht:
    Die wichtigsten Kommunikationsmodelle auf einen Blick – zusammengefasst
    Schulz von Thun und Watzlawick in einem Schaubild
    Videolink:
    https://youtu.be/ZBZTWEGCwJI

    https://textaussage.de/kommunikationsmodelle-auf-einen-blick

    Weitere Infos, Tipps und Materialien

  • Kommunikation – Infos, Tipps und Materialien (Themenseite)
    https://textaussage.de/kommunikation- themenseite