Schnell durchblicken: Heine, „Buch der Lieder“ (Mat5553)

Worum es hier geht:

Worum es hier geht:

Stellen wir uns vor, im Deutschunterricht ist von Heinrich Heine und seinem „Buch der Lieder“ die Rede. Dann ist es doch recht günstig, wenn man zumindest ein wenig Ahnung hat. Wir versuchen hier mal, ein paar Infos und Ideen zusammenzustellen, mit denen man „bella figura“ machen (= gut aussehen) kann.

Wir gehen dabei von dem Wikipedia-Artikel aus, ziehen aber auch Fundstücke hinzu, die wir beim Googeln gefunden haben und die uns interessant erscheinen.

  1. Es handelt sich um die erste große Gedichtsammlung Heinrich Heines. Erschienen ist sie 1827. Da war Heine etwa 30 Jahre alt und Goethe hatte noch fünf Jahre zu leben.
  2. Das Besondere ist, dass fast alle Gedichte schon früher erschienen waren. Heine war auch etwas skeptisch, konnte sich dann aber über einen großen Erfolg freuen.
    Eine schöne Selbsterklärung ist im Wikipedia-Artikel abgedruckt:
    „ich wollte für dieses Buch keinen Schilling verlangen, die Wohlfeilheit und die andern Erfordernisse des Popularwerdens wären meine einzigen Rücksichten …“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Buch_der_Lieder_(Heine)

    • Heine ist sich also im klaren, dass das so eine Sache ist, wenn man die gleichen Texte noch mal verkauft.
    • Ihm geht es anscheinend vor allem um „Wohlfeilheit“. Wahrscheinlich will er damit Leser gewinnen. Dafür sprechen auch die „Erfordernisse des Popularwerdens“.
  3. Interessant ist die Vorrede zur dritten Auflage
    http://www.zeno.org/Literatur/M/Heine,+Heinrich/Gedichte/Buch+der+Lieder/Vorrede+zur+dritten+Auflage
    Die beginnt nämlich in Gedichtform. Begründet wird das damit, dass den Verfasser einer Art Dicht-Lust befallen hat.
  4. Gegliedert ist die Sammlung in
    • „Junge Leiden“
    • Lyrisches Intermezzo“
    • Die Heimkehr
    • Aus der Harzreise
    • Die Nordsee
  5. Jetzt ist es natürlich noch gut, wenn man einige Beispiele bereithält.
    • Wir checken hier mal die Gedichte, die ChatGPT uns am 27.7.2023 (Version vom 20. Juli 2023) vorgeschlagen hat:
    • MIA = Unsere menschliche Intelligenz in Aktion überprüft das natürlich gleich anhand der kommentierten Reclam-Ausgabe von Bernd Kortländer.
    • Heinrich Heine, Sämtliche Gedichte. Kommentierte Ausgabe, Hrsg. Von Bernd Kortländer, Reclam: 1990/1997
    • Hier nun die KI-Vorschläge mit den MIA-Prüfergebnissen.
      • Die Lorelei (K115, in „Die Heimkehr“, 1823-1824)
        In dieser berühmten Ballade wird die Sage von der Lorelei verarbeitet, die ähnlich wie die antiken Sirenen mit ihrem Gesang die Schiffer ins Verderben lockt.
        Interessant ist, dass Heine hier einen gefühls- und aussagestarken Rahmen gesetzt hat, in dem das lyrische Ich sich selbst ausspricht.
      • Du bist wie eine Blume (K142, in „Die Heimkehr“, 1823-1824)
        Ein Gedicht, dem es vor allem darum geht, dass es dem schönen Gegenüber gut geht und es erhalten bleibt.
      • Im wunderschönen Monat Mai (K80: aus: Lyrisches Intermezzo 1822-1823)
        Präsentiert wird die Parallelität zwischen erwachender Natur und erwachender und dann auch gestandener Liebe.
      • Ein Jüngling liebt ein Mädchen (K98, aus: Lyrisches Intermezzo 1822-1823)
        Auf recht originelle Art und Weise wird ein mehrfacher Liebeskummer präsentiert:
        J liebt M
        M liebt A
        A liebt und heiratet A2
        M heiratet „aus Ärger“ „den ersten besten Mann“
        J ist „übel dran“
        Abschließender Kommentar des lyrischen Ichs zu dem Geschehen.
      • Die Grenadiere (K50; aus: Romanzen)
        Präsentiert wird die Liebe zu Frankreich und vor allem zu Napoleon.
        Interessant, dass Heine hier völlig auf die sonst häufig anzutreffende Kommentierung verzichtet.
        Siehe zum Vergleich dazu „Die Heimkehr“
      • Die Heimkehr (aus: Lyrisches Intermezzo 1823-1824)
        Die erste Zeile und damit auch die Überschrift lautet:
        „Mein Herz, mein Herz ist traurig“
        Präsentation einer scheinbaren romantischen Idylle mit einem überraschenden Untergangs-Schluss.
        Anders als in „Die Grenadiere“.
      • Der Tod, das ist die kühle Nacht
        (K161; aus: Lyrisches Intermezzo 1823-1824)
        Etwas seltsame Aneinanderreihung von Müdigkeits-Tod-Nachtigall-Liebe-Traum-Motiven mit nicht ganz klarer Aussage.
        Am einfachsten zu verstehen als Aneinanderreihung von Gefühlen und Gedanken.
      • Die schlesischen Weber: MIA: Wie wir schon vermutet haben, hat die KI hier mal wieder „hallizuniert“, d.h. etwas falsch zugeordnet. Die Ballade ist erst 1844 entstanden.
        K458
        Sehr drastische Beschreibung der Notlage der Weber angesichts der Maschinenwelt der Industrialisierung.
        Regelrechte Zornesausbrüche gegenüber dem König, dem „falschen Vaterlande“ dem am Ende auch das „Leichentuch“ gewebt wird.

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