Heine – die wichtigsten Gedichte (Themenseite) (Mat4248)

Warum Heinrich Heine so interessant ist

Heinrich Heine lebte von 1797 bis -1856, bekam also noch die napoleonischen Kriege mit, erlebte dann die Zeit der Restauration und schließlich noch die erste große Revolution in Deutschland (1848).

Was die Literatur angeht, so begann er als Romantiker, also einer Epoche der Träumerei und Innerlichkeit und wechselte später zum Vormärz über, d.h. einer Epoche, in der die soziale Not und die politische Unterdrückung in Deutschland immer stärker thematisiert wurde.

Interessant ist zum einen die Auseinandersetzung zwischen

Im Folgenden sammeln wir besonders interessante Gedichte dieses Schriftstellers und stellen sie kurz vor.

In alphabetischer Reihenfolge:

„Allnächtlich im Traume seh ich dich“

Das Gedicht zeigt
https://textaussage.de/heinrich-heine-allnaechtlich-im-traume-seh-ich-dich

  1. Offensichtlich eine Beziehung,
  2. die von Sehnsucht des lyrischen Ichs
  3. und nur von einer verhaltenen Situation des Gegenübers gekennzeichnet ist.
  4. Zunächst die freiwillige, vielleicht auch durch jemand oder die Umstände erzwungene Trennung von seiten des Gegenübers
  5. und dann die Seite des Gegenübers, das sich anscheinend schnell von der Trennung erholt hat und sogar das Einzige vergessen hat, was ihm von der Beziehung und ihrer Einschätzung durch das Gegenüber geblieben war.

 

„An einen politischen Dichter“

https://textaussage.de/heines-literarische-kritik-an-seinem-dichterkollegen-herwegh

„An Georg Herwegh“

https://textaussage.de/heines-literarische-kritik-an-seinem-dichterkollegen-herwegh

„Aus alten Märchen winkt es“

Ein Gedicht zwischen Romantik und Realismus:
https://textaussage.de/5-min-tipp-heinrich-heine-aus-alten-maerchen

Das Gedicht präsentiert den Übergang von der Romantik, die insgesamt zur Epoche des Idealismus gehört, zum Realismus. Dieser präsentiert sich hier auf eine sehr lockere, für Heine typische Weise – mit Distanz, Ironie und wohl auch einem selbstkritischen Humor.

Auf jeden Fall wird hier der große Unterschied zwischen der romantischen Ironie und einer, die einem Zwischending von Humor und kreativem Spiel entspricht.

Man kann dieses Gedicht gut vergleichen mit:
„Mein Herz, mein Herz ist traurig“
https://textaussage.de/heine-mein-herz-mein-herz-ist-traurig

„Buch der Lieder“

Hier wird diese Gedichtsammlung kurz vorgestellt
https://textaussage.de/schnell-durchblicken-heine-buch-der-lieder

Dort haben wir dann auch mal nach Beispielen aus der Sammlung geschaut:

  • Wir checken hier mal die Gedichte, die ChatGPT uns am 27.7.2023 (Version vom 20. Juli 2023) vorgeschlagen hat:
  • MIA = Unsere menschliche Intelligenz in Aktion überprüft das natürlich gleich anhand der kommentierten Reclam-Ausgabe von Bernd Kortländer.
  • Heinrich Heine, Sämtliche Gedichte. Kommentierte Ausgabe, Hrsg. Von Bernd Kortländer, Reclam: 1990/1997
  • Hier nun die KI-Vorschläge mit den MIA-Prüfergebnissen.
    • Die Lorelei (K115, in „Die Heimkehr“, 1823-1824)
      In dieser berühmten Ballade wird die Sage von der Lorelei verarbeitet, die ähnlich wie die antiken Sirenen mit ihrem Gesang die Schiffer ins Verderben lockt.
      Interessant ist, dass Heine hier einen gefühls- und aussagestarken Rahmen gesetzt hat, in dem das lyrische Ich sich selbst ausspricht.
    • Du bist wie eine Blume (K142, in „Die Heimkehr“, 1823-1824)
      Ein Gedicht, dem es vor allem darum geht, dass es dem schönen Gegenüber gut geht und es erhalten bleibt.
    • Im wunderschönen Monat Mai (K80: aus: Lyrisches Intermezzo 1822-1823)
      Präsentiert wird die Parallelität zwischen erwachender Natur und erwachender und dann auch gestandener Liebe.
    • Ein Jüngling liebt ein Mädchen (K98, aus: Lyrisches Intermezzo 1822-1823)
      Auf recht originelle Art und Weise wird ein mehrfacher Liebeskummer präsentiert:
      J liebt M
      M liebt A
      A liebt und heiratet A2
      M heiratet „aus Ärger“ „den ersten besten Mann“
      J ist „übel dran“
      Abschließender Kommentar des lyrischen Ichs zu dem Geschehen.
    • Die Grenadiere (K50; aus: Romanzen)
      Präsentiert wird die Liebe zu Frankreich und vor allem zu Napoleon.
      Interessant, dass Heine hier völlig auf die sonst häufig anzutreffende Kommentierung verzichtet.
      Siehe zum Vergleich dazu „Die Heimkehr“
    • Die Heimkehr (aus: Lyrisches Intermezzo 1823-1824)
      Die erste Zeile und damit auch die Überschrift lautet:
      „Mein Herz, mein Herz ist traurig“
      Präsentation einer scheinbaren romantischen Idylle mit einem überraschenden Untergangs-Schluss.
      Anders als in „Die Grenadiere“.
    • Der Tod, das ist die kühle Nacht
      (K161; aus: Lyrisches Intermezzo 1823-1824)
      Etwas seltsame Aneinanderreihung von Müdigkeits-Tod-Nachtigall-Liebe-Traum-Motiven mit nicht ganz klarer Aussage.
      Am einfachsten zu verstehen als Aneinanderreihung von Gefühlen und Gedanken.
    • Die schlesischen Weber: MIA: Wie wir schon vermutet haben, hat die KI hier mal wieder „hallizuniert“, d.h. etwas falsch zugeordnet. Die Ballade ist erst 1844 entstanden.
      K458
      Sehr drastische Beschreibung der Notlage der Weber angesichts der Maschinenwelt der Industrialisierung.
      Regelrechte Zornesausbrüche gegenüber dem König, dem „falschen Vaterlande“ dem am Ende auch das „Leichentuch“ gewebt wird.

„Deutschland. Ein Wintermärchen – Caput I“

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://gutenberg.spiegel.de/buch/deutschland-ein-wintermarchen-383/2
  • In diesem Gedicht schildert Heine seine Gefühle, als er aus dem Exil in Frankreich im „traurigen Monat November“ wieder an die deutsche Grenze kommt.
  • Sowohl die wieder hörbare deutsche Sprache als auch das einfache Lied eines Harfenmädchens rühren ihn zu Tränen.
  • Allerdings gehört dazu auch die Trauer über eine Haltung, die sich nur auf ein besseres Jenseits ausrichtet.
  • Demgegenüber will er ein „neues Lied“ dichten:
    „Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten.“
  • Heine hofft, dass ganz Europa eine neue Chance auf Freiheit bekommt.
  • Er jedenfalls – und das ist die Rückkehr zur Ausgangssituation, fühlt neue Kräfte:
    „Seit ich auf deutsche Erde trat, Durchströmen mich Zaubersäfte – Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.“

 Die schlesischen Weber“

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9679/469
  • Dieses berühmte Gedicht zeigt das Elend der schlesischen Weber, die keine Chance mehr haben gegen die neue Maschinenproduktion.
  • Kritisiert werden sowohl die Kirche als auch der König, die nichts gegen die Not tun.
  • Am Ende wird daraus eine Kritik am Vaterland und die klare Erkenntnis einer negativen Veränderung durch die Industrialisierung:
    „Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch, Wir weben, wir weben!“

 „Die Tendenz“

„Doktrin“

Ein neues Lied

https://textaussage.de/5-min-tipp-heine-ein-neues-lied

Herwegh – Heines Verhältnis zu ihm

https://textaussage.de/heines-literarische-kritik-an-seinem-dichterkollegen-herwegh

„Ich hab im Traum geweinet

  • Das Gedicht zeigt
    https://textaussage.de/heinrich-heine-ich-hab-im-traum-geweinet

    • Insgesamt ein recht rätselhaftes Gedicht, das man über seine Signale erschließen kann.
    • Es zeigt offensichtlich eine Beziehung, die nur Trauer kennt, ausgedrückt im Weinen.
    • Wichtig ist, dass das lyrische Ich in einem neuen Traum scheinbar das Beste erlebt, was einer Beziehung passieren kann, nämlich Nähe und Dauerhaftigkeit. Und das führt zum Weinen.
    • Wenn es sich um einen einzigen Traum handeln würde – dann könnte man meinen, dass die letzten Tränen solche des Glücks sind – nachdem zweimal die Beziehung schlimm endete.

„Ich hatte einst ein schönes Vaterland“

  • u.a. zu finden auf der Seite:
  • https://www.deutschelyrik.de/ich-hatte-einst-ein-schoenes-vaterland.html
  • Rückblick auf eine Zeit, in der das Lyrische Ich glaubte, ein schönes Vaterland zu haben
  • Besonders schön ist die Erinnerung an die deutsche Sprache und besonders die Wendung: „Ich liebe dich.“
  • Am Ende heißt es: es war ein Traum“ – was in diesem Zusammenhang wohl eher negativ klingt.

„Ich wollt, meine Schmerzen ergössen“

Im Mai

In diesem Gedicht haut das lyrische Ich seine negativen Gefühle einfach nur raus – da hilft sogar der Wonnemonat mit seiner Schönheit nicht. Die Welt ist und bleibt „abscheulich“.

Vom Prinzip her hat das sogar etwas mit einem Kennzeichen des Expressionismus zu tun. Auch dort darf man die Darstellung der fiktiven Wirklichkeit zum Teil nur als Bilder für die eigenen Gefühle nehmen.

Vorstellung des Gedichtes ist hier zu finden:
https://textaussage.de/heinrich-heine-im-mai

 Mein Herz, mein Herz ist traurig (1823/24)

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9679/239
    Das wohl berühmteste Gedicht, das den Übergang von der Romantik zu einer kritischen, schon leicht satirischen Sicht der Welt zeigt.
  • Präsentiert wird eine oberflächlich schöne Welt, was aber schon durch den Gegensatz eingeleitet wird: „Mein Herz, mein Herz ist traurig, / Doch lustig leuchtet der Mai“
  • Dann ein starker Effekt am Ende: Nachdem der Blick hoch zur Bastei und einem dort postierten Wachsoldaten gegangen ist, heißt es plötzlich: „Ein rotgeröckter Bursche / Dort auf und nieder geht. / Er spielt mit seiner Flinte, / Die funkelt im Sonnenrot, / Er präsentiert und schultert – Ich wollt, er schösse mich tot.“
  • Wirkungsvoller kann man eine scheinbar romantische Stimmung nicht dekonstruieren.
  • Man kann das Gedicht gut vergleichen mit:
    Heinrich Heine, „Aus alten Märchen winkt es“, ein Gedicht zwischen Romantik und Realismus mit einer Kombination aus Ironie, Humor, auf jeden Fall spielerischer  Distanz
    https://textaussage.de/5-min-tipp-heinrich-heine-aus-alten-maerchen

„Fragen“

In eine ähnliche Richtung des auf den ersten Blick vernichtenden Schlusses geht das folgende Gedicht:
Heinrich Heine, Fragen – – was tun, wenn man kein Faust sein will oder kann,
https://textaussage.de/heinrich-heine-fragen

Mit deinen blauen Augen

Das Gedicht zeigt

  1. die Stärke eines Außen-Impulses zwischen zwei Menschen,
  2. der dann aber anscheinend nur bei dem Getroffenen Wirkung zeigt,
  3. zumindest wird nur darüber noch berichtet.
  4. Das Gegenüber wird weitgehend ausgeblendet
  5. und das Lyrische Ich wendet sich dem Irgendwo zu.
  6. Auch Kommunikation findet nicht statt.
  7. Am Ende steht ein wahrscheinlich positives Gefühl,
  8. aber eben auch der völlige Bezug auf sich selbst.

Insgesamt ein Gedicht, das Liebe oder zumindest eine ihrer Vorstufen eher als auf sich selbst bezogenes Gefühl versteht, das sich mehr der Weite zuwendet und damit einer unbestimmten Sehnsucht (man denke an die Bedeutung der Farbe Blau in der Romantik) als dem (möglichen) Partner.

Näheres findet sich auf der Seite:

Heine, „Mit deinen blauen Augen“ – was Rhythmus so aussagen kann

„Nachtgedanken“

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://gutenberg.spiegel.de/buch/zeitgedichte-5941/30
  • Das Gedicht beginnt mit Trauer um Deutschland.
  • Deutlich wird aber auch, dass es um das Land seiner Mutter und auch sie als Person geht, die er nur aus dem Exil in Gedanken grüßen kann  – es geht also primär um menschliche Beziehungen.
  • Vor allem leidet er darunter, dass die Mutter sterben könnte – so wie viele andere schon gestorben sind, ohne dass er bei ihnen war.
  • Typisch für Heine dann aber auch der Schluss – nur diesmal eine Wendung in eine andere Richtung als bei dem Soldaten auf der Bastei:
    „Gottlob! durch meine Fenster bricht / Französisch heitres Tageslicht; / Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen, / Und lächelt fort die deutschen Sorgen.“

„Nun ist es Zeit, dass ich mit Verstand“ (1823/24)

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://de.wikisource.org/wiki/Nun_ist_es_Zeit,_da%C3%9F_ich_mit_Verstand
  • In diesem Gedicht spricht Heine ganz offen von einem Gesinnungswechsel, weg von der pseudoromantischen „Torheit“ hin zu der Erkenntnis: „Ach Gott! im Scherz und unbewusst / Sprach ich was ich gefühlet; / Ich hab’ mit dem eignen Tod in der Brust / Den sterbenden Fechter gespielet.

„O, Deutschland, meine ferne Liebe“ (1839)

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9679/377
  • Das Gedicht zeigt eine Perspektive aus dem französischen Exil.
  • Es wird deutlich, dass das „leichte Volk“ dort doch seine „ferne Liebe“ zur deutschen Heimat nicht überdecken kann.
  • Statt der Vernunftherrschaft und der Weltläufigkeit von Paris wünschtd er sich die „Grobheit“ zurück, die er im Vaterland genossen hat.
  • Es wird dann aber durchaus deutlich, dass es sich um eine gebrochene Stimmung und Haltung handelt, wenn es etwa heißt:
    „Bei uns bleibt alles hübsch im Gleise, Wie angenagelt, rührt sich kaum.“
  • Es ist wohl eine Kombination von Eichen-Heimat und dem, was ihm dort gelungen ist:
    „Dort wob ich meine zarten Reime Aus Veilchenduft und Mondenschein.“

„O Hoffmann, deutscher Brutus“

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    http://www.zeno.org/Literatur/M/Heine,+Heinrich/Gedichte/Nachlese/Zeitgedichte/O+Hoffmann,+deutscher+Brutus
  • Das Gedicht macht sich lustig über einen anderen Dichter, Hoffmann von Fallersleben, der immerhin für die deutsche Nationalhymne verantwortlich war und zum Teil noch ist.
  • Vorgeworfen wird dem Dichter, er setze den Fürsten nur Läuse in den Pelz, ärgere sie also ein wenig.
  • Mit diesem „Ungeziefer“ könne man kein Land befreien.
  • Das ist natürlich doppeldeutig: ‚Es nimmt zum einen den Gedanken der Läuse als Plagegeister auf, zum anderen anderen kann es auch auf das bezogen werden, was da geschrieben wird.
  • Zur deutschen Nationalhymne und die Beteiligung dieses „Hoffmanns“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Nationalhymne
  • Auf der folgenden Seite wird deutlich, dass Heine vor allem die literarische Qualität der Gedichte seines Rivalen kritisierte:
    https://de.wikipedia.org/wiki/August_Heinrich_Hoffmann_von_Fallersleben#Politische_Bedeutung
  • Weitere Hinweise finden sich zum Beispiel auf:
    https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/die-sonderrolle-heinrich-heines
    Dort wird deutlich, dass Heine bei Hoffmann ähnlich wie bei Herwegh nur vordergründiges Pathos sah, eine wirkliche Auseinandersetzung mit der politischen Wirklichkeit vermisste.

„Philister in Sonntagsröcklein“ (1822/23)

zu finden zum Beispiel auf der Seite:
https://de.wikisource.org/wiki/Philister_in_Sonntagsr%C3%B6cklein

  • Heine macht sich hier lustig über Menschen, die nur ein bürgerliches Standardleben führen – hier taucht noch der Begriff auf, mit dem auch die Romantiker solche Leute kritisierten („Philister“).
  • Sie bemühen sich um romantische Gefühle, aber Heine spürt das Unechte und zieht sich zurück.
  • Dabei hat er das Gefühl, dass seine „Gespenster'“ erscheinen – interessanterweise machen sie ihm einen „Tagesbesuch“, erscheinen also zur falschen Zeit. Erinnert wird hier also an die dunkle Seite der Romantik, die die pseudoromantischen Philister gar nicht mehr im Blick haben.
  • Am Ende erscheint seine „alte Liebe“, ohne dass deutlich wird, was damit genau gemeint ist. Aber das ist eben wahre Romantik, die die Dinge im Ungefähren lässt.
  • Auf jeden Fall geht es jetzt um echte Gefühle der Trauer.
  • Insgesamt also ein Gedicht, das die falsche Romantik aufzeigt und selbst dafür echte Romantik präsentiert.

„Verheißung“ (1844)

  • Das Gedicht wird hier näher vorgestellt:
    https://textaussage.de/5-min-tipp-zu-heines-gedicht-verheissung
  • Hier zeigt sich schon eine eindeutig vorrevolutionäre Stimmung: Zwar in recht lockerem Ton, aber dafür sehr bestimmt geht es darum, dass die „deutsche Freiheit“ „auf die Strümpfe“ kommt und sogar „Stiefeln“ haben soll: Es soll also losgehen mit Veränderungen.
  • Allerdings bleibt Heine dann auch hier zwischen den Extremen: Die Deutschen sollen durchaus weiter eine „warme Pudelmütze“ tragen, aber um eben in „kalten Wintertagen“ geschützt zu sein.
  • Gewarnt wird vor „Exzessen“, wie es sie in Frankreich gegeben hat.
  • Am Ende merkt man aber, dass dieses Gedicht doch wieder satirische Spielerei ist:
    „Werde nur nicht dreist und dreister! / Setz nicht den Respekt beiseiten/ Vor den hohen Obrigkeiten / Und dem Herren Bürgermeister!“
    Das kann man als versteckte Kritik sehen oder aber auch als Zugeständnis an die Zensur – in der Hoffnung und Erwartung, dass die Leute das schon richtig verstehen werden.

„Zur Beruhigung“ (1844)

  • u.a. zu finden auf der Seite:
    https://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9679/497
  • Beginn mit einem Vergleich mit dem Cäsarmörder Brutus, der auch aus tiefem Schlaf erwacht sei, als es gegen einen Tyrannen ging
  • Dann allerdings selbstkritischer Blick auf die Deutschen im Vergleich zu den Römern
  • Das wird dann an verschiedenen Dingen gezeigt – immer zum Nachteil der Deutschen.
  • Als weiteres Problem komme hinzu, dass die Deutschen eben viele Fürsten hätten und nicht nur einen Cäsar, gegen den man sich wenden müsste
  • Außerdem trügen die Deutschen einen „Stern“ „schützend auf seinem Herzen“ – damit ist wohl ein Orden gemeint, was den Untertanengeist der Deutschen zeigen soll
  • Am Ende macht das Lyrische Ich sich lustig über den Begriff „Vaterland“, der dazu führt, dass die Tyrannen als Väter angesehen und verehrt werden, schlechte Voraussetzungen für eine Erhebung gegen sie.

Heines Balladen

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