Zum Romanauszug aus “Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten” von Emma Braslavsky

In gewisser Weise: Fortsetzung eines Films durch einen Roman

  • Im Deutschbuch für die Klasse 9 des Cornelsen-Verlages ist ein interessanter Auszug aus einem Science-Fiction Roman zu finden, auf den wir hier gerne aufmerksam machen:
    Deutschbuch GymnasiumNordrhein-Westfalen – Neue Ausgabe · 9. Schuljahr, S. 31/32
    ISBN 978-3-06-205220-0
    https://www.cornelsen.de/produkte/deutschbuch-gymnasium-schulbuch-9-schuljahr-9783062052200
  • Interessant ist, dass dieser Romanauszug in den Zukunftsideen über den Film „Her“ aus dem Jahre 2013 hinausgeht. Den haben wir an anderer Stelle vorgestellt:
    https://textaussage.de/themenseite-film-her-2013
  • In dem Film verliebt sich ein Mann in ein KI-System. Dabei handelt es sich aber nur um ein Computerprogramm, das mit ihm allerdings reden und sich weiterentwickeln kann.
  • In diesem Roman dagegen bekommt man offensichtlich auch eine Art Roboter mitgeliefert.

Nur für Geld gibt es alles …

  • Allerdings gibt es auch hier eine Einschränkung: Man kann sich zwar diesen intelligenten Roboter auf seine persönlichen Bedürfnisse zu schneiden lassen, aber:
  • Zugleich ist seine Nutzung aber auch eine Geldfrage, so dass die Hauptfigur des Romanauszugs sich nur einen gebrauchten Roboter sich leisten kann. Er ist vor allen Dingen für Alltagsaufgaben gut zu gebrauchen, aber so etwas wie innere Verbundenheit oder gar Kennzeichen einer Liebesbeziehung muss man ihm erste beibringen.

Der offene Schluss des Romanauszugs und Fortsetzungsmöglichkeiten

  • Interessant ist der Schluss des Auszugs, weil dort der Mensch mit seinem Roboter die gemeinsame Beziehung feiern will und zu dem Zweck das Haus verlässt.
  • Jetzt kommt es darauf an, wie die programmierte und antrainierte Gemeinsamkeit auch in der neuen Umgebung funktioniert.
  • Denkbar wäre etwa, dass dieses Mensch-Roboter-Pärchen auf andere trifft, die mehr Geld zur Verfügung hatten und das eventuell die Konkurrenz auch spüren lassen.
  • Oder aber es kommt zu peinlichen Situationen, weil der Roboter seinen Begleitmenschen fragt, wie er sich in bestimmten Situationen verhalten soll.
  • Insgesamt wird eine Welt präsentiert, in der tatsächlich niemand mehr äußerlich einsam sein muss. Ob das aber wirklich reicht, um einen menschlichen Partner nicht zu vermissen, ist doch sehr unwahrscheinlich. Zum Beispiel könnte der Mensch irgendwann frustriert sein, wenn er eben merkt, dass sein Roboter hier nur etwas kann, weil er es ihm beigebracht wurde. Es fehlen also völlig überraschende Reaktionen.
  • Man könnte das zum Beispiel an einem Geschenk festmachen, das der Roboter aussucht, das aber für den Menschen mehr oder weniger vorhersehbar ist. Denn er hat ihn ja die Basisdaten dafür eingegeben.

Kreativer Umgang mit der Roman-Idee – nur jetzt: für Schüler

  • Auch im Falle dieses Romans könnte es interessant sein, die KI-Situation in Richtung Schüler zu verschieben.
    • So könnte man sich etwa ein Internat vorstellen, in dem die Schüler so viel Geld zur Verfügung haben, dass sie sich auch einen eigenen Partnerroboter leisten können.
    • Aber gegebenenfalls würde hier auch völlig das KI-Team aus dem Film Her reichen, das den Schülern bei der Lösung von Aufgaben helfen kann.
    • Denn dafür reicht einfach ein Computerprogramm, das kommunizieren kann. Einen Roboter braucht man dafür nicht.
    • Aber der könnte zum Beispiel eine gute Hilfe sein, wenn man sich in irgendeiner Gegend abends bedroht fühlt und dann gerne einen starken Begleiter dabei hat.
    • Die Frage ist dann nur noch, ob dieser Roboter auch einen Fahrschein für den Bus braucht 😉 Aber diese Schüler aus dem Internet dürften wohl Geld genug haben.

 Wer noch mehr möchte …