5-Min-Tipp zu Wilhelm Müllers „Gute Nacht“ (Mat4190 )

Worum geht es hier?

Im Folgenden versuchen wir, möglichst kurz und bündig etwas zu erklären – so wie das eine nette Lehrkraft in der Fünf-Minuten-Pause tun würde.

  1. Thema
  2. Wichtige Textsignale
  3. Bündelung der Signale zu Textaussagen
  4. Unterstützung der Textaussagen durch künstlerische/sprachliche/rhetorische Mittel
  5. Tipps für den eigenständigen/kritischen/kreativen Umgang mit dem Text

Wenn möglich, unterstützen wir das Ganze auch noch durch ein schneller Schaubild.

Ggf. gibt es auch eine Langfassung – siehe weiter unten.

Es geht um das Gedicht „Gute Nacht“ von Wilhelm Müller, das zum Beispiel hier zu finden ist.

1. Thema

  • Wie bekommt man Liebe und Lust auf Veränderung unter einen  Hut?

2. Wichtige Textsignale

  • Kritischer und auch ein wenig trauriger Rückblick auf eine besondere Beziehungserfahrung, bei der ein Mädchen von Liebe und seine Mutter gleich von Ehe sprach.
  • Wichtiger als eine feste Bindung ist dem lyrischen Ich das Wandern – typisch für die Romantik.
  • Dabei sieht das lyrische Ich sich sogar im Einklang mit Gott – aber das ist wohl eher der Gott seiner eigenen Wünsche.
  • Das lyrische Ich glaubt, dem Mädchen sogar einen Gefallen zu tun, wenn es still und damit auch heimlich verlassen wird.
  • Das Einzige, was von dieser „Liebe“ bleibt, ist ein Erinnerungsgedanke.

3. Bündelung der Signale zu Textaussagen

  • Insgesamt zeigt das Gedicht einen Menschen, der die Liebe anscheinend als kurzweiligen Zeitvertreib betrachtet. Wirkliche Gefühle scheinen keine große Rolle zu spielen.
  • Dabei spielt romantisches Unterwegssein-Wollen oder gar -Müssen eine große Rolle.
  • Wie das Mädchen das sieht, wird völlig ausgeblendet. Natürlich könnte es die gleiche Auffassung haben wie das lyrische Ich. Davon ist aber keine Rede.

4. Unterstützung der Textaussagen durch künstlerische/sprachliche/rhetorische Mittel

  • Doppeltes „Fremd“ am Anfang – es hat sich also nichts geändert durch diese Nacht für das lyrische Ich.
  • Parallelismus und Steigerung: Liebe, Ehe
  • Natur unterstreicht die Gefühle des lyrischen Ichs („trübe“, „Schnee“)
  • Vergleich des Mondes mit einem Gefährten
  • Anscheinend auch Vergleich des eigenen Verhaltens mit dem von Tieren.
  • Kurze und knappe Formulierungen: Liebe – Wandern – Gott
  • Wiederholung des Wortes „sacht“ als Betonung

5. Tipps für den eigenständigen/kritischen/kreativen Umgang mit dem Text

Wer noch mehr möchte …