Worum es hier geht:
Auf der Seite
https://textaussage.de/5-min-tipp-erich-kaestner-besuch-vom-lande
haben wir nicht nur Kästners Gedicht kurz vorgestellt, sondern auch auf die einseitig-arrogante Haltung hingewiesen, die dort sichtbar wird.
Hier nun also das „Gegengedicht“ eines Land-Bewohners, der schon oft genug Leute aus der Großstadt gesehen hat, die zunächst Tränen der Verzweiflung in den Augen hatten. Später haben sich einige von ihnen dankbar für die neuen Erfahrungen mit Tränen der Rührung vom Land und seinen Bewohnern verabschiedet – zumindest dem Pferd noch einmal wehmütig den Hals getätschelt 😉
Anders Tivag
Besuch aus der Stadt
(als Gegengedicht zu Kästners „Besuch vom Lande“)
(z.B. hier zu lesen und zu hören)
Im Kasten lag ein dicker Brief
Der ihn nach Wildberghausen rief.
Um eine Erbschaft ging es dort.
Er macht sich auf den Weg sofort.
Kurz drauf steht er auf Plattem Land
Dem Auto fehlt‘s an Spritbestand
Bald weg ist jede Heiterkeit
Kein handynetz hier weit und breit
Weit und breit kein Mensch zu sehen
Da heißt es jetzt wohl einfach gehen.
Er läuft und läuft, sieht dann mit Schrecken,
Den Himmel dunkle Wolken decken.
Bald kommen Blitz und Donner ran
Das Wetter – außer Rand und Bann
Er stellt sich unter eine Eiche
Kurz darauf ist er ne Leiche
So ist das, wenn man ahnungslos,
Nur lebt in einer Gegend Schoß.
Es fordert uns ein jeder Ort
Wenn wir noch niemals waren dort.
Weiterführende Hinweise
- Themenseite „Gedichte“
https://www.einfach-gezeigt.de/themenseite-gedichtinterpretation
— - „Kreatives Schreiben“
https://www.einfach-gezeigt.de/themenseite-kreativ-sein-im-deutschunterricht
— - Ein Verzeichnis aller unserer Themenseiten findet sich hier:
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