Klausur: Eichendorff, „Lindes Rauschen in den Wipfeln“ im Vergleich zu Storm, „Die Stadt“ (Mat5945)

Worum es hier geht:

Normalerweise werden im Grundkurs Gedichte nicht verglichen, weil dafür die Zeit nicht reicht.

Es gibt natürlich auch Ausnahmen, zum Beispiel, wenn beide Gedichte recht kurz sind.

Das ist zum Beispiel bei den folgenden beiden Gedichten der Fall:

Joseph von Eichendorff, „Lindes Rauschen in den Wipfeln“

und

Theodor Storm, „Die Stadt“

So könnte eine Aufgabenstellung aussehen:

Aufgabenstellung:

  1. Analysieren Sie das Gedicht „Lindes Rauschen in den Wipfeln“ von Joseph von Eichendorff, indem Sie
    1. in einem einleitenden Satz auch das Thema benennen,
    2. Strophenform, Reim und Rhythmus vorstellen,
    3. kurz den Inhalt der Strophen beschreiben
    4. die Aussagen des Gedichtes herausarbeiten
    5. und zeigen, wie sie durch sprachliche und rhetorische Mittel unterstützt werden.
  2. Zeigen Sie im Vergleich zu dem Gedicht „Die Stadt“ von Theodor Storm auf, was die Epoche der Romantik und des (poetischen) Realismus unterscheidet.

Das Gedicht von Eichendorff:

  1. Lindes Rauschen in den Wipfeln,
  2. Vöglein, die ihr fernab fliegt,
  3. Bronnen von den stillen Gipfeln,
  4. Sagt, wo meine Heimat liegt?
  5. Heut im Traum sah ich sie wieder,
  6. Und von allen Bergen ging
  7. Solches Grüßen zu mir nieder,
  8. Dass ich an zu weinen fing.
  9. Ach, hier auf den fremden Gipfeln:
  10. Menschen, Quellen, Fels und Baum,
  11. Wirres Rauschen in den Wipfeln –
  12. Alles ist mir wie ein Traum.

Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

Das Gedicht von Theodor Storm

Theodor Storm

Die Stadt

  1. Am grauen Strand, am grauen Meer
  2. Und seitab liegt die Stadt;
  3. Der Nebel drückt die Dächer schwer,
  4. Und durch die Stille braust das Meer
  5. Eintönig um die Stadt.
  6. Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
  7. Kein Vogel ohn Unterlaß;
  8. Die Wandergans mit hartem Schrei
  9. Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei
  10. Am Strande weht das Gras.
  11. Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
  12. Du graue Stadt am Meer;
  13. Der Jugend Zauber für und für
  14. Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
  15. Du graue Stadt am Meer.

Das Gedicht ist u.a. hier zu finden.

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