Klausur: „Nicht das Web ist das Problem“ (Mat8107)

Worum es hier geht:

Im Folgenden wird eine Klausur vorgestellt, die sich mit der Bedeutung des Internets für die geistige Entwicklung der Menschen beschäftigt.

Der Kommentar ist zwar von 2012, enthält aber immer noch Bedenkenswertes und ist damit für eine Beurteilung aus heutiger Sicht sehr interessant.

Als Klausur empfiehlt sich dieser Text natürlich nur, wenn vorher im Unterricht der Themenkomplex „Medien im Wandel“ besprochen worden ist.
Damit wird ausgeschlossen, dass Schülerinnen und Schüler Vorteile haben, die sich aus privaten Gründen im Bereich der Informationstechnologie oder auch der Politik besser auskennen als andere.

Den Text haben wir hier gefunden:
https://www.ksta.de/politik/umgang-mit-medien-nicht-das-web-ist-das-problem-4695990?cb=1612466714766

Das Video

Inzwischen gibt es auch ein Video, in dem diese Klausuraufgabe und die Lösungsideen vorgestellt werden.

Videolink
Die Dokumentation ist auf dieser Seite zu finden:

Aufgabenstellung:

  1. Analysieren Sie den Text unter besonderer Berücksichtigung seiner Kernaussagen.
  2. Nehmen Sie Stellung zur Frage der Aktualität dieses Textes, der aus dem Jahr 2012 stammt, indem Sie
    1. Zunächst herausstellen, welche seiner Aussagen auch heute noch gültig sind und
    2. Dann Überlegungen anstellen, wie dieser Kommentar heute verändert bzw. erweitert werden könnte.
      Hier reichen etwa 3 bis 5 Ideen.

Mögliche Lösung der Aufgabe 1

Zur Klärung der Kernaussagen beschreiben wir zunächst die gedanklichen Schritte. Dabei markieren wir die Stellen fett, die auch heute noch von Bedeutung sind.

  1. „In den Tiefen des Internets“ …
    • Der Autor hat als Aufhänger eine Situation gewählt, in der ein Junge beklagt, dass es im Kindergarten kein WLAN und damit auch keine Verbindung zum Internet gibt.
  2. „Geschichten wie diese beunruhigen …“
    • Im zweiten Abschnitt wird auf Sorgen von Erwachsenen eingegangen, Kinder würden durch vermehrte Nutzung des Internets zu wenig lernen im Bereich von Konzentration und Basiswissen.
    • Außerdem würden dadurch Schulprobleme verschärft.
  3. „Als Beleg wird ein“
    • In diesem Abschnitt wird darauf hingewiesen, dass frühere technologische Entwicklungen wie der elektronische Taschenrechner, die ebenfalls kritisch betrachtet wurden, natürlich in bestimmten Bereichen zu Defiziten geführt haben (Kopfrechnen).
    • In anderen Bereichen aber haben sich die Möglichkeiten der Berechnungen etwa im Bereich der Betriebswirtschaft massiv vergrößert.
    • Es hat also in gewisser Weise eine Kompetenzverschiebung stattgefunden, die man insgesamt als durchaus wichtig für die Wirtschaftswelt als größten Arbeitgeber und damit die berufliche Zukunft der jungen Menschen betrachten kann.
  4. „Die erste Erkenntnis: Der Mensch“
    • Als Konsequenz daraus ergibt sich für den Autor zum einen,
      • dass technologische Weiterentwicklung immer zuerst kritisch betrachtet worden sind. Man denke etwa an die Eisenbahn.
      • Die zweite Konsequenz ist, dass man Computer und Internet nicht mehr aus unserem Leben verbannen
      • Der Autor betont also, dass es nicht auf die Frage des „Ob“ ankommt, sondern auf die Frage, wie man damit umgeht.
  1. „Das Wort „gestalten“ ist deshalb so wichtig“
    • In diesem Abschnitt wird genauer auf die Herausforderungen der Gestaltung des Umgangs mit neuen Technologien eingegangen.
    • Es werden Beispiele genannt, in denen man Lösungen suchen muss.
      [Hier muss man nach aktuellen Beispielen suchen]
    • Am Ende – typisch für eine lokale Zeitung – wird auf ein dazu passendes Ereignis in Köln, nämlich eine Spielemesse, hingewiesen.
  2. „Manche der jungen Menschen“
    • Das wird dann in zwei Richtungen weitergeführt:
    • Zum einen wird auf die besonders mit elektronischen Spielen verbunden gesundheitlichen Gefahren
    • Zum anderen wird aber auch deutlich gemacht, dass viele der in diesem Zusammenhang erworbenen Kompetenzen auch an anderer Stelle genutzt werden können.
    • Besonders wichtig ist der Hinweis, dass sich hier auch gegenüber der vorangegangenen Generation ein großer Kompetenzzuwachs in bestimmten Bereichen ergibt.
  3. „Eine Gesellschaft, die sich diesem Wandel bewusst stellt“
    • Der Kommentar schließt mit dem Hinweis auf die Diskrepanz zwischen
      • Der Aufnahme der neuen Technologien in der Wirtschaftswelt
      • im Vergleich zu der Reaktion der Politik
    • Am Ende steht dann ein konkreter Vorschlag, nämlich einen speziellen Beauftragten im Kanzleramt für diese Problematik anzustellen.

Mögliche Lösung der Aufgabe 2

  • Insgesamt spricht der Kommentar Probleme an, die auch heute noch von Bedeutung sind. Aktuell wird darüber geklagt, dass junge Menschen weniger in der Lage sind, kompliziertere Texte zu verstehen
  • Dieses Problem bleibt bestehen, hat sich vielleicht noch vergrößert.
  • Allerdings kann dem entgegengewirkt werden, indem lange Texte übersichtlicher gestaltet werden – etwa durch Zwischenüberschriften.
  • Aktuell ist das neue Phänomen der künstlichen Intelligenz hinzugekommen.
  • Hier gibt es große Sorgen, dass das, was die künstliche Intelligenz besser kann, nämlich schnell vorhandene Daten und damit verbundene Erkenntnisse passend zur Frage zur Verfügung zu stellen, bei den Menschen verlorengeht.
  • Wenn es zum Beispiel um die Erörterung der Frage geht, welche Vor- und Nachteile die moderne künstliche Intelligenz der Chat-Programme hat, wird eins davon schnell soviele Argumente bereitstellen, wie wir haben wollen.
  • Das heißt: Es besteht die Gefahr, dass bestimmte geistige Tätigkeiten gar nicht ausgeübt und damit auch trainiert werden. Vergleichbar ist das mit dem Verhältnis von Karten lesen und Navigationscomputer beim Autofahren anstellen.
  • Jeder hat schon mal erlebt, was passiert, wenn man ein neues Ziel ansteuert und der Computer aus irgendeinem Grunde ausfällt.
  • Der Text spricht also berechtigte Sorgen und Probleme an. Es geht darum, sie möglichst zu beheben oder klein zu halten. So kann man zum Beispiel die Selbstverständlichkeit einführen, dass in der Schule jedes KI-Ergebnis durch MIA überprüft wird (menschliche Intelligenz in Aktion).
  • Der zweite Wert des Kommentars besteht in dem Hinweis, dass es grundsätzlich so ist, dass neue Entwicklungen misstrauisch betrachtet werden. Später werden dann die Vorteile immer deutlicher und die Gefahren können gezielt eingegrenzt werden.

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