Nadja Küchenmeister, „Reise zum Mond“

Anmerkungen zum Gedicht „Reise zum Mond“ von Nadja Küchenmeister 

Das Gedicht ist unter anderem hier zu finden und wird in einer fortlaufenden Weise präsentiert, wie sie einem Gedanken Strom entspricht. Um das Gedicht besser in seinem Gedankengang verstehen zu können, haben wir uns einfach an dem Satzzeichen „.“ orientiert.

Dann lässt sich folgendes feststellen:

Die Überschrift

  • Der Titel „reise zum mond“klingt vielversprechend
  • und ma möchte gerne wissen, ob das genauso oder bezogen auf etwas anderes gemeint ist.

Äußerung 1 von „wir fahren“ bis „auch das“

  • Das Gedicht beginnt mit etwas, was man am besten als kurzen Dialog versteht.
  • Offensichtlich gibt es einen Grund etwas zu vergessen, und das soll durch einen Ortswechsel erleichtert werden.
  • Das polierte Klingelschild ist wahrscheinlich etwas, was aus besseren Zeiten übriggeblieben ist. Und das lyrische Ich vertritt die Meinung, dass man auch das hinter sich lassen sollte.

Äußerung 2: Von „wir pumpen“ bis „nackt“

  • Der nächste Abschnitt (2-5) soll wohl etwas beschreiben wie Erholung.
  • Dass das noch nicht so ganz klappt oder problemlos bleibt, zeigt die Zeile mit dem “verschlingen”.
  • Der Hinweis auf den nackten Zustand beim Schwimmen könnte auch noch einmal betonen, dass man alles hinter sich lassen will.
  • Im gesamten Kontext könnte das “verschlingen” tatsächlich auch bedeuten, dass man in dieser Situation am liebsten ganz abtreten würde.

Äußerung 3: Von „wir essen“ bis „des kinns“

  • In dieselbe Richtung geht auch, dass wenig gegessen wird. Offensichtlich hat man keinen großen Appetit.
  • Dazu passt auch der Verzicht auf Kommunikation. Wahrscheinlich ist alles gesagt, was dazugehört, und etwas Neues gibt es noch nicht.
  • Was ist das lyrische ich von der Natur erreicht, kommt nicht im Kopfbereich an.

Äußerung 4: Von „wir gleiten“ bis „entlassen will“

  • Diese Zeilen können schon etwas Positives andeuten,
  • dass zumindest die Natur um das lyrische Ich herum die normale Wärme des Lebens erhalten will.

Äußerung 5: Von „wir träumen“ bis „in den kehlkopf ziehen“

  • Die Zeilen 7 und 8 gehen dann wieder in eine etwas andere Richtung, denn sie zeigen, dass der normale Wechsel von wachen und träumen noch nicht funktioniert.
  • Auch ist es eher ungewöhnlich, dass die Träume nicht im Kopf bleiben oder im ganzen Körper schöne Gefühle auslösen, sondern “in den Kehlkopf ziehen”, also an einen Ort, wo sie normalerweise nichts zu suchen haben.

Äußerung 5: Von „die sterne zittern“ bis „traurig sind“

  • Deutlich wird, dass am Ende die Äußerungen kürzer werden.
  • Die Anmerkung zu den Sternen könnte bedeuten, dass bei ihnen noch alles sich in gewohnter Normalität befindet.
  • Dann taucht auch endlich der Mond auf, der zumindest das Sonnenlicht widerspiegelt.
  • Das „blind werden“ könnte hier dafür stehen, dass so etwas stattfindet wie versinken im Schlaf.
  • Am Ende (10-12) wird eine extreme Alternative angeboten, was die Gesamtbeschreibung der Situation angeht. Sie kommt dem lyrischen Ich zum Teil wie ein Gestorbensein vor, zum anderen, was wohl die reale Situation zutreffender beschreibt, wie ein unendliches Traurigsein.

Aussage und Deutungsmöglichkeiten

Das Gedicht klingt nach einem großen gemeinsamen Vorhaben, so wie auch die Reise zum Mond ein großes Ziel war, das lange Zeit nicht erreicht wurde. Und auch jetzt, wo die Menschen auf dem Mond gewesen sind, ist aus den damit verbundenen Träumen nichts geworden. Das überträgt das Gedicht auf eine persönliche, genauso enttäuschende Situation, die jeder mit seinen Ideen füllen kann.

Weiterführende Hinweise