Schnell durchblicken: Hilde Domin, „Wo steht unser Mandelbaum“ (Mat7155)

Worum es hier geht:

Gezeigt wird, wie man ein Gedicht, das zunächst etwas fremdartig, vielleicht sogar unverständlich wirkt, verstehen kann.

Es geht dabei darum, die Signale des Textes aufzunehmen und so weit zu erklären, wie es geht.

Zeile 1-3

  • Das lyrische Ich beschreibt zunächst eine sehre schöne Situation, in der Liebende sich ganz nahe sind.
  • Verwendet wird dabei ein Bild aus der Natur: Es fühlt sich wie der Kern einer Mandel, am natürlichen Platz und beschützt.

Zeile 4-5:

  • Es folgt die Frage nach dem noch größeren Zusammenhang.
  • In diesem Fall geht es um den Mandelbaum, dem man schließlich gemeinsam entstammt.

Zeile 6-9

  • Jetzt wechselt das Bild – der Geliebte wird zu einem Schiff,
  • Das anscheinend ewig unterwegs ist oder sein soll.
  • Es gibt keine Route, also kein festes Ziel und keine Verpflichtungen.
  • Interessanterweise eben auch keinen Hafen, der für andere Liebende ein wichtiger Zielort der Gemeinsamkeit und Sicherheit sein kann.
  • Dafür stellt sich das lyrische Ich die schönsten und menschennächsten Wassertiere vor, nämlich Delphine, die mit unterwegs sind.

Zeilen 10-14

  • Jetzt wird es etwas unklar. Gemeint könnte sein, dass sie gemeinsam schon in vielen Betten gelegen haben.
  • Dazu kommt der Hinweis auf viele Länder.
  • Es könnte negativ gemeint sein, wenn vom „Nirgendwo der Nacht“ die Rede ist.
  • Die letzte Zeile geht in die gleiche Richtung, denn es ist ein „fremdes Zimmer“, das zwar angesichts der Liebe versinkt, aber doch vorhanden bleibt.
  • Zeile 15-18

  • Der Rückblick und auch eine entsprechende Vorschau macht deutlich,
  • Dass sich die Umgebung zwar ändert,
  • Aber das Wesentliche gleich bleibt, nämlich ihre Liebe.
  • Das ist hier wohl die Erklärung, die der Idee des Liebesgedichts am nächsten kommt.
  • Zeile 19-23

  • Am Ende dann noch mal ein Bild der Natur, verbunden mit menschlicher Tätigkeit.
  • Alles geht seinen natürlichen Gang, weil überall die gleichen kosmischen Voraussetzungen herrschen (Sonne).

Insgesamt ein Gedicht,

  • Das die Gemeinsamkeit der Liebenden betont,
  • Eine gewisse Distanz zu allem, was nicht direkt zur Liebe gehört.
  • Dazu kommt die Einbindung in größere Zusammenhänge der Natur.

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