Schnell durchblicken: Lisa Becker, „Inkompetent in der digitalen Welt“, FAZ 2018 (Mat8291)

Worum es hier geht:

Vorgestellt wird ein Kommentar von Lisa Becker aus der FAZ von 17.01.2018 zum Problem der notwendigen Kompetenz in der Welt des Digitalen.

Gefunden  haben wir den Text hier.

Überblick über den Kommentar:

  1. Der Kommentar beginnt mit der These, dass die Digitalisierung viele Vorteile bringe, besonders auch für das Lernen in der Schule. Es gebe allerdings auch Gefahren
  2. Vor diesem Hintergrund will die Verfasserin Tipps für Eltern geben, weil es ja nicht darum gehen könne, sich neuen technischen Möglichkeiten zu verweigern. Es gehe vielmehr darum, den Umgang damit „so gut wie möglich zu gestalten“.
  3. Zunächst wird dann darauf hingewiesen, welche Bedeutung die Nutzung der digitalen Welt für Kinder und Jugendliche heute hat. Der Trend verstärke sich, wobei erstaunlicherweise Gymnasiasten weniger im Netz unterwegs seien als Jugendliche, die andere Schulen besuchen.
  4. Wichtig ist der Verfasserin, auch darauf hinzuweisen, dass junge Menschen sich durchaus auch weiter mit Freunden treffen, allerdings sei dieser Prozentsatz in den letzten zehn Jahren von 86 % auf 73 % gesunken.
  5. Ein wichtiger Punkt sind die Folgen der Mediennutzung. Hier geht es vor allen Dingen um die Einsicht, dass Jugendliche in erster Linie technisch versiert sind im Umgang mit den neuen Medien, aber keineswegs in der Frage ihrer intelligenten Nutzung. Als Beispiel wird auf das Problem von Mobbing auf Grund von unüberlegter Fotofreigabe hingewiesen.
  6. Das Problem verschärfe sich, weil es eben eine immer größer werdende Informationsflut im Netz gebe. Hier fehlt es der Verfasserin an der Fähigkeit, zwischen seriösen und unseriösen Anbietern zu unterscheiden und vor allem auf Manipulationsversuche zu achten.
  7. Die Schule leiste hier zu wenig, wobei es der Verfasserin vor allen Dingen darauf ankommt, das Internet eben auch sinnvoll zu nutzen.
  8. Bei den Eltern sieht sie bei dieser Herausforderung nur geringe Spielräume vor allem in der Pubertät.
  9. Am Ende wird nur darauf hingewiesen, dass die Jugendlichen der Unterhaltung einen immer höheren Stellenwert beimessen, während die Kommunikation zurückgegangen sei.
    Vorabanmerkung:
    Hier hätte man sich genauere Informationen gewünscht.
  10. Ganz zum Schluss dann der entspannte Hinweis darauf, dass Jugendliche angeblich zu 40 % täglich ein Buch lesen und außerdem auch die Zahl der Unternehmungen in der Familie gewachsen sei.
    Vorabanmerkung:
    Auch hier fehlen Quellenangaben zu den Daten.

Übergang zur Stellungnahme:

  1. Übergang zur Stellungnahme:
    Hier kann man direkt mit dem Schluss beginnen. Denn diese positiven Nachrichten erscheinen sehr überraschend, denn das erwartet man nicht unbedingt. Bedauerlicherweise gibt es weder Belegangaben noch Überlegungen zu den Hintergründen. Das gleiche gilt auch für das Verhältnis von Kommunikation und Unterhaltung.
  1. Grundsätzlich richtig und wichtig ist natürlich der kritische Umgang mit den Informationen, die man im Internet findet. Hier wird viel von der Schule verlangt.
  2. Das ist sicherlich ein wichtiger Hinweis, der hängt eben auch mit der Feststellung zusammen, dass man unterscheiden muss zwischen den technischen Fähigkeiten im Umgang mit modernen Medien und der Frage ihrer praktischen Nutzung und Auswertung.
  3. Insgesamt ein Artikel, der einiges an Informationen bietet, sich dabei sehr stark auf die „JIM-Studie zur Mediennutzung“ stützt.
    Hier fehlt jeder genauere Hinweis. Man muss selbst danach suchen, um Umfang und Bedeutung dieser Studie einschätzen zu können. Näheres findet man hier.
    https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2022/
  4. Was die versprochen Tipps für Eltern angeht, sind die Angebote allerdings äußerst dürftig.
  5. Hier hätte man sich gewünscht, dass auf die vielfältigen Angebote hingewiesen würde, die es ja auch im Internet gibt zu einem kritischen Umgang mit den neuen Medien.
  6. Alles in allem wirkt dieser Artikel doch sehr stark wie ein Schnellschuss, der letztlich wenig zu bieten hat, außer dass er einige Dinge zumindest anreißt.

Anregungen für weitere Recherchen:

  1. JIM-Studie
    https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2022/
  2. Interessante Sammlung von Tipps und Materialien zum kritischen Umgang mit Medien
    https://www.lehrer-online.de/fokusthemen/dossier/do/kritische-medienreflexion-in-schule-und-unterricht/
  3. Materialien des deutschen Bildungsservers:
    https://www.bildungsserver.de/medienkompetenz-2924-de.html

Weitere Infos, Tipps und Materialien