wvm Baustein: „Intertextualität“ – wissen, verstehen, machen (Mat2314)

Worum es hier geht:

Bei Filmen kennt man den Begriff des „Filmzitats“. Das ist der bewusste Einbau eines Elements, das auf einen anderen Film verweist.

So etwas gibt es auch bei Texten – man nennt das dann „Intertextualität“. Allerdings verstehen wir darunter nicht nur den bewussten und damit gewollten Querbezug – sondern auch einen, der beim Leser oder der Leserin entstehen kann.

Zunächst eine kurze Beschreibung – darunter Beispiele aus unseren Materialien.

Kurze Beschreibung

  1. Kein Schriftsteller schöpft nur aus sich – vielmehr nutzt er all das, was er erlebt, erfahren, aber auch gelesen hat.
  2. In diesem Sinne hat sich die Literaturwissenschaft immer schon mit der Frage beschäftigt, auf welchen „Schultern“ ein Schriftsteller gewissermaßen mit seinem Werk „steht“. Was ihn angeregt, womit er sich auseinandergesetzt, was er weiterentwickelt hat.
  3. Neu ist seit der 2. Hälfte des 20. Jhdts. der Begriff der „Intertextualität“.
  4. Dieser setzt auf dem alten Quellenbegriff auf und geht so weit, die Vorstellung von einer Gesamtliteratur zu entwickeln, in der gewissermaßen alle Werke mehr oder weniger „vernetzt“ sind. Das kann vom Autor bewusst angelegt worden sein (wie etwa auch ein „Filmzitat“, die Anspielung in einem Film auf einen anderen) – oder auch unbewusst geschehen.

Beispiele:

  1. Nikos Kazantzakis, „Die Blinden“
    eine Parabel mit vielen Querbezügen in die Welt der Literatur und der Philosophie
    https://textaussage.de/nikos-kazantzakis-die-blinden-und-der-elefant-eine-kurze-parabel-ueber-die-man-lange-nachdenken-kann
  2. Johann Martin Miller, „Lied eines Gefangnen“
    Vergleich mit „Kabale und Liebe“
    https://textaussage.de/schnell-durchblicken-johann-martin-miller-lied-eines-gefangnen
  3. Eigenes Gedicht zum Thema „Reisen“ im Stil der Postmoderne (Kreativer Umgang mit Literatur)
    Mit Bezug auf Benn, „Reisen“
    https://textaussage.de/anders-tivag-reisen-ein-reisegedicht-im-stil-der-postmoderne
  4. Fontane, „Irrungen und Wirrungen“ – die unstandesgemäße Liebesbeziehung
    mit Bezug  zu Schiller, „Kabale und Liebe“
    Zunächst nur erster Eindruck – ausbaufähig:
    „Uns hat die Situation von Lene und Botho an die von Luise und Ferdinand in Schillers Theaterstück „Kabale und Liebe“ erinnert. Natürlich ist vieles ganz anders – aber man hat doch eine Vergleichsmöglichkeit.“
    entnommen aus:
    https://textaussage.de/schnell-durchblicken-bei-fontanes-roman-irrungen-wirrungen-inhalt-und-zitate

Weitere Infos, Tipps und Materialien

https://textaussage.de/weitere-infos