Worum es hier geht:
Im Deutschunterricht wird manchmal die Aufgabe gestellt, ein Gedicht in eigenen Worten wiederzugeben.
Das hat den Vorteil, dass man es auch verstanden haben muss – aber man muss es nicht gleich interpretieren.
Außerdem kann man eigene Akzente setzen.
Wichtig ist dabei, dass man das Gedicht „in eigenen Worten“ wiedergeben soll. Das bedeutet, dass man nicht einfach etwas von anderen übernehmen kann. Das ist erst mal die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, man kann wirklich das ausdrücken, was man beim Lesen des Gedichtes selbst denkt und fühlt. Allerdings geht es dabei nicht um Kritik, sondern man soll schon aus der Sichtweise des lyrischen Ichs wiedergeben – aber eben in eigenen Worten.
Kurzvideo dazu
https://youtube.com/shorts/oEcGeuaek-Q
Hier die Vorschau auf unsere Lösung
Christian Morgenstern
Berlin
- Was ich so denke und fühle, wenn mir Berlin einfällt.
Ich liebe dich bei Nebel und bei Nacht,
wenn deine Linien ineinander schwimmen, –
zumal bei Nacht, wenn deine Fenster glimmen
und Menschheit dein Gestein lebendig macht.
- Am meisten mag ich es, wenn es neblig und schon dunkel ist.
- Dabei verschwimmt alles ineinander.
- Besonders schön ist es, wenn die Fenster der Häuser im Nebel ein wenig leuchten.
- Dann habe ich das Gefühl, dass in den Steinen der Häuser auch Leben ist.
Was wüst am Tag, wird rätselvoll im Dunkel;
wie Seelenburgen stehn sie mystisch da,
die Häuserreihn mit ihrem Lichtgefunkel;
und Einheit ahnt, wer sonst nur Vielheit sah.
- Am Tag kommt mir vieles in der Stadt wüst vor – im Dunkeln wird es dann rätselhaft.
- Das wird richtig mystisch, wenn man sich die Häuser als Seelenburgen vorstellt, also an die Menschen in ihnen denkt.
- Diese Reihen von Häusern mit ihrem funkelnden Licht.
- Man hat dann das Gefühl, dass alles eine Einheit ist, während man am Tag nur ganz viele verschiedene Dinge sah.
Der letzte Glanz erlischt in blinden Scheiben;
in feine Schachteln liegt ein Spiel geräumt;
gebändigt ruht ein ungestümes Treiben,
und heilig wird, was so voll Schicksal träumt.
- Irgendwann dann in der Nacht verschwindet der Glanz und die Scheiben der Häuser wirken richtig blind.
- Mir kommt das dann vor, als hätte man so ein Brettspiel oder ähnliches hinterher wieder in die Schachtel geräumt.
- Was vorher wildes Treiben war – so Kampf um den Sieg beim Brettspiel zum Beispiel, ist jetzt irgendwie gebändigt, wird ruhig.
- Mir wird dann ganz seltsam zumute. Das erscheint mir irgendwie heilig, wenn ich mir vorstelle, wenn es in dieser Stadt so viele Träume und damit auch so viel Schicksal gibt.
Weitere Infos, Tipps und Materialien
Wir hoffen natürlich, dass unser Versuch hilfreich war.
- Wer vielleicht einen Tipp braucht, um loslegen zu können
- Oder wer zu einer Gedichtstelle eine Frage hat,
- kann sich ja einfach auf unserer Kommentarseite melden
https://textaussage.de/schnelle-hilfe-bei-aufgaben-im-deutschunterricht
— - Tipps zur Analyse und Interpretation des Gedichtes gibt es hier:
https://wvm.schnell-durchblicken3.de/morgenstern-christian-berlin/
— - Themenseite Gedichtinterpretation Gedichte
https://textaussage.de/themenseite-gedichte-interpretieren— - Thema „Stadt“ in Gedichten: Infos, Tipps und Materialien
https://textaussage.de/thema-stadt-in-gedichten-infos-tipps-und-materialien-themenseite
— - Expressionismus
https://textaussage.de/expressionismus-themenseite
—
Sammlung von Gedichten des Expressionismus – nach Themen sortiert:
https://textaussage.de/gedichte-expressionismus-sortiert-nach-themen
—– - Kommunikation – Infos, Tipps und Materialien (Themenseite)
https://textaussage.de/kommunikation-themenseite
— - Playlist auf Youtube:
https://youtube.com/playlist?list=PLNeMBo_UQLv0TBi5dtyLAFQrugMD5FevH
— - Infos, Tipps und Materialien zu weiteren Themen des Deutschunterrichts
https://textaussage.de/weitere-infos