Das „Erhabene“ in Klassik und Romantik – Beschreibung der Klärung des Verhältnisses wie z.B. in einer Facharbeit(Mat5271)

Worum es hier geht:

  • Es ist immer wieder schön, wenn sich eine Frage ergibt, deren Antwort nicht schon gleich als selbstverständlich betrachtet wird.
  • So ist das auch bei dem Begriff des „Erhabenenen“, der in der Weimarer Klassik eine große Rolle spielt.
  • Im Folgenden wollen wir hier kein fertiges Ergebnis präsentieren, sondern den Weg der Klärung des Verhältnisses.
  • Das ist vor allem auch für die interessant, die zum Beispiel eine Facharbeit schreiben wollen oder müssen. Da könnte dieses Thema durchaus eine Rolle spielen, natürlich nur in einem begrenzten Umfang.
  • Was wir jetzt präsentieren ist das, was uns zu den drei Aspekten einfällt oder was man sich schnell aus guten Seiten oder auch Büchern zusammenlesen kann.
  • Da es aus uns herauskommt, geben wir hier erst mal keine Fremdquellen an, sondern denken uns eine Lösung selbst zusammen.
  • Wir freuen uns aber auf Hinweise auf problematische Punkte und Lücken.
  • In einer Facharbeit würde man das in den Beratungsgesprächen mit der betreuenden Lehrkraft klären.

Ausgangspunkt: Klärung der drei Figuren im Klärungsspiel

Figur Nr. 1: „Das Erhabene“
  1. Wenn wir uns recht erinnern, dann stammt die Idee von Schiller,
  2. der damit auf die Enttäuschung mit der Französischen Revolution reagierte.
  3. Er gehörte ja zu denen, die anfangs ganz begeistert waren
  4. und dann ganz entsetzt, als die Revolution in Terror ausarbeitete.
  5. Seine Rettungsidee: Die Menschen müssen erst fit gemacht werden für eine Ordnung, in der sie das Sagen haben, nicht mehr ein Monarch.
  6. Umgesetzt wurde das zum Beispiel von Schiller im Schauspiel „Maria Stuart“. Dort war eine Königin in schwierigen Verhältnissen, ihr wurde auch allerlei vorgeworfen. Aber sie hat sich dann innerlich weiterentwickelt zu einer „schönen Seele“.
  7. Schiller hoffte nun, dass die Zuschauer bei einer entsprechenden Aufführung auch gewissermaßen einen Sprung nach oben machen.
Figur Nr. 2: „Klassik“
  1. Am besten sieht man ihren Ansatz im Gedicht „Das Göttliche“.
  2. Das besagt nämlich: Die Götter kann man nur ahnen – beherrscht wird man vom Schicksal. Und das ist ziemlich willkürlich.
  3. Was auch heute wohl noch so ziemlich jeder bestätigen kann.
  4. Was ist nun die Lösung des Gedichtes? „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“
  5. Er hat das Göttliche in sich,
  6. muss es nur rauslassen,
  7. auch wenn es mal schwer fällt.
  8. Dann zeigt er auch anderen, was „göttlich“ ist – und sie ahmen es dann nach.
  9. Aus heutiger Sicht: Ein schönes Ziel, an dem man sich immer wieder aufrichten kann – solange es nicht weh tut, edel und hilreich  zu sein.
  10. Vor allem dann nicht, wenn das Gute in einem vielleicht auch ausgenutzt wird.
Figur Nr. 3: Romantik
  1. Bezeichnenderweise hielt Goethe nicht viel von ihr, bezeichnete sie sogar als krankhaft.
  2. Sie war ihm zu ungeordnet, zu wenig kalkulierbar, auch zu wenig geformt – vor allem wenn er aus seiner Sicht ein Mischmasch aus Epik und Lyrik sah
  3. und überall ein Wunderbares, das nicht aus dem Menschen, sondern höchstens zu ihm kam.
  4. Damit sind wir beim entscheidenden Punkt: Die Romantiker glaubten nicht an das Gute im Menschen, aber an seine Möglichkeit, sich von der Wirklichkeit zu Gutem leiten zu lassen.
    Man denke an Eichendorffs Gedicht „Wünschelrute“, wo in allen Dingen in Lied zu finden ist, wenn man das richtige „Zauberwort“ trifft.
  5. Das heißt: Für die Romantiker liegt die Lösung des Problems nicht in einem selbst, sondern in den Dingen, der Realität, der Schöpfungsordnung.
  6. Bezeichnend ist Eichendorffs Gedicht „Abschied“, in dem ihm der Wald die entscheidenden Hinweise gibt, wenn er jetzt in die fremde und nicht ungefährliche Stadtwelt der „Philister“ aufbricht.
  7. Es kommt noch ein zweiter Punkt hinzu: Romantik, das heißt „Sehnsucht“ und „Ironie“ (Friedrich Schlegel). Beides passt nicht zum Erhabenen.
    1. Da ist man nämlich fertig und wird zur bewunderten Standbild wie der alte Goethe. Die Romantiker wollen immer „wandern“, zu Neuem oder auch Altem wieder aufbrechen, sich verändern.
      1. Dazu kommt Schlegel mit seiner Ironie: Die besagt nichts anderes, als dass das, was man eben geschrieben hat, gleich schon wieder anders gesehen werden kann. Man könnte das dialektisch sehen, auch wenn die Romantiker mit Hegel und Co nicht so viel im Sinne haben: Bei ihnen läuft die Entwicklung vom Gegebenen über das Gewünschte zu einem realen neuen Vermittlungszustand nicht über den Kopf ab, sondern über das Zentrum von Poesie und Fantasie.
Vorläufiger Abschluss mit Hinweisen auf das weitere Vorgehen

An dieser Stelle brechen wir jetzt mal ab und warten auf Reaktionen.

In einer Facharbeit würde man diesen Stand dann genauer mit Hilfe von wissenschaftlich tauglichen Quellen absichern und ansonsten daran denken, dass man nur eine bestimmte Zeit  und eine bestimmte Zahl von Seiten zur Verfügung hat. Man muss sich also begrenzen.

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