Sammlung von Gryphius-Gedichten – mit Interpretationshinweisen (Mat4526)

Worum es hier geht:

Da wir immer wieder nach Gedichten bestimmter Dichter gefragt werden, stellen wir hier einfach mal die zusammen, die wir bearbeitet und im Internet veröffentlicht haben.

Wir hoffen, dass das hilft, entweder um sich einen allgemeinen Eindruck zu verschaffen, oder auch, um zufällig das richtige Gedicht zu erwischen, das man braucht 😉

Wir wünschen jedenfalls viel Erfolg.

Die Gedichte von Gryphius haben wir alphabetisch nach Titel aufgelistet:

  • „Abend“
    http://textaussage.de/gryphius-abend

    • Das Gedicht zeigt,
    • wie wenig in der Zeit des Barock, also im 17. Jahrhundert, dem alltäglichen Leben an Wert zugemessen wurde.
    • Die Zeit galt regelrecht als „vertan“, auch wenn man auf dem „Feld“ oder sonstwo sein „Werk“, also seine normale Arbeit gut erledigt hatte.
    • Für unsere Zeit ungewöhnlich ist der ständige Blick auf das Lebensende,
    • so dass die Zeit bis dahin gesehen wird wie eine Rennbahn.
    • Die größte Angst gilt der Gefahr des „Ausgleitens“, also des Abkommens von der vorgegebenen göttlichen Bahn des Menschen.
    • Am Ende bleibt dann nur der Wunsch, stets von Gottes Licht begleitet und in der Todesstunde regelrecht „aus dem Tal der Finsternis“ in den Himmel hinaufgerissen zu werden.
  • „An die Welt“ von Andreas Gryphius
    https://textaussage.de/gryphius-an-die-welt
    Kritische Anmerkungen zum Gedicht

    • ein Gedicht, das  offensichtlich von der typischen Zweiteilung im Weltverständnis des Barock ausgeht. Dem Diesseits mit seinen vielen Leiden und Gefahren steht ein schönes Jenseits gegenüber.
    • Auf dieses darf man sich angeblich freuen. Da ist es erstaunlich, dass dabei das Innere, also die Welt der Erfahrungen und Vorstellungen nicht so richtig mitmacht. Man hat den Eindruck, dass das lyrische Ich sich schon irgendwie ein bisschen zwingen muss in Richtung Vorfreude auf das Jenseits.
    • Insgesamt ergibt sich eine deutliche Schieflage beim Vergleich der immer wieder neu beschriebenen Nachteile dieser Welt und der Vorteile der jenseitigen Welt.
    • Die werden eigentlich nur rückblickend als schützende Gegenwelt beschrieben, die Zukunft im Jenseits wird nur minimal angedeutet mit Herrlichkeit und Reichtum.
  • „An eine Jungfrau“
    Hier haben wir mehrere Seiten:

  • Ebenbild unseres Lebens
    https://schnell-durchblicken.de/gryphius-ebenbild-unseres-lebens
    Das Gedicht zeigt:

    1. dass der Mensch nur eine begrenzte Lebenszeit zur Verfügung hat
    2. und dass die auch noch sehr unterschiedliche Situationen bzw. Schicksale bereithält.
    3. Dazu kommt, dass das Schicksal auch noch sehr wechselhaft sein kann,
    4. ja über allen sogar das Schwert der Vernichtung hängt.
    5. Am Ende wird noch einmal auf die unterschiedlichen Stände der damaligen Zeit hingewiesen, bevor der Tod alle gleich macht.
    6. Am Ende dann die typische Mahnung, dies alles zu bedenken und nicht einfach in den Tag hinein zu leben.

  • Einsamkeit
    https://schnell-durchblicken.de/gryphius-einsamkeit

    • Präsentiert wird die Sicht auf einsame Natur.
    • Die ermöglicht den typisch barocken Blick auf die menschliche Existenz.
    • Letztlich läuft alles auf den Impuls hinaus, sich um die Beziehung zu Gott zu kümmern.
  • „Es ist alles eitel“
    ein typisches Barockgedicht, das man auch kritisieren kann

  • „Menschliches Elende““ von Andreas Gryphius“
    https://textaussage.de/andreas-gryphius-menschliches-elende

    • zunächst die typisch barocke Sicht auf den Menschen – nur Negatives, wie die Überschrift es ja auch schon andeutet.
    • Alles läuft auf die Perspektive des Todes, der Endlichkeit zu.
    • Erstaunlicherweise wird das auch den beiden letzten Strophen so durchgehalten.
    • Also ein ganz erstaunliches Gedicht der Zeit und für Gryphius – ohne positive Perspektive.
    • Also eine wunderbare Möglichkeit, dem eine moderne, positivere Sicht entgegenzusetzen – gerne auch ein bisschen ausgewogen – aber nicht in dem Katastrophenstil dieses Gedichtes.
  • Tränen des Vaterlandes, mp3
    https://www.schnell-durchblicken2.de/gryphius-traenen-mp3

    • Dieses Gedicht ist besonders geeignet, wenn man auf den historischen Hintergrund des 30jährigen Krieges eingehen will.
    • Am Ende dann der Hinweis auf das, was nach Meinung des lyrischen Ichs noch schlimmer ist als Krieg, Verwüstung und Tod – nämlich der Verlust dessen, was als „der Seelen Schatz“ angesehen wird. Gemeint ist natürlich eine christliche Haltung, wie sie der Zeit entsprach.

Wer noch mehr möchte …