„Dialektik“ – die Methode, mit der man maximale Sicherheit erreichen kann – Themenseite (Mat5449)

Was versteht man unter Dialektik?

  • Unter Dialektik versteht man einen Entwicklungs- bzw. Denkprozess,
    • bei dem es einen Ausgangszustand gibt (These),
    • dem gegenüber steht ein gegensätzlicher Zustand (Antithese) –
    • und am Ende gibt es eine Synthese.
  • Die Synthese ist aber kein einfacher Kompromiss, sondern etwas Neues, in dem auf dreifache Art und Weise die alten Zustände aufgehoben sind (Der Philosoph Hegel hat darauf hingewiesen).
    • Sie sind nicht mehr da.
    • Sie sind auf einem höheren Entwicklungsstand.
      In dem sind sie aber auch noch aufgehoben, stecken also als Vorstufen mit drin.

Dialektik im Alltag

  • Die Dialektik ist aber auch im Alltag wichtig
    • und zwar bei der Erörterung: Denn jedes Argument kann auch durch ein Gegenargument abgeschwächt werden, auf das es dann wieder ein Gegenargument gibt, das die Abschwächung abschwächt usw.
      • Beispiel: These: Die Schule sollte morgens später beginnen.
      • Pro-Argument: Die Schülis sind dann ausgeschlafener und können besser mitarbeiten.
        • Gegenargument: Dann können sie ja noch länger aufbleiben und der Effekt ist weg.
      • Pro-Argument: Das mag für einige gelten, aber die meisten werden damit sinnvoll umgehen.
      • Pro-Argument: Außerdem ist es dann im Winter schon heller, was die Verkehrssicherheit erhöht.
        • Gegenargument: Das gilt aber nicht für den Sommer.
      • Pro-Argument: Aber ein Dreivierteljahr mehr Licht morgens ist doch schon was Positives.
  • Dieses dialektische Vorgehen ist wie „nach einem Schatz graben“. Das betreibt man soweit, bis man ganz unten auf Granit stößt, da geht es nicht weiter.

Dialektik beim Analysieren

  • Wenn etwas zum Beispiel in einem Gedicht unklar ist, dann stellt man eine Deutungshypothese auf.
  • Die überprüft man am Text, dort kann dann eine Antithese auftauchen – nach dem Motto: Passt nicht.
  • Darauf ergibt sich als Synthese eine neue Deutungshypothese.
  • Die kann wieder durch ein anderes Textsignal in Frage gestellt werden.
  • usw. – bis man am Ende ist, also beim Graben auf Felsen stößt.
  • Diese Vorgehensweise: Von einer Ausgangshypothese mit Prüfung am Text zu immer besseren Ergebnissen zu kommen, nennt man Hermeneutik – nach dem Gott „Hermes“, der bei den alten Griechen als Bote unterwegs.
    Näheres – mit weiteren guten Tipps findet man hier.
    https://textaussage.de/5-survival-tipps-zur-sicheren-interpretation-bsd-von-gedichten

Berühmtes Beispiel für Dialektik im geschichtlichen Prozess

  • Brecht stand dem kommunistischen Denken nahe.
    • Das bedeutete, dass die Geschichte der Menschheit als eine Abfolge von Klassenkämpfen angesehen wurden.
    • Dabei gab es immer eine herrschende Klasse, z.B. die Kapitalisten im 19. Jhdt. Ihnen gegenüber standen die ausgebeuteten Proletarier.
    • Und die würden nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus dann im Kommunismus eine neue Gesellschaft bilden, bei der es keine Klassenkämpfe mehr geben würde.
  • Vergleiche: Schnell durchblicken beim Gedicht „Lob der Dialektik“ von Bertolt Brecht
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/schnell-durchblicken-beim-gedicht-lob-der-dialektik-von-bertolt-brecht/

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