Bitte nicht wundern.
Wer ärgert sich nicht auch über Texte, die man erst mal mühsam zerlegen muss, um sie zu verstehen.
Deshalb präsentiere ich hier einfach mal meine Gedanken – schön gegliedert – und hoffe, dass das positiv aufgenommen wird.
- Es ist immer wieder erstaunlich,
- wie einen plötzlich ein Gedanke überfallen kann, der zumindest einem selbst neu und vielleicht sogar revolutionär erscheint.
- Nun soll man sich nicht überschätzen – wahrscheinlich haben das auch schon andere gedacht. Aber es lohnt sich auch jedenfalls „nachzudenken“, auch wenn es ein „Nach-denken“ ist.
- Ausgangspunkt
- war der Ärger über einen Text zum Kulturbegriff, der seltsam allgemein blieb.
- An allen möglichen Stellen hätte man sich gewünscht, dass der Autor genauer gesagt hätte, was er da eigentlich meint.
- Aber der Text war ziemlich komplex und wir kannten uns auch nicht genug aus – deshalb nennen wir den Autor auch nicht, sondern nehmen das nur zum Anlass eine These aufzustellen:
- „Die einfachen Begriffe reichen in vielen Fällen nicht aus, um etwas präzise verständlich zu machen!“
- Das beginnt schon mit dem Satz:
„Die meisten Menschen sind egoistisch.“ - Dabei geht es gar nicht darum, ob das zahlenmäßig stimmt. Es ist viel schlimmer. Was Menschen sind, ist klar. Aber was heißt „egoistisch“ zum Beispiel.
- Ist das der Mann oder die Frau, die ihren Partner nicht mit anderen teilen wollen?
- Ist das jemand, der einem Bettler kein Geld gibt?
- Ist das jemand, der in der Schule einen während einer Klassenarbeit nicht abschreiben lässt?
- Man kann das beliebig erweitern und stellt dann fest, dass Begriffe ziemlich seltsame Gruppenbezeichnungen sind.
- Das kann man sehr gut am Wort „Spiel“ sehen.
- Im Sandkasten ist das bei Kleinkindern das Ausprobieren von Möglichkeiten, die sich da ergeben.
- Auf einem Fußballfeld ist das eine erste Angelegenheit, die über Millionen von Euro entscheiden kann.
- Natürlich haben alle diese Verwendungsweisen etwas Gemeinsames wie auch bei den Beispielen für „Egoismus“ – aber man merkt, wie wichtig es ist, in bestimmten Zusammenhängen zumindest die Weite der Bedeutungsspielräume etwas einzugrenzen.
- Das kann man sehr gut am Wort „Spiel“ sehen.
- Halten wir fest:
- Jemand, der einen Begriff verwendet, tut das hoffentlich mit ganz bestimmten Vorstellungen. Die sollte er aber auch offenlegen.
- Schluss also mit Texten, in denen der Verfasser die eigenen Gedanken nicht veranschaulicht. Das gilt zumindest für Sachtexte, wenn sie wirklich Klarheit schaffen wollen.
- Wenn nicht, sollte man das deutlich sagen und sich gar nicht auf eine Auseinandersetzung einlassen – denn das ist dann ziemlich sinnlose Spiegelfechterei.
- Es wäre schön, wenn jemand diesen Ball aufnimmt und nicht gleich verzweifelt, wenn er einen Text vorfindet, den er nicht versteht. Es könnte sein, dass der Autor das entweder gar nicht wollte oder sich nicht viel Mühe gegeben hat 🙂
- Das beginnt schon mit dem Satz:
Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn hier bald Beispiele gebracht werden – sowohl solche, auf die die Kritik zutrifft, als auch solche, die sich zumindest Mühe geben, Klarheit zu schaffen – als Basis für jedes vernünftige Gespräch darüber.
Wer noch mehr möchte …
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