Schnell durchblicken: Die „Deutungshypothese“ als Teil der Interpretation – Themenseite (Mat4765)

Worum es hier geht:

In den letzten Jahren ist der Begriff der „Deutungshypothese“ oder auch „Interpretationshypothese“ immer häufiger aufgetaucht.

Wir versuchen hier mal herzuleiten, was darunter zu verstehen ist und welche Bedeutung es hat:

Weiter unten gibt es dann Anwendungsbeispiele.

Zunächst der Hinweis auf unseren „Baustein“ zu dem Thema:
Da versuchen wir, uns so kurz wie möglich zu halten:
https://textaussage.de/baustein-deutungshypothese-was-ist-das-welche-varianten-gibt-es-worauf-sollte-man-achten

Was hat es mit der „Deutungshypothese“ auf sich?

  1. Interpretation bedeutet das Bemühen, etwas zu verstehen. 
  2. Dabei findet man nicht immer sofort das richtige Verständnis für das, was gesagt worden ist.
  3. Das ist übrigens etwas ganz Normales
    1. Man denke etwa an eine der modernen Kurznachrichten.
    2. Der andere hat etwas geschrieben, und man weiß nicht so richtig, was er damit meint.
      Beispiel: „Du könntest auch mal wieder vorbeischauen, aber natürlich nur, wenn du willst, sonst bringt das ja nur Stress. Ich bin dir auch nicht böse, wenn es noch ein bisschen dauert.“
    3. Dann überlegt man, was gemeint sein könnte.
  4. Das ist bereits eine Interpretationshypothese: Zum Beispiel: Anscheinend will er nicht wirklich, dass ich komme.
  5. Übrigens gibt es für den Begriff „Interpretationshypothese“ noch eine Alternative. Man spricht zum Teil auch von einer Deutungshypothese. Wir selbst haben den Begriff auch häufig verwendet. Aber was ist „Deutung“ – das klingt so ein bisschen nach einem dieser antiken Deuter, die aus dem Vogelflug herausfinden sollten, ob man erfolgreich in den Krieg ziehen kann oder es lieber lassen sollte.
  6. Der Begriff der „Interpretationshypothese“ dagegen macht deutlich, dass es sich um ein ganz normales – vorläufiges – Verständnis handelt. Das muss dann überprüft werden, wobei es dann das „Hypo“ verliert und zur aktuellen These wird.
  7. Bei einer Kurznachricht würde man zurückfragen und dann mehr Informationen bekommen.
  8. Bei einem Gedicht muss man dann noch mal genauer in den Text hineinschauen und das eigene Verständnis überprüfen.
  9. Dabei wird dann die Hypothese immer besser und man hat im Idealfall am Ende die bestmögliche Lösung.
  10. Diesen ganzen Prozess des Verstehens von der Hypothese über immer mehr Klarheit bis zur „Horizontverschmelzung“ (meiner und der des Gedichtes) nennt man „hermeneutisch“ – abgeleitet vom altgriechischen Götterboten „Hermes“.

Beispiele für die Klärung der „Deutungshypothese“

Im Folgenden listen wir mal die Infos, Tipps und Materialien, die wir zu dieser Interpretations- oder Deutungshypothese haben.

Allgemeines und Tipps zur Klärung der „Deutungshypothese“

Schnell durchblicken: Die „Deutungshypothese“ als Teil der Interpretation
https://textaussage.de/schnell-durchblicken-die-deutungshypothese-als-teil-der-interpretation

Lernvideo zum Thema Umgang mit Sachtexten,
Teil 3: Vom Thema über die Deutungshypothese zur Intention
https://www.schnell-durchblicken2.de/lv-sachtextanalyse-thema-intention-aussage-deutungshypothese

Training: So kommt man bei der Gedichtanalyse zu einer guten Deutungshypothese
https://textaussage.de/training-gedichtanalyse-deutungshypothese

Lernkurs Szenenanalyse:
Hieran merkt man schon, dass es diese Hypothese nicht nur bei Gedichten gibt, sondern auch z.B. bei Dramen.
Deren Szenen sind aber in der Regel sehr viel verständlicher als manche Gedichte – mit all ihrer „Verrätselung“.
Deutungshypothese am Beispiel von Nathan III-5
https://textaussage.de/schnellkurs-szenenanalyse-deutungshypothese

Facharbeit – Planung
Thema und „Deutungshypothese“
https://www.einfach-gezeigt.de/facharbeit-planung-deutungshypothese

Weitere Infos, Tipps und Materialien 

https://textaussage.de/weitere-infos