Thema Schuld:
- Noch mal gut gegangen ist es in der Ballade
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— - Chamisso, Die Sonne bringt es an den Tag –
Es geht um das schlechte Gewissen eines Menschen, das ihn schließlich zu einem Bekenntnis gegenüber seiner Frau zwingt – mit einem für ihn schlimmen Ende.
— - Meyer, Die Füße im Feuer –
eine Geschichte aus der Zeit der Hugenottenkriege in Frankreich, bei der es um die Entscheidung zwischen Rache und Vergebung geht.
— - Uhland, Ludwig, „Die Rache“
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In dieser Ballade geht es um den Knecht eines Ritters, der sich gerne an dessen Stelle setzen will und deshalb seinen Herrn ersticht. Das „rächt“ sich in einem sehr unpersönlichen Sinne, weil der neue „Ritter“ beim ersten Ritt über eine Brücke vom Pferd abgeworfen wird und wegen der schweren Rüstung im Fluss ertrinkt.
Am ehesten ist wohl daran zu denken, dass hier einer Ritter sein will, dem mehr an Voraussetzungen fehlt als nur eine Rüstung. Er scheitert letztlich am eigenen Übermut, d.h. er traut sich mehr zu, als er leisten kann.
Auf der oben angegebenen Seite gibt es auch Vorschläge zur Modernisierung der Ballade.
— - Uhland, „Vom treuen Walther“ – eine Geschichte um den vergeblichen Versuch eines Mädchens, den Verrat an ihrem früheren Geliebten ungeschehen zu machen.
— - Fontane, Die zwei Raben –
eine etwas knapp aus der Perspektive von zwei Raben erzählte Geschichte vom vom Tod eines Ritters. Es tauchen viele Fragen auf – und es kann reizvoll sein, all das sich auszudenken, worüber die beiden Raben nur andeutungsweise sprechen. Auf jeden Fall verhalten sich die Tiere hier sehr viel menschlicher als die Menschen selbst.
— - Mörike, Die traurige Krönung
– eine recht gruselige Geschichte von einem König, der den Sohn seines Bruders umbringen lässt und bei einem Festmahl von dessen Leiche überrascht wird.
— - Schiller, Die Kraniche des Ibykus
– Ähnlich wie in der Ballade „Die Vergeltumg“ geht es hier um eine Untat, bei der die Mörder eines Sängers doch noch ihre gerechte Strafe bekommen – in diesem Falle durch eine Unbedachtsamkeit, die sie verrät.
— - Droste-Hülshoff, Die Vergeltung
– Hier ist es nicht eigene Unbedachtsamkeit, sondern die zweite Schandtat von anderen, die die erste Schandtag bestraft.
— - Geibel, Die Schatzgräber:
Eine Ballade, die zum einen die Habgier von Menschen zeigt, die plötzlich Reichtum finden. Dann zählt auch Kameradschaft nicht mehr, man versucht, sich gegenseitig um den Lohn für die Arbeit zu bringen. In diesem Fall aber wird das so bestraft, dass alle betroffen sind. Eine spannende Ballade mit einem echt starken Ende.Tipp für den Einsatz im Unterricht: Man präsentiert die Ballade nur bis zu den ersten beiden Zeilen der 15. Strophe – und lässt die Schüler dann überlegen, wie die Ballade weitergehen könnte.
https://textaussage.de/emanuel-geibel-die-goldgraeber-spannend-und-moralisch-anspruchsvoll
— - Wilhelm Müller, Der Glockenguss zu Breslau –
Wohl jeder kennt Goethes Ballade „Der Zauberlehrling„, die ausführlich beschreibt, was passiert, wenn ein „Lehrling“ die Abwesenheit des Meisters für eigene Experimente nutzt. In Müllers Ballade geht es ebenfalls um jugendlichen Übermut, der allerdings in der Sache gut ausgeht, trotzdem aber tragisch endet. Zumindest die Grundidee, dass jugendliches Ungestüm nicht immer negativ sein muss, kann dem eher konservativen Goethe im Unterricht sicher gut entgegengesetzt werden.
— - Heinrich Heine, Belsazar: Diese Ballade bezieht sich auf eine Geschichte der Bibel, in der ein fremder König nach dem Sieg über die Juden deren Gott beleidigt und kurz darauf von seinen eigenen Knechten umgebracht wird. Gut lässt sich hiervon ausgehend die Frage der „Hybris“, der Selbstüberhebung diskutieren – verbunden mit der anderen Frage, ob und warum am Ende der Untergang steht bzw. stehen könnte.
— - Heinrich Heine, „Das Sklavenschiff“:
In der Ballade geht es um einen Handelsherrn, der auf einem Schiff Sklaven transportiert und sich sorgt, dass er nicht genügend lebend auf den Markt bringen wird. Der Schiffsarzt empfiehlt nicht nur frische Luft an Deck, sondern auch das Tanzen als Heilmittel gegen die Melancholie. Das wird dann auch umgesetzt – und die Ballade endet mit dem Stoßgebet des Handelsherrn, Gott möge Gnade walten lassen und seine Ware (so denkt er) in gutem Zustand ans Ziel kommen lassen – ganz gleich, was die Menschen für Sünden auf sich geladen haben. Dies ist natürlich der Inbegriff des Hohns, denn der Hauptsünder der Ballade ist dieser Handelsherr.
Wie man diese Ballade in eine Erzählung umwandeln kann, zeigt die Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/bal-kg-heine-sklavenschiff
— - Theodor Fontane, „Der blinde König“
Ballade um einen König, der blind ist für die Nöte und Sorgen des einfachen Volkes.
Dementsprechend gering fällt ihre Trauer aus, als er gestorben ist.
Man hofft auf den Sohn, dass er mehr Einsehen hat, was die wahren Aufgaben eines Königs sind.
Hier geht es also um eine Schuld, die aufgehäuft wird, die aber nur ansatzweise und indirekt gesühnt wird.
https://textaussage.de/theodor-fontane-der-blinde-koenig
— - Joachim Ringelnatz, „Das Hexenkind“: Die Ballade beschreibt das Leben und den Tod eines blinden Mädchens, das – weil es nicht spricht, aber immer still lächelt – als verstockt gilt und schlecht behandelt wird. Erst als es sterbend zum ersten Mal Zuneigung erfährt, sagt es ganz „laut und glücklich noch: „Ich danke.“ Deutlich werden hier Vorurteile und Diskriminierung, auf der anderen Seite ein hohes Maß an Autonomie eines Menschen, der eigentlich in Not ist.
— - Frank Wedekind, „Brigitte B.“: Sozialkritische Darstellung des Schicksals einer jungen Frau, die auf die schiefe Bahn gerät; schon eher eine Moritat
— - Schiller, Der Ring des Polykrates
Hier am Ende noch eine Ballade, in der jemand offensichtlich ohne eigene Schuld ein Schicksal wie Hiob im Alten Testament erleidet: Nach und nach wird ihm alles genommen, was nach Glück aussah.
Nur das Ende ist anders: Kein glücklicher Ausgleich und erneutes Glück, sondern die entsetzte Flucht eines Freundes, der hier eine Art göttlichen Fluch am Werk sieht.
Die Ballade soll wohl deutlich machen, dass ein Übermaß des Glücks einen nicht zur „Hybris“ verführen sollte. So nannten die alten Griechen es, wenn jemand sich schon fast göttergleich fühlte und nur noch Stolz zeigte.
Dahinter steckt die antike Vorstellung, dass das Glück unberechenbar ist und man gewissermaßen bei den Göttern nicht durch Übermacht auffallen sollte.
https://textaussage.de/schiller-der-ring-des-polykrates
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Hierzu gibt es auch eine Vorstellung und Erklärung der einzelnen Strophen in einer Audio-Datei:
https://textaussage.de/audio5094
Wer noch mehr möchte …
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