Schnell durchblicken: Juli Zeh, „Corpus delicti“, Kap 16-20 (Mat2257-4)

Worum es hier geht:

Julie Zeh, „Corpus delicti“ – schneller Überblick über den Inhalt mit Schlüssel-Textstellen

  • Es gibt viele Gründe, ein literarisches Werk kurz und übersichtlich vorzustellen.
  • Meistens geht es dabei nur um den Inhalt.
  • Wir wollen hier aber zugleich auch wichtige Textstellen präsentieren.
  • Daraus ergeben sich nämlich auch schon erste Interpretationsansätze.
  • Noch wichtiger ist uns die Frage: Was fangen wir mit solchen Textstellen an? Worüber lässt sich diskutieren?

Fragen zum Text stellen wir auf der folgenden Seite zusammen:

https://www.einfach-gezeigt.de/corpus-delicti-fragen

  • Die Seitenangaben beziehen sich auf die E-Book-Ausgabe des Romans, die zum Beispiel hier zu bekommen ist.
  • Zum Teil gibt es auch nur „Positionsangaben“, die man dann mit der eigenen Ausgabe „verrechnen“ muss.
  • Die letzte Seite hat auf auf jeden Fall die Nummer 250.

Wir haben die Vorstellung des gesamten Romans auf handliche Teilseiten zerlegt.

Hier die Gesamtübersicht:

  • Gesamtüberblick über die Kapitelvorstellungen des Romans „Corpus delicti“
  • Kap 16 (S. 50ff): „Rauch“

    Hier geht es um Driss, eine Mitbewohnerin, die Mia immer sehr verehrt hat.

    Sie hat genau beobachtet, was zwischen ihr und Kramer bei dem Gespräch abgegangen ist, wohl auch einiges hinzufantasiert.

    Als sie plötzlich Rauchgeruch wahrnimmt, schlägt sie Alarm.

    Mia hat sich eine Zigarette angezündet: „… so hat Moritz gerochen.“ (51)

    Kap 17: (S. 52): „Keine Güteverhandlung“

    Erneute Verhandlung vor Gericht – diesmal ist der Ton deutlich schärfer, denn durch das Rauchen hat Mia gegen Bewährungsauflagen verstoßen.

    Mia stellt während der Verhandlung fest, „dass sich in ihrem Leben etwas Grundlegendes geändert hat“ (53). Sie kennt nicht mehr so einfach „die richtige Antwort“ (53) auf die Fragen der Richterin.

    Allerdings entwickelt sie dann doch den Mut zu sagen: „Moritz […] hat mir einmal erklärt, dass das Rauchen einer Zigarette wie eine Zeitreise sei. Es versetze ihn in Räume, in denen er sich … frei fühle.“ (53)

    Nur mit Mühe kann die Richterin den Staatsanwalt daran hindern, diese Bemerkung festzuhalten und später wohl in Richtung des Staatsschutzes auszuwerten.

    Schließlich entscheidet sich die Richterin, die Verhandlung auszusetzen und der Angeklagten einen Pflichtverteidiger zuzuweisen. Dazu kommt eine recht mäßige Strafe von 20 Tagessätzen, eine deutliche Verminderung der 50 Tagessätze, die der Staatsanwalt gefordert hat.

    Kap 18: (S. 56ff): „Ein netter Junge“

    Hier stellt sich Herr Rosentreter als der neue Pflichtverteidiger Mias vor.

    Anfangs kann diese ihn nicht leiden,

    später kommt es dann doch zu einer Annäherung, gerade weil dieser Mann nicht so perfekt zu sein scheint wie die anderen: „Sie spürt, wie sie sich mit jedem Atemzug weiter entspannt.“ (57)

    Von Rosentreter erfährt Mia dann auch, dass ihr Bruder auf der „Schwarzen Liste“ des Methodenschutzes stand und entsprechend überwacht wurde – und sie selbst in der gleichen Gefahr ist.

    Ansonsten will der Verteidiger erst mal gegen die Strafe vorgehen – mit der Begründung ihrer besonderen Trauersituation nach dem Tod des Bruders.

    Mia selbst aber will die Strafe akzeptieren, verteidigt sogar die METHODE als notwendige gemeinsame Angelegenheit: „Die METHODE, das sind wir alle. Sie, ich, alle. Die METHODE ist die Vernunft. Der gesunde Menschenverstand.“ (60)

    Am Ende lässt sie sich dann doch auf die Strategie des Verteidigers ein, vor allem als er erklärt, er werde es nicht mehr zulassen, „dass man weiter auf Ihnen herumhackt.“ (60)

    „Weil er so verdammt recht hat oder weil Mia wünscht, er möge verdammt noch mal recht haben, bekommt sie plötzlich Lust zu weinen.“ (60)

    Kap 19 (S. 63ff): „Wächter“

    Mia bekommt Probleme in ihrem Wächterhaus.

    Die anderen Frauen wollen mit ihr reden. Sie will aber nur vorbei.

    Schließlich kommt es zum Eklat, weil Mia Lizzie dabei so anstößt, dass ihr Putzeimer umfällt und sich das Wasser ins Treppenhaus ergießt.

    Mia fürchtet, dass sie dafür „büßen“ muss, obwohl das keiner gesagt hat.

    Kap 20 (S. 65ff): „In der Kommandozentrale“

    Mia gibt sich nach dem Treffen mit Rosentreter wieder mehr Mühe, ihren Verpflichtungen nachzukommen.

    Die ideale Geliebte allerdings fürchtet, dass das nicht ausreichen wird, weil das Problem einfach zu weit weg ist von der Möglichkeit freier Individualität, die Mia zunehmend braucht, wenn sie sich an ihren toten Bruder erinnert.

    Außerdem geht es um die Frage, ob Kramer bei seinem Besuch auch eine menschliche Seite gezeigt hat.

    Zu dem Zweck schaltet die ideale Geliebte den Fernseher ein.

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