Schnell durchblicken: Juli Zeh, „Corpus delicti“, Kap 47-50 (Mat2257-10)

Worum es hier geht:

Julie Zeh, „Corpus delicti“ – schneller Überblick über den Inhalt mit Schlüssel-Textstellen

  • Es gibt viele Gründe, ein literarisches Werk kurz und übersichtlich vorzustellen.
  • Meistens geht es dabei nur um den Inhalt.
  • Wir wollen hier aber zugleich auch wichtige Textstellen präsentieren.
  • Daraus ergeben sich nämlich auch schon erste Interpretationsansätze.
  • Noch wichtiger ist uns die Frage: Was fangen wir mit solchen Textstellen an? Worüber lässt sich diskutieren?

Fragen zum Text stellen wir auf der folgenden Seite zusammen:

https://schnell-durchblicken.de/julie-zeh-corpus-delicti-fragen-zum-roman

  • Die Seitenangaben beziehen sich auf die E-Book-Ausgabe des Romans, die zum Beispiel hier zu bekommen ist.
  • Zum Teil gibt es auch nur „Positionsangaben“, die man dann mit der eigenen Ausgabe „verrechnen“ muss.
  • Die letzte Seite hat auf auf jeden Fall die Nummer 250.

Wir haben die Vorstellung des gesamten Romans auf handliche Teilseiten zerlegt.

Hier die Gesamtübersicht:

Kap 47 (S. 223ff) „>Es< regnet“

  • Mia ist gefoltert worden.
  • Sie bemüht sich, an frühere Gespräche mit Moritz zu denken.
  • Dabei geht es um Philosoph und auch um Sprache: „Du warst so klug. Nie wieder konnte ich ‚Es regnet‚ sagen, ohne dabei zu grinsen. Regnet es?“
  • Schließlich stellt sie fest: „Reden ist Roden“ – gemeint ist wohl, man verschafft sich damit gewissermaßen Lichtungen im Urwand der Welt.
  • Schließlich wird sie bewusstlos.

Kap 48 (S. 228ff) „Dünne Luft“

  • Kramer besucht Mia wieder: „Ich arbeite an Ihrer Auferstehung“. (228)
  • Mia der Nadel entfernt sie den Chip aus ihrem Oberarm und übergibt ihn Kramer.
  • Als Mia am Ende sagt: „Der Rest bleibt hier und gehört niemandem mehr […] Vollkommen ausgeliefert, also vollkommen frei. Ein heiliger Zustand.“
  • … nennt Kramer das zwar den „Stolz der Märtyrerin“, aber: „Der Verachtung, die er in diese Worte legt, scheint er selbst nicht ganz zu trauen.“ (234).
  • Mia hat ihn wohl doch beeindruckt mit der Einschätzung seiner Person und seines Verhaltens: „… Ihre Mama ist die METHODE, und Sie zittern vor Gier, den besten Platz an ihrer Brust zurückzuerobern.“ (232)

Kap 49 (S. 236ff) „Siehe oben“

  • Erneute und abschließende Gerichtsverhandlung.
  • Rosentreter entschuldigt sich bei Mia und versucht dann nur noch, die eigene Haut zu retten.
  • Ein Arzt sucht vergeblich den Chip in Mias Oberarm.
  • „Die Staatsanwaltschaft beantragt die Höchststrafe. Einfrieren der Angeklagten auf unbestimmte Zeit.“ (237)
  • Immer wieder gibt es Proteste unter den Zuschauern, aber auch gewalttätige Anhänger des Systems.
  • Die Anwesenheit Heinrich Kramers tut Mia gut. Er hat für sie „die Rolle des einzigen echten Menschen“ in ihrem Leben gespielt.
  • Mia verschafft sich noch einmal einen „persönlichen Auftritt“, der genauso extrem ist wie das, was ihr angetan wird: „Tötet oder schweigt. Alles andere ist Theater.“ (243)
  • Nachdem das Urteil verlesen worden ist, sagt Mia „leise und lächelt. ‚Ich habe trotzdem gewonnen.'“
    Das kann sich zum Beispiel auf den Chip beziehen, von dem sie sich befreit hat. Alle anderen Erklärungen müssten geprüft und diskutiert werden.
  • Am Ende wird die Überschrift des Kapitels eingebracht und darauf bezogen, dass sich immer das Gleiche abspielt.

Kap 50 (S. 246ff) „Das Ende“

  • Mia wird auf das Einfrieren vorbereitet. Für Mia ist es „der friedlichste Moment seit Wochen.“
  • Sie bekommt von Kramer sogar noch auf ihren letzten Wunsch hin eine Zigarette.
  • Dann erscheint überraschend der Staatsanwalt und verkündet die Begnadigung.
  • Kramer scheint es gewusst zu haben und erklärt es: „Sie hat ernsthaft geglaubt, die METHODE würde Sie [!] zur Märtyrerin machen. Dabei schenken nur unfähige Machthaber dem nervösen Volk eine Kultfigur.“ (248)
  • Mia ist damit gar nicht einverstanden, sie ahnt wohl, dass jetzt die „Unterbringung in einer Resozialisierungsanstalt“ ansteht.
  • Das bedeutet für sie: „… erst jetzt ist das Spiel – erst jetzt ist wirklich alles am Ende.“

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