Schnell durchblicken: Juli Zeh, „Corpus delicti“, Kap 32-36 (Mat2257-7)

Worum es hier geht:

Julie Zeh, „Corpus delicti“ – schneller Überblick über den Inhalt mit Schlüssel-Textstellen

  • Es gibt viele Gründe, ein literarisches Werk kurz und übersichtlich vorzustellen.
  • Meistens geht es dabei nur um den Inhalt.
  • Wir wollen hier aber zugleich auch wichtige Textstellen präsentieren.
  • Daraus ergeben sich nämlich auch schon erste Interpretationsansätze.
  • Noch wichtiger ist uns die Frage: Was fangen wir mit solchen Textstellen an? Worüber lässt sich diskutieren?

Fragen zum Text stellen wir auf der folgenden Seite zusammen:

https://schnell-durchblicken.de/julie-zeh-corpus-delicti-fragen-zum-roman

  • Die Seitenangaben beziehen sich auf die E-Book-Ausgabe des Romans, die zum Beispiel hier zu bekommen ist.
  • Zum Teil gibt es auch nur „Positionsangaben“, die man dann mit der eigenen Ausgabe „verrechnen“ muss.
  • Die letzte Seite hat auf auf jeden Fall die Nummer 250.

Wir haben die Vorstellung des gesamten Romans auf handliche Teilseiten zerlegt.

Hier die Gesamtübersicht:

Kap 32 (S. 133ff) „Fell und Hörner, zweiter Teil“

  • Direkter Übergang von dem Spruch der Geliebten über Täter und Opfer zu Moritz, also Rückblende. [Interessante erzählerische Komposition]
  • Was sie aktuell in der Kathedrale erleben, ist ein „Zeichen der Versöhnung“.
  • Moritz entwickelt eine sehr weitgehende Vorstellung von persönlicher Freiheit, die wenig Rücksicht nimmt auf andere. Auch würde er sich „niemals einer Gruppe anschließen“, weil die ihn zwingen würde, „bestimmte Dinge zu denken , zu sagen oder zu tun.“
  • Moritz philosophiert über „Anfang und Ende, Geburt und Tod“, die für ihn „ins Gebiet des Objektiven“ gehören, nicht in den subjektiven des Erlebens.
  • Für ihn gleicht der freie Mensch „einer defekten Lampe“ – mit dem ständigen Wechsel von „An, aus.“
  • In diesem Moment wird Moritz von drei Polizisten verhaftet.

Kap 33 (S. 137ff) „Das Recht zu schweigen“

  • Über Mia: „An den wöchentlichen Spaziergängen hält sie fest, auch ohne Moritz. Aus der üblichen Strecke ist ein Passionsweg mit verschiedenen Stationen geworden.“ [Anmerkung: Auch hier wieder diese Interessante erzählerische Komposition, die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart]
  • Fast in genau der gleichen Situation wie Moriz wird sie auch von drei Polizisten verhaftet, „verdächtig der methodenfeindlichen Umtriebe sowie der Führung einer methodenfeindlichen Vereinigung.“ [Anmerkung: willkürlich konstruierte Vorwürfe!]

Kap 34 (S. 139ff) „Der Härtefall“

  • In diesem Kapitel steht Mia vor Gericht und ist kurz davor, verurteilt zu werden.
  • Da lässt ihr Verteidiger Rosentreter die Bombe platzen: „Nach der Transplantation besitzt der Leukämiekranke die Blutgruppe seines Spenders“ (152) und damit ist für ihn ein Walter Hannemann der „mutmaßliche Mörder von Sibylle Meiler“ (153).

Kap 35 (S. 155ff) „Das ist die Mia“

  • Die drei Frauen im Wächterhaus schauen sich einen Bericht über die Entwicklung in Mias Prozess an und es geht dabei um die Frage, ob man der Methode überhaupt noch folgen kann – angesichts dieser neuen Situation.
  • Als Mia erscheint, schreit sie die Frauen nur an: „Wer mich anschaut, kriegt die Pest! Tuberkulose! Cholera! Leukämie.“

Kap 36 (S. 157ff) „Der größtmögliche Triumph“

  • „Der größtmögliche Triumph“ ist für Rosentreter „die Ouvertüre zu einem großen politischen Oratorium, und selbst wenn dieses Oratorium niemals erklingen sollte, will er die Ouvertüre  […] in vollen Zügen genießen.“ (157)
  • Während der Verteidiger aber jetzt erst mal „eine Phase der Ruhe“ einschieben will, will Mia ab jetzt „alles aus Liebe und frei von Furcht“ tun und das System mit einem großen „Pamphlet“ (159) angreifen
  • Sowohl zum Verteidiger als auch zur heimlichen Geliebten sagt sie klipp und klar: „Ich brauche euch gar nicht […] Verschwindet. Die Antwort der Geliebten wird nicht gehört: „Das […] hätte Moritz nicht gewollt“. (161)
  • Nachdem Mia Rosentreter demonstrativ mit dem Champagner übergossen hat, setzt sie auf „die erste Geige“ und lässt sich mit Heinrich Kramer verbinden.

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