Kurzgeschichten zum Thema „Familie“ (Mat939)

  • Max Bolliger, Sonntag:
    • Probleme einer Tochter, die als Scheidungskind an einem Sonntag nacheinander mit dem Vater, der Mutter und abends mit dem Freund zu tun hat.
    • Vor allem ist dabei für sie die Frage interessant, ob  sie es in ihrer Beziehung später besser machen wird. Hierauf gibt es von ihrem Freund nur eine kurze positive Antwort. Offen bleibt die Frage, wieviel dahintersteckt.
      https://textaussage.de/5-minuten-tipps-zur-kurzgeschichte-sonntag-von-max-bolliger
  • Günter Kunert, „Der verlorene Enkel“
  • Eine etwas seltsame Geschichte über eine Familie, die sich sehnlichst die Rückkehr eines anscheinend geflohenen Enkels wünscht. Dabei denkt sie vor allem darüber nach, wie man ihn bestrafen und einsperren kann.
    https://textaussage.de/5-min-tipp-zur-kurzgeschichte-der-verlorene-enkel-von-guenter-kunert
  • Sabrina Eisele, „Momente“ – eine doppelt offene Kurzgeschichte
    Schlechte Note in einer Englischarbeit – und hohe Erwartungen der Familie. Tochter passt nicht in dieses System hinein, nennt die Note, weint und flieht auf ihr Zimmer. Dann ein plötzliches Happy End, weil die Mutter „abgeschminkt“ erscheint.
    In einem Video zeigen wir, dass dieser Wandel nicht motiviert ist, aber man kann ja selbst die Lücke finden.
    Außerdem zeigen wir, wie man das offene Ende weiterdenken kann.
    https://textaussage.de/sabrina-eisele-momente-doppelt-offene-kurzgeschichte
  • Berg, Sibylle, „Nora hat Hunger“
    In der Geschichte wird aus der Perspektive einer jungen Frau oder eines Mädchens erzählt, wie diese ganz bewusst den Weg des Immer-weniger-Wiegens geht, um ein Model werden zu können.
    Im Kontrast dazu werden die Bemühungen der Mutter deutlich, sie mit Hilfe eines Psychologen von diesem nicht ungefährlichen Weg abzubringen.
    Das scheitert aber allein schon daran, dass dieser Mann selbst genau dem Bild entspricht, in das die Ich-Erzählerin nicht hineingeraten möchte.
    Die Geschichte ist sehr gut geeignet, um zu verstehen, was in einem jungen Menschen abgeht, dem sein gutes Aussehen und ein entsprechendes Gewicht sehr am Herzen liegt.

    Anregung: Zu der Geschichte kann man sehr gut einen Dialog schreiben (lassen), in dem sich Mutter und Tochter nach dem Besuch beim Psychologen endlich mal wirklich offen und ehrlich austauschen.
  • Lühe-Tower, Jutta von der, „Die Botschaft“
    zu finden in: Jutta von der Lühe-Tower, „Die Botschaft“, Training Deutsch, 10. Schuljahr, Stuttgart: Klett-Verlag 2006
    Die Geschichte zeigt, wie ein Junge an einem Morgen damit umgeht, dass seine getrennt lebenden Eltern ihn vernachlässigen. Er räumt zunächst einmal die Küche auf, die seine Eltern ziemlich verwüstet nach einem Streit verlassen haben, dann schickt er ihnen über einen wieder zusammengekoppelten Spielzeugzug die im Titel angesprochene Botschaft und verlässt dann entschlossen das Elternhaus.
    Ansätze zur Analyse und Interpretation finden sich hier:
    https://www.schnell-durchblicken2.de/luehe-tower-botschaft
  • Malin Schwerdtfeger: „Mein erster Achttausender“
    In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das als Ich-Erzählerin ihre Familiensituation beschreibt. Kennzeichnend für sie ist eine Mutter, die als Reiseschriftstellerin viel unterwegs ist und dann zu Hause fast so weiterlebt wie während ihrer Expedition zum Beispiel ins Himalaya-Gebiet. Der Vater wiederum ist krank und hält sich nur noch in seinem Zimmer auf, von der Tochter umsorgt.
    Obwohl sie eine große Distanz zu ihrer Mutter empfindet, bricht sie am Ende doch mit ihr zu einer neuen Expedition auf – die Schlusssituation ist, dass sie noch bemerkt, wie ihr Vater ihr nachschaut.
    Insgesamt eine Geschichte, in der die Kinder- und Elternrollen vertauscht erscheinen.
    https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/210-schwerdtfeger-erster-achttausender
  • Reinhold Ziegler, „Die Brücke“,
    Kurzgeschichte über eine tiefgreifende Verständigung zwischen einem Vater und seinem Sohn beim Besteigen einer Brücke.
    Auf der folgenden Seite haben wir die Geschichte vor allem unter dem Gesichtspunkt der (personalen) Erzählhaltung analysiert.
    https://schnell-durchblicken3.de/index.php/faq/faq-kurzgeschichten/337-ziegler-die-bruecke-personale-erzaehlhaltung
    Die Kurzgeschichte ist auf der Homepage des Autors zu finden:
    http://www.reinhold-ziegler.de/html/bruecke.html
  • Röder, Marlene, „Wie man ein Klavier los wird“
    In der Kurzgeschichte geht es um einen Jungen, dessen Zwillingsbruder sehr gut Klavier spielen konnte. Nach seinem Unfalltod wird er nun mehr oder weniger gezwungen, ebenfalls Klavier auf möglichst hohem Niveau zu spielen. Höhepunkt der Geschichte ist der Versuch, mit Freunden zusammen, dieses Klavier auf den Sperrmüll zu befördern. Das wird durch die vorzeitig zurückkehrende Mutter verhindert. Das Klavier kommt wieder an den alten Platz und der Junge erfüllt der Mutter den Wunsch, am nächsten Tag wie geplant vorzuspielen – allerdings soll es das letzte Mal sein.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-roeder-wie-man-ein-klavier-loswirdGut vergleichen kann man die Geschichte mit Wohmann, „Die Klavierstunde“.
  • Cortázar, Julio Cortázar, „Familienbande“
    • In der Geschichte geht es um eine Frau, die als Tante von ihrer ganzen Familie so gehasst wird, dass sie von allen aus dem Urlaub Ansichtskarten mit Beschimpfungen bekommt.
    • Erstaunlich ist die Reaktion der Frau: Denn sie freut sich auf die Karten, liest sie sorgfältig und heftet sie alle ins Album.
    • Am Ende wird erst deutlich, wie sie wirklich reagiert: Sie sticht nämlich wie bei einem Voodoo-Zauber jeweils mit der Nadel durch die Unterschrift des Absenders.
    • Die Geschichte enthält interessantes Diskussionspotenzial: Zum einen im Hinblick auf den Umgang mit Beleidigungen, zum anderen kann das Phänomen der Hassliebe besprochen werden. Dazu gibt es den Hinweis auf hilfreiche Informationen einer Ärztin.
      https://textaussage.de/julio-cortazar-familienbande
  • Walter Helmut Fritz, „Augenblicke“
    mit Problematisierung eines realen oder auch nur vermeintlichen Erzähldefizits
    https://textaussage.de/5-min-tipp-walter-helmut-fritz-augenblicke

    • Es geht um eine Tochter, die sich von ihrer unter Einsamkeit leidenden Mutter regelrecht verfolgt fühlt.
    • Sie selbst verhält sich aber auch unehrlich.
    • Von daher wüsste man gerne mehr über die Vorgeschichte.
    • Die wird aber verschwiegen.
    • Aber dafür könnte es einen besonders guten Grund geben 😉
  • Borchert, „Das Holz für morgen“
    Eine wunderbare Kurzgeschichte, die zeigt, wie jemand, der sich schon auf seinen Selbstmord vorbereitet, ins Leben zurückkommen kann.
    Entscheidend ist dabei, dass der Vater sich Gedanken macht, wie er seinem Sohn beim Einleben (vielleicht nach der Rückkehr aus dem Krieg) helfen kann, und die Mutter glücklicherweise im richtigen Moment einen Auftrag erteilt, der den Sohn daran erinnert, dass er von der Familie gebraucht und auch geliebt wird.
    https://textaussage.de/borchert-das-holz-fuer-morgen
  • Moser, Milena, „Der Hund hinkt“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moser-hund
    Fast schon satirische Darstellung eines Familien-Sonntagsspazierganges, auf dem sich vielfältige Frustgefühle lösen und man sich an ungelösten Beziehungsproblemen abarbeitet.
    Letztlich hinkt also hier nicht nur der Hund, sondern eigentlich die ganze Familie.
    Erzählt wird aus der Sicht der Tochter, die sich auf sehr mutige Art und Weise ein bisschen Liebesfreiraum erkämpfen will.
  • Zoë Jenny, „Sophies Sommer“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-zoe-jenny-sophies-sommer
    In der Geschichte geht es um eine junge Frau, die in ihrer größten Lebenskrise erleben muss, dass ihr der Freund, den sie ins Elternhaus mitgebracht hat, von der eigenen Mutter weggeschnappt wird. Der Leser bleibt etwas ratlos zurück, weil er nicht recht weiß, ob er in erster Linie die Tochter bemitleiden oder sich mit der Mutter freuen soll. Denn diese wird so auf einer freudlosen Ehe befreit, in der sie regelrecht verkümmert, während die Tochter bisher sowieso ihre Liebhaber pausenlos gewechselt hat.
  • Themen: Generationenkonflikt und Erziehungsprobleme
    Bichsel, Peter, „Die Tochter“
    https://textaussage.de/peter-bichsel-die-tochter-interpretation-der-kurzgeschichte
    In dieser Geschichte geht es um das nicht gelingende Familienleben im Übergangsfeld des langsamen Auszugs von Zuhause. (cf)
    Sehr gut vergleichbar mit Fritz, Walter Helmut, „Augenblicke“
  • Arenz, Ewald, „Schlüsselerlebnis“
    humorvolle Darstellung der Probleme eines Vaters, der abends nicht mehr ins Haus kommt und morgens von seiner Frau mit Vorwürfen überhäuft wird, was den 3jährigen Sohn vor dem Fernseher angeht bzw. eine tote Maus, die er in der Hemdtasche vorfindet.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-arenz-schluesselerlebnis
  • Themen: Abschied von den Kindern und Perspektive eines eigenen Lebens
    Stamm, Peter, Der Besuch
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-stamm-besuch
    In der Geschichte werden sehr gut die Veränderungen deutlich gemacht, die sich für eine Frau nach dem Tod ihres Mannes und dem Auszug der Kinder aus dem gemeinsamen Haus ergeben. Erst der Besuch eines australischen Austauschschülers zusammen mit der Enkelin bringt die inzwischen alt gewordene Frau auf neue Gedanken und schenkt ihr die Perspektive auf zumindest ein bisschen neues Leben.
  • Themen: Abschied von der Familie und allen Verpflichtungen und radikaler Neuanfang
    Brecht, Bertolt, „Die unwürdige Greisin“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-brecht-greisin
    In dieser nicht ganz so typischen Kurzgeschichte geht es um eine Frau, die am Ende ihres Lebens sich aus allen Zwängen befreit und zum Entsetzen eines Teils ihrer Kinder autonom lebt. Am Ende stellt der Enkel als Erzähler fest, dass seine Großmutter eigentlich zwei Leben geführt hat, eins voller Arbeit und eins des Genusses.
  • Themen: Generationenkonflikt, Notwendigkeit der Abgrenzung
    Fritz, Walter Helmut, „Augenblicke“
    Bestandteil einer Aufnahmeprüfung in der Schweiz:

    • Eine 20jährige junge Frau, die schon berufstätig ist, aber noch bei ihrer Mutter lebt, leidet unter deren als Zudringlichkeit empfundenes Bemühen um ein Gespräch, um Nähe.
    • Ausführlich wird die verklemmte Situation geschildert, wenn die beiden sich im Badezimmer treffen.
    • Schließlich flieht die Tochter, will sich eine eigene Wohnung besorgen, was vorläufig scheitert.
    • Nach ihrer Rückkehr schläft die Mutter schon und die Tochter ist mit ihrem Stress allein – einem gewissen Mitgefühl mit der alten und oft kranken, zudem verwitweten Mutter und ihrem eigenen Freiheitsdrang.
    • Damit ergeben sich kontroverse Gesprächsmöglichkeiten im Unterricht. (cf)
  • Themen: Generationenkonflikt, Notwendigkeit der Abgrenzung
    Geiger, Susanne, „Flucht“
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-geiger-flucht

    • Geschichte eines Mädchens, das mehrfach versucht, aus der gewissermaßen fürsorglichen Einengung ihrer Mutter auszubrechen. Schließlich findet sie statt der großen Flucht eine kleine in den Armen eines Freundes
    • Gut vergleichbar mit Sibylle Berg, was den Fluchtgedanken angeht.
    • Vergleichbar auch mit Walter Helmut Fritz, „Augenblick“, was den Versuch des Ausbruchs einer Umklammerung angeht.
    • Etwas Ähnliches gibt es in Bichsels Geschichte „San Salvador“, allerdings auf der Ebene von Erwachsenen, die bereits lange in einer Beziehung leben.
  • Themen: Missverständnis in der Familie- kurzzeitiger Verlust des Vertrauens
    Borchert, Die Kirschen

    https://www.schnell-durchblicken2.de/borchert-kirschen-mp3
    Diese Geschichte geht auch von einer problematischen Situation aus, allerdings beruht sie auf einer falschen Annahme, einer ungerechtfertigen Verdächtigung. Ein krankes Kind glaubt auf Grund eines Geräusches, dass sein Vater die ihm zugedachten Kirschen isst. In Wirklichkeit aber ist er nur dabei hingefallen, als er seinem Kind die Kirschen bringen wollte. Hier wird Blut mit Kirschsaft verwechselt. Als das Kind erkennt, dass es statt nachzufragen, an seinem Verdacht festgehalten und sich entsprechend verhalten hat, schämt es sich. (cf)
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  • Themen: Zusammenhalt der Familie, Umgang mit Leiden und Tod
    Franck, Julia, „Streuselschnecke“
    In der Geschichte geht es um die Beziehung eines Mädchens zu seinem todkranken Vater, dem sie zwar seinen verständlichen Wunsch nach Morphium nicht erfüllen kann. Dafür backt sie ihm aber eine große Menge Kuchen, womit sie ihm eine große Freude macht. Am Ende wird Kritik am Verhalten der Mutter deutlich, die nicht zur Beerdigung gekommen ist. (cf)
    https://textaussage.de/komma-uebung-zur-kurzgeschichte-streuselschnecke
  • Themen: Satire, Generationenkonflikt, Erziehung, Gewalt
    Kaschnitz, Marie Luise, „Ein ruhiges Haus“

    • Sehr ungewöhnlich für eine Kurzgeschichte die scheinbare Anrede des Lesers gleich am Anfang.
    • Es folgt die Schilderung einer Konfliktsituation aus der Sicht von ruhebedürftigen Hausbewohnern, die angeblich zu wenig Rücksicht nehmen auf die Probleme von Familien mit kleinen Kindern, was Unruhe bzw. Lärm angeht.
    • Satirisch überspitzt werden allerlei Gewaltmaßnahmen gegenüber den störenden Kindern durchfantasiert.
    • Am Ende dann die schon etwas dreist wirkende Behauptung des Ich-Erzählers, er wisse nicht, warum die Eltern der Kinder angesichts der Zwangsmaßnahmen „Tränen in den Augen haben“.
    • Insgesamt eine sehr einseitige Geschichte, die die Frage von Kompromissen gar nicht in den Blick nimmt und alle Schuld den Ruhebedürftigen zuschiebt. (cf-min)
    • Gefunden haben wir die Geschichte u.a. hier.
  • Themen: Erziehung, Generationenkonflikt
    Reiner Kunze, Fünfzehn

    Eine teils ironische, zum Teil aber auch verständnisvoll, vielleicht sogar leicht bewundernde Darstellung des Lebenskonzepts einer Jugendlichen – aus der Sicht wohl ihres Vaters.
    Interessant ist die Frage, wie der Lerneffekt der Tochter am Ende zu beurteilen ist.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-kunze-fuenfzehn
    Siehe auch die interessante Parallel- oder Gegensatzgeschichte von Bertbeere Hoffmann.
  • Themen: Erziehung, Generationenkonflikt
    Reiner Kunze, Clown, Maurer oder Dichter
    Diese Kurzgeschichte behandelt den besonderen Moment in einer Vater-Sohn-Beziehung, in der auf etwas stressige Weise erkannt werden muss, wieviel Kreativität in einem jungen Menschen stecken kann. In diesem Fall geht es um die wörtliche Umsetzung eines väterlichen Wunsches, der aber so nicht gedacht war. Ganz nebenbei werden noch Überlegungen angestellt, was aus solch einem Menschen wohl werden könnte.
    https://textaussage.de/reiner-kunze-clown-maurer-oder-dichter
  • Themen: Familie, Persönlichkeitsentwicklung, Neubeginn
    Hoffmann, Bertbeere, „Emilia P. Fünfunddreißig“

    • Diese wunderbare Geschichte dreht die Verhältnisse in Kunzes Geschichte „Fünfzehn“ um – bzw. schreibt sie weiter.
    • Dabei wird deutlich, dass aus jungen Revoluzzern eben meistens sehr angepasste Menschen des Alltagsbetriebes werden – bis, ja bis sie plötzlich die Chance bekommen, sich zu ändern. In diesem Falle ist es ein Todesfall, der die Mutter in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt – nämlich mit dem Plan eines gemeinsamen Urlaubs in Florida.
      Gefunden haben wir die Geschichte hier.
  • Themen: Generationenkonflikt, Erziehung
    Schüren, Hermann-Josef, „Auf dem Kriegspfad“

    • Diese Kurzgeschichte lässt sich sehr gut mit der von Kunze („Fünfzehn“) vergleichen.
    • Hier geht es um einen Jungen, der nicht nur selbstbestimmt zu Hause leben möchte, sondern der das auch dank der Toleranz seiner Eltern kann.
    • Die setzen ihre Hoffnungen auf die aktuelle Liebe ihres Sohnes, eine Ilona, die schon „ziemlich erwachsen“ zu sein scheint.
    • Umso erstaunter sind sie, als ihr Sohn plötzlich morgens als Irokese verkleidet zum Frühstück erscheint und anschließend – wie der Titel es schon andeutet – „auf den Kriegspfad“ gehen möchte, was immer das heißen mag.
      Gefunden haben wir die Kurzgeschichte hier.
  • Themen: Generationenkonflikt, Erziehung
    Novak, Helga M., „Schlittenfahren“

    In der Geschichte geht es um autoritär, aber zugleich auch hilflos wirkende Erziehungsmethoden, die schließlich tödlich enden. (cf)
    https://textaussage.de/helga-m-novak-schlittenfahren-oder-erziehung-als-autoritaere-hilflosigkeit
  • Themen: Generationenkonflikt, Erziehung
    Wohmann, Gabriele, Denk immer an heut Nachmittag
    Schilderung der Übersiedlung in ein Internat aus den sehr unterschiedlichen Perspektiven des Vaters und des Sohnes (cf)
    Gut zu vergleichen mit Wohmann, „Die Amsel“
    https://textaussage.de/gabriele-wohmann-denk-immer-an-heut-nachmittag
  • Themen: Generationenkonflikt, Erziehung, Patchworkfamilie
    Wohmann, Gabriele, Die Amsel

    • Gabriele Wohmanns Kurzgeschichte thematisiert die Probleme zwischen einem Mann und seines Kindes angesichts einer neuen Partnerin.
    • Als es ein bisschen auf die Harmoniewünsche des Vaters eingeht, wird es mit kleinen Geschenken überhäuft, zugleich aber mit unnötigen Präzisierungen der Familienvorstellungen des Vaters belästigt.
    • Vor allem muss das Kind feststellen, dass es nach seinem Zugeständnis den Vater noch mehr verloren hat. Das wird verdeutlicht am Umgang mit einer Amsel, der man auf dem gemeinsamen Weg begegnet.
    • Tipp: Gut zu vergleichen mit Wohmann, „Denk immer an heut Nachmittag“
      https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-wohmann-amsel
  • Themen: Toleranz, Vorurteile
    Wohmann, Gabriele, Ein netter Kerl
    Eine der besten Kurzgeschichten, die das Thema „Kommunikation“ regelrecht durchspielen. Wir zeigen, sie sich im Gespräch alles entwickelt und am Ende zu einem eigentlich zumindest teilweise guten Ergebnis führt. (cf)
    https://textaussage.de/wohmann-ein-netter-kerl-kommunikationsanalyse
  • Themen: Konflikte, Satire, Eskalation
    Zwerenz, Nicht alles gefallen lassen

    Eine eher satirisch angelegte Kurzgeschichte, die die Entwicklung eines Nachbarschaftsstreites bis hin zur Selbstvernichtung beschreibt. (cf-min)
    https://textaussage.de/klassenarbeit-zur-satire-nicht-alles-gefallen-lassen-von-gerhard-zwerenz
  • Themen: Geschwister, Erziehung, Gewalt
    Walter, Otto F., „Cornflakes“

    • In der Kurzgeschichte geht es wohl um zwei Geschwister: „Der Kleine“ überschreitet die Grenzen des Erlaubten, indem er auf einen Stuhl klettert und versucht, das Fenster zu öffnen.
    • Die wohl ältere Schwester Christa hält ihn davon ab, was beim kleinen Bruder Wut, ja Hass auslöst. Er nutzt die nächstbeste Gelegenheit, um ihr ein Küchenmesser in den Leib zu stoßen.
      https://www.schnell-durchblicken2.de/walter-cornflakes
  • Themen: Familie, Mutter-Tochter-Beziehung; Trennung, Krankeit, Tod
    Reschke, Karin, „An den Strand“

    • In der Geschichte geht es um eine alte Frau, die große gesundheitliche Probleme hat. Ihre Tochter, die ich Erzählerin, kümmert sich um sie, obwohl sie selbst in ihrer Kindheit und Jugend schlecht
      behandelt worden ist. Die Mutter ließ an ihr die Enttäuschung und den Ärger raus, weil ihr Mann sie verlassen hat.
    • Im weiteren Verlauf der Geschichte spitzt sich die Lage zu, weil der Hausarzt vorbei kommt und unbedingt durchsetzen möchte, dass die Mutter ins Krankenhaus gebracht wird. Diese will das absolut
      nicht und wird dabei von ihrer Tochter unterstützt.
    • Es ist dann der plötzliche Tod der Mutter, der sie von ihrer Krankheit erlöst und auch von den gut gemeinten, aber bei ihr schlecht ankommenden Bemühungen des Hausarztes. Es bleibt offen, wie die
      Tochter mit dieser Situation umgeht, ob sie sie auch eher als Befreiung von einer Last oder als endgültiges Aus der Beziehung zu ihrer Mutter ansieht.
    • Als Leser hat man im Verlaufe der Geschichte den Eindruck, dass die Vorgeschichte zumindest etwas verarbeitet wird und sich das Verhältnis zwischen den beiden Frauen verbessert.
    • Quelle: Erfahrene Erfindungen. Deutschsprachige Kurzgeschichten seit 1989, ausgewählt und mit Materialien versehen von Sabine Grunow (Editionen für den Literaturunterricht), Ernst Klett Schulbuchverlag,  Leipzig 2004, ISBN: 978-3-12-351010-6
      https://textaussage.de/erzaehltechnik-reschke-an-den-strand

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