Thema Reisegedichte – Teilthema negative Erfahrungen (Mat4232)

Teilthema: negative Erfahrungen

  • Gottfried Benn, „Reisen“
    Kurze Vorstellung und Kommentierung des Gedichttextes
    dazu als kleine Fingerübung der Versuch, den Inhalt in die Postmoderne zu übertragen.
    Außerdem bietet es sich an, diesem Gedicht aus der Sicht des Alters die jugendliche Sehnsucht danach entgegenzusetzen, Benns Position doch mal kritisch zu überprüfen.
    https://textaussage.de/5-min-tipp-gottfried-benn-reisen

    Wie man ein Gegengedicht schreiben könnte, ist hier zu finden:
    https://textaussage.de/gegengedicht-zu-gottfried-benn-reisen
  • Udo Lindenberg, Er wollte nach London“
    Biografisch, d.h. an der Entwicklung eines Jungen  orientierte Darstellung der Flucht von Zuhause und der Erkenntnis, dass die wahren Ziele im Inneren liegen
    https://textaussage.de/5-min-tipp-udo-lindenberg-er-wollte-nach-london
  • SG3: Mat4290 Friedrich Rückert, “ Reiseziel“
    Ein negativer Rückblick auf das ganze Leben, der aber sehr allgemein bleibt und sich deshalb gut kritisieren lässt. Das geht auch kreativ, wie an einem Gegengedicht gezeigt wird.
    https://textaussage.de/friedrich-rueckert-reiseziel-analyse-kritik-und-kreativitaet
  • Enzensberger, „Kleiner Abgesang an die Mobilität“
    (zum Beispiel zu finden in dem Cornelsen-Arbeitsheft: Kursthemen Deutsch. Lyrik: Reisen vom Sturm und Drang bis zur Gegenwart)

    • In ihm werden alle möglichen negativen Erfahrungen beim Reisen präsentiert. Am Ende dann der Hinweis auf den Birnbaum im eigenen Garten, bei dem es noch „am ehesten auszuhalten“ ist.
    • Wir haben das nicht ganz ernstgenommen, sondern es als Anregung verstanden, den verschiedenen Orten doch noch eine zweite Chance zu geben. Und was wir gefunden haben, haben wir zu einem Gegengedicht verarbeitet.
    • Dabei wird vor allem eine interessante Methode deutlich, wie man im kreativen Bereich auf Ideen kommen kann.
      https://www.einfach-gezeigt.de/enzensberger-kleiner-abgesang

  • Kunert, „Reiseresümee“ im Vergleich zu
    Benn, „Reisen“: Ich-Verlust statt Ich-Gewinn

    lässt sich gut mit Benns Gedicht „Reisen“ vergleichen, weil es ebenfalls eher eine negative Einstellung hat. Während dort am Ende aber eher der Ich-Gewinn zu Hause steht, ist es bei Kunert der Ich-Verlust.
    Hier auch noch zwei weitere Möglichkeiten des Vergleichs – man sieht, dass Benns Gedicht zu vielen anderen Gedichten passt.
    https://www.schnell-durchblicken2.de/kunert–reiseresuemee
    https://www.schnell-durchblicken2.de/eichendorff-gesellen-benn-reisen
    https://www.schnell-durchblicken2.de/unt-hesse-resignation-benn-reisen

  • Krüsand, Lars, „Anders – wo?“
    Das Gedicht zeigt, dass man sein Glück nicht unbedingt im „Anderswo“ suchen muss, sondern mit seiner eigenen Umgebung immer vertrauter werden kann

    https://textaussage.de/lars-kruesand-anders-wo

  • Brecht, „Abschied“
    Kurzes Gedicht, das zeigt, wie man versucht, die Realität durchscheinen zu lassen und sich zugleich von ihr abzulenken.
    https://textaussage.de/bertolt-brecht-der-abschied-anregungen-zur-interpretation
  • SG2: Tucholsky, Kurt, „Luftveränderung“
    http://textaussage.de/kurt-tucholsky-luftveraenderung
    Eine Kaskade von guten Ratschlägen, was man mal machen könnte, um vom beruflichen Stress wegzukommen läuft am Ende auf die Feststellung hinaus, dass man seine Probleme nicht dadurch lösen kann, dass man sie einfach mitnimmt. Man selbst – so wird in einem Schlussbild hervorgehoben – sitzt gewissermaßen immer auf dem Puffer des Reisewaggons, mit dem man in eine befreiende Fremde glaubte aufbrechen zu können.
    Schwierigkeitsgrad:
    Das Gedicht sich sehr positiv gegenüber dem Reisen eingestellt (also eindimensional), macht aber im Ende eine Einschränkung, auf die man näher eingehen muss. Von daher erscheint ein Wert zwei von zehn angemessen.

  • SG4-6: Eichendorff, „Die zwei Gesellen“ und Gottfried Benn, „Reisen“:
    zwei kritische ‚Blicke auf das Reisen

    Sehr gut als Einstieg in die Thematik geeignet, weil beide Texte das Reisen eher kritisch sehen, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Bei Eichendorff ist es eher ein konservativer, risikoscheuer Ansatz, der auf Heimat, Häuslichkeit und familiäres Glück zu setzen scheint, während es bei Benn eher ein Überdruss an Enttäuschungen übertriebener Hoffnungen ist, der das Lyrische Ich letztlich das Glück in sich selbst suchen lässt.
    In Corona-Zeiten liegt es nahe, damit eine kreative Übung zu verbinden, in der die Hoffnungen auf „alte Normalität“ auf die Einschränkungen in den Zeiten der Pandemie treffen.
    Vielleicht kann man am Ende aber doch noch ein trotziges „Dennoch“ entstehen lassen 🙂

    https://www.schnell-durchblicken2.de/eichendorff-gesellen-benn-reisen

    Schwierigkeitsgrad:

    Vom inhaltlichen her eigentlich ganz gut verständlich ist.
    Allerdings taucht am Ende die Frage auf, welche Haltung denn das lyrische Ich nun gegenüber den beiden Lebensweisen einnimmt. Wenn man sich in der Romantik auskennt, vermutet man ja nicht unbedingt das eine nur häusliche behagliche Heim-Existenz das höchste der Gefühle ist.
    Die Frage ist letztlich, ob das Scheitern des zweiten Gesellen gewissermaßen ein systemisches Problem ist, d.h. mit seiner Lebensweise zusammen hängt, oder ob es eher ein Unfall ist.
    Das würde am Ende dann erklären, warum das lyrische Ich sich mit einer Bitte an Gott wendet. Dabei geht es wohl nicht darum, sich für eine der beiden Lösungen als die allein richtige zu entscheiden. Vielmehr geht es darum, ob man bei dem, was man macht und tut, den für sich richtigen Weg geht. Den Schwierigkeitsgrad könnte man also hier zwischen vier und sechs einordnen. Das hängt davon ab, ob man eine „romantische“ Vorbelastung hat im Wissensstand oder nicht. Vor-Wissen kann eben manchmal auch eine Belastung sein.

  • Ludwig Tieck, „Erster Anblick von Rom“
    anders als bei Benns „Reisen“ nur eine spezielle Enttäuschung
    https://www.schnell-durchblicken2.de/tieck-erster-anblick-rom
    Dieses Gedicht lässt sich gut mit Benns Gedicht „Reisen“ vergleichen, weil es auch hier um eine Enttäuschung geht, aber nicht um eine grundsätzliche, sondern eine sehr spezielle.
    Wir präsentieren auch eine Idee, wie man dieses Gedicht weiterschreiben könnte.
    Außerdem gibt es einen interessanten wissenschaftlichen Aufsatz, der zeigt, wie jenseits der Schule mit Literatur umgegangen wird.


  • Grünbein, Durs, Kosmopolit
    Ein Gedicht, das weniger die Müdigkeit eines Vielgereisten zeigt, sondern seine Erkenntnis, dass hinter viel Kosmopolitismus auch ein Verlust an Substanz stehen kann.
    https://wvm.schnell-durchblicken3.de/durs-gruenbein-kosmopolit-titelfrage/
  • SG5: Matthias Politycki, „Goldener Oktober“
    https://textaussage.de/matthias-politycki-goldener-oktober
    Ein Gedicht, das deutlich macht, dass man sich im Central Park von New York nicht besser fühlen muss als anderswo auch. Es ist erstaunlich, wieviel Lebensmüdigkeit und Perspektivlosigkeit sich in so wenigen Zeilen versammeln lässt. Spannend dürfte es sein, wie junge Menschen darauf reagieren, die noch in der Schulzeit noch keine Lust auf solche Gefühle haben.
    Schwierigkeitsgrad:
    Das Gedicht scheint recht einfach zu sein, wenn man sich auf die Einfälle des Lyrischen Ichs locker einlässt.
    Der Schluss ist dann aber schon etwas erklärungsbedürftig – in seiner Bedeutung für all das, was vorher gesagt worden ist.

  • Schiller, An die Freunde
    https://textaussage.de/schiller-an-die-freunde
    Das Gedicht stellt dem Reisen in große Welten und in die Vergangenheit die Vorteile der Kunst gegenüber:
    „Alles wiederholt sich nur im Leben,
    Ewig jung ist nur die Phantasie,
    Was sich nie und nirgends hat begeben,
    Das allein veraltet nie!


Themenübersicht – Reisegedichte

4231 Thema Reisegedichte Teilthema positive Erfahrungen
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-positive-erfahrungen

4232 Thema Reisegedichte Teilthema negative Erfahrungen
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-negative-erfahrungen

4233 Thema Reisegedichte Teilthema Heimat und Fremde
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-heimat-und-fremde

4234 Thema Reisegedichte Teilthema einzelne Verkehrsmittel
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-einzelne-verkehrsmittel

4235 Thema Reisegedichte Teilthema zwischen Zweifel und Wahn
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-zwischen-zweifel-und-wahn

4236 Thema Reisegedichte Teilthema Reisen als Bild für die Lebensfahrt
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4237 Thema Reisegedichte Teilthema Untergang
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-untergang

4238 Thema Reisegedichte Teilthema Erfahrungen an bestimmten Orten
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4239 Thema Reisegedichte Teilthema Verschiedenes
https://textaussage.de/thema-reisegedichte-teilthema-verschiedenes

4240 Thema Reisegedichte Teilthema Sehnsucht nach der Ferne

Thema Reisegedichte Teilthema Sehnsucht nach der Ferne (4240)

4241 Thema Reisegedichte Teilthema Probleme des Reisens und der Ferne
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4242 Thema Reisegedichte Teilthema Abschied
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