Verfasser: M-R
Maar, Paul, „Der Mann, der nie zu spät kam“
Es geht um einen Mann, der in seinem ganzen Leben nie zu spät gekommen ist, bis er eines Tages dafür von seinem Chef besonders gefeiert wird. Dabei gerät er so unter den Einfluss des für ihn ungewohnten Alkohols, dass sich sein Leben völlig ändert: Zum einen verschläft er am nächsten Tag – und als er dann zum Bahnhof hetzt, stürzt er auch noch auf die Gleise. Während er – der nebenbei auch noch die Fahrpläne auswendig gelernt hat, erwartet, nun vom entsprechend zu erwarten den Zug überfahren zu werden, wird er vom Bahnhofsvorsteher über die Verspätung des Zuges aufgeklärt. Daraus entsteht die neue Einsicht, dass Verspätungen auch mal nützlich sein können.
Unser Tipp: Diese Geschichte mal so abwandeln, dass eine klassische Kurzgeschichte draus wird.
Paul Maar, der Mann, der nie zu spät kam – Lernvideo – kreatives Begreifen Kurzgeschichten-Eigenschaften
Thore Maatmann, „Man muss sich auch mal Luft machen“ –
In der Kurzgeschichte von Thore Maatmann geht es um einen Angestellten, der sich täglich über seinen Chef ärgert. Als es einmal besonders schlimm wird, platzt er abends auf einer privaten Geburtstagsfeier gegenüber einem wildfremden Menschen richtig los – um dann am Ende festzustellen, dass es sich um den neuen Vorstandsassistenten seiner Firma handelt.
Maas, Josianne, „Fragebogen“
https://textaussage.de/josianne-maas-fragebogen
- Die Geschichte kritisiert aus der Sicht einer Hausfrau und Mutter den zu engen Horizont einer Volksbefragung um 1960 herum.
- Die interessiert sich nämlich weder für erbrachte Leistungen noch für noch vorhanden und durchaus berechtigte Bedürfnisse.
- Präsentiert werden Vorschläge für Recherchen und Klärung der Bedeutung der Geschichte für die heutige Zeit.
Machma, Jana, „Schwarz auf weiß“ (Kurzgeschichte einer Schülerin aus einer 9. Klasse)
Von der schwierigen Balance zwischen berechtigten und übertriebenen Vor-Urteilen und vom Glück, ein bisschen Wahrheit zwischen ihnen zu finden;
Wir zeigen, wie eine junge Frau in einem Bewerbungsgespräch angenehm überrascht wird.
Außerdem machen wir deutlich, wie man sich durch geschicktes Markieren einen optimalen Überblick über den Text der Kurzgeschichte verschaffen kann.
- Fragen und Antworten zur Kurzgeschichte mit einem Interview der Verfasserin:
https://textaussage.de/jana-machma-schwarz-auf-weiss-oder-die-glueckliche-ueberwindung-von-vorurteilen - Inhaltsangabe – erstellt aus vorher notierten Ablaufpunkten – gute Methode, um eine Inhaltsangabe zu schreiben:
https://schnell-durchblicken.de/tipps-zum-schreiben-einer-inhaltsangabe-z-b-zur-kurzgeschichte-schwarz-auf-weiss
Malecha, Herbert, „Die Probe“
Was passiert, wenn man sich nach mehreren Siegen zu sicher fühlt – gezeigt am Ende der Flucht eines Kriminellen, aber sicher übertragbar auch auf schülernahe Situationen
https://textaussage.de/herbert-malecha-die-probe
Jagoda Marinić, „Ausgestochen“ – eine Kurzgeschichte mit reinem riesigen Missverständnis
Ein Mann schwärmt so lange von einer tollen Frau, bis sein Gegenüber geht. Es bleibt dem Leser überlassen, worauf die Geschichte hinausläuft. Am überzeugendsten erscheint uns die Idee, dass die Gesprächspartnerin des Mannes eigentlich gemeint war. Allerdings erscheint der Vorlauf dafür doch etwas sehr ausführlich. Aber es ist sicher eine gute Idee, dass jemand, der nicht viel von sich selbst hält, mal ein ganz anderes Bild von sich präsentiert bekommt.
https://textaussage.de/5-min-tipp-marinic-ausgestochen
Marinić, Jagoda, „Kurzbiografie“
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-marinic-kurzbiografie
Präsentiert wird die Geschichte einer Frau wohl aus dem Bereich des Balkans, deren Mann in Deutschland mit seiner Arbeit zwar Wohlstand in ihr Dorf und ihr Leben bringt. Dafür muss sie aber auch allein die Kinder aufziehen. Später folgt sie ihrem Mann mit den Kindern nach Deutschland, nur um dort wieder ein fremdbestimmtes Leben führen zu müssen. Es geht wieder um Arbeit, für die Kinder bleibt wenig Zeit.
Am Ende sitzt diese Frau nach dem Tode ihres Mannes allein in dem von dem vielen Geld gebauten großen Haus in ihrem Dorf, aber die Kinder sind in Deutschland geblieben und von ihren Enkeln kommen nur Fotos.
Die Geschichte kann gut verglichen werden mit Brechts „Die unwürdige Greisin“ und Peter Stamms „Der Besuch“, was den Aspekt der Selbstverwirklichung angeht. Mit Bölls „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“.kann man die Geschichte vergleichen, was das Verhältnis von Arbeit/Geld un Leben angeht.
Kurt Marti, „Happy End“
Verständnis- und Lieblosigkeit in einer Beziehung, verdeutlicht nach dem gemeinsamen Anschauens eines Liebesfilms
https://textaussage.de/kurt-marti-happy-end
Dazu gibt es auch ein Video, in dem die Kommunikation in der Kurzgeschichte untersucht und vorgestellt wird:
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
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Mohl, Nils, „Tanzen gehen“
https://www.schnell-durchblicken2.de/mohl-tanzen-gehen
Vorstellung einer Kurzgeschichte zum Thema „Vergänglichkeit“ – mit Schaubild
Moser, Milena, „Der Hund hinkt“
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moser-hund
Fast schon satirische Darstellung eines Familien-Sonntagsspazierganges, auf dem sich vielfältige Frustgefühle lösen und man sich an ungelösten Beziehungsproblemen abarbeitet.
Letztlich hinkt also hier nicht nur der Hund, sondern eigentlich die ganze Familie.
Erzählt wird aus der Sicht der Tochter, die sich auf sehr mutige Art und Weise ein bisschen Liebesfreiraum erkämpfen will.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
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Moura, Paulo, „Der virtuelle Seitensprung“
(Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 121)
In der Kurzgeschichte geht es um ein extremes Beispiel des Versuchs der Übertragung einer normalen Liebesbeziehung in die Welt des Virtuellen.
Näheres findet sich auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-moura-der-virtuelle-seitensprung
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
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Mrozek, Slawomir, „Schuld und Sühne“
- In der Geschichte geht es um einen kleinen Jungen, der so ziemlich gegen alle Regeln verstößt, die ihm gegeben werden.
- Sein Schutzengel weiß sich nicht mehr anders zu helfen, als zu Formen der Gewalt zu greifen.
- Die scheinen auch Positives zu bewirken, bis im Elternhaus schließlich eine Bombe explodiert und der Junge auf dem Weg nach Südamerika ist.
- Interessant ist u.a. die Frage, welche Alternativen es zur Gewalt gegeben hätte.
https://schnell-durchblicken.de/mrozek-schuld
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Novak, Helga M., „Schlittenfahren“
In der Geschichte geht es um autoritär, aber zugleichn auch hilflos wirkende Erziehungsmethoden, die schließlich tödlich enden.
Helga M. Novak, „Schlittenfahren“ – oder Erziehung als autoritäre Hilflosigkeit
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Familie“
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie
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Oleolegua, nennt sich selbst „Hobbydichter“
„Man sieht es den Leuten doch an“‚
Geschichte zum Thema „Vorurteile“
In der Geschichte geht es um einen Vorfall in einer Bäckerei, bei dem alle glauben, ein Junge mit vermutetem Migrationshintergrund wolle nachträglich einen Geldwechsel zu seinen Gunsten ausnutzen, also betrügen. Nachdem genügend Leute ihre Vorurteile ausgedrückt haben, stellt sich heraus, dass der Junge zuviel Geld herausbekommen hat und es jetzt zurückbringt.
https://www.leselupe.de/lw/titel-Vorurteile-121965.htm
Die Geschichte kann man gut vergleichen mit:
de Cesco, Federica, Spagetti für zwei
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Oswald: 5-Minuten-Tipp zur Kurzgeschichte „Mit Menschen“ von Georg M. Oswald (mit Schaubild und Idee für kreative Ergänzung)
Aus Bewerbungsmappen werden alle aussortiert, die gerne etwas mit Menschen machen. Am Ende satirisch aufs Korn genommen, dass das Menschliche in manchen Arbeitsverhältnissen zu kurz kommt:
https://textaussage.de/5-minuten-tipp-zur-kurzgeschichte-mit-menschen-von-georg-m-oswald
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Özdogan, Selim, „Marita“
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-oezdogan-marita
In der Geschichte wird aus der Sicht eines Mannes erzählt, wie es ihm geht, seitdem ihn Marita, seine Partnerin verlassen hat. Spannend ist die Frage, inwieweit aus seinem Rückblick deutlich wird, dass der Keim des Scheiterns der Beziehung schon angelegt war oder diese Marita nur einfach etwas Neues will.
Weitere Geschichten zum Thema „Beziehungen, Liebe“ auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
Özdogan, Selim, „Zuerst den Linken“
- In der Geschichte geht es um eine Ich-Erzählerin, die sich zu Recht darüber aufregt, dass in der Wohnung über ihr jemand auch noch spätabends oder Nachts seine Schuhe gegen die Wand donnert.
- Darauf angesprochen, verspricht die Nachbarin, das nicht mehr zu tun.
- Umso mehr ist die Ich-Erzählerin empört, als sie in der nächsten Nacht durch einen Schuhwurf geweckt wird und dann vergeblich auf den anderen wartet. Dadurch ergibt sich noch mehr Schlaflosigkeit als sonst.
- Am nächsten Morgen wird sie dann von der angeblichen Übeltäterin selbst angesprochen. Es stellt sich heraus, dass sie es nur kurz vergessen hat, dann aber eine Rücksicht genommen hat, die sich in diesem Fall negativ ausgewirkt hat.
- Die Geschichte endet mit der Erklärung: Eine gute Gelegenheit, sich für die Ich-Erzählerin eine gute Antwort und vielleicht auch noch ein bisschen gemeinsame Zukunft auszudenken.
https://www.einfach-gezeigt.de/özdogan-zuerst-den-linken - Die Geschichte lässt sich gut vergleichen mit Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte „Die Kirschen„.
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Plath, Sylvia, „Ein Tag im Juni“
In der Geschichte geht es um zwei Mädchen, die sich auf einer Paddeltour von zwei Jungen die Bootskosten bezahlen lassen, obwohl sie selbst Geld haben. Während Linda danach die Sache aufklärt und dafür sorgt, dass die Jungen das ihnen zustehende Geld zurückbekommen, ist das zweite Mädchen ganz unglücklich, weil es sich in einen der beiden Jungen verliebt hat. Bei diesem führt die doppelte Enttäuschung (Betrug und Unehrlichkeit) tatsächlich dazu, dass er sich schnell entfernt, was das Gefühl einer verpassten einmaligen Gelegenheit zurücklässt.
Sylvia Plath: „Ein Tag im Juni“ – Tipps zur Inhaltsangabe interessante Du-Erzählperspektive
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Rauert, Annette, Der Schritt zurück
Die Geschichte handelt von jemand, der auf dem Zehn-Meter-Turm steht und aufgefordert wird, nun ins Becken zu springen. Der größte Teil der Geschichte besteht aus den Gedanken, die einem da durch den Kopf gehen – mit wunderschönen Beispielen für die „erlebte Rede“. Am Ende entscheidet sich hier jemand aber für das, was in seiner jetzigen Situation das Richtige ist: Er klettert wieder runter – und es gibt keinen Spott, stattdessen fühlt er sich stark, weil er weiß, zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich zu dem für ihn richtigen, wird er auch springen.
Eine Inhaltsangabe und Anmerkungen zur Kurzgeschichte gibt es hier:
https://textaussage.de/annette-rauert-schritt
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Josef Reding, „„Apotheke Vita Nova“
- In der Geschichte geht es um einen Apotheker, der einen entlassenen Sträfling vor dem Selbstmord rettet und ihm zu neuem Lebensmut verhilft.
https://schnell-durchblicken.de/josef-reding-apotheke-vita-nova
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Reding, Josef, „Ein kleiner bebrillter Ömmes“
Eine etwas altertümlich anmutende Geschichte, in der ein Junge sehr unter seiner Brille leidet, was sich noch verstärkt, als er von einem Milchmann mit Perdewagen mitgenommen und dann eben als „kleiner bebrillter Ömmes“ bezeichnet wird. Nicht mehr altertümlich, sondern auch heute noch hilfreich ist dann zu sehen, wie die Ängste des Jungen sich kurz darauf auflösen. Der Milchhmann reagiert nämlich auf einen kritischen Hinweis viel positiver, als er gedacht hat. Die Geschichte ist fast schon parabelartig geeignet, nach heutigen Situationen zu fragen, die dazu passen.
Reding, Josef, Fahrerflucht
Die Geschichte handelt von einem Geschäftsmann, der mit einem neuen Auto einen Radfahrer anfährt und dann nicht anhält, sondern einfach nur nach Hause will. Interessant ist, dass er sich nicht vor einer Strafe überhaupt fürchtet, sondern nur davor, dass während der Wochen im Gefängnis sein Geschäft leiden könnte.
Die Wende bringt das Zeichen der Automarke auf dem Kühler, das durch den Unfall zu einem Kreuz verbogen ist. Der Geschäftsmann kehrt doch zum Unfallort zurück und korrigiert den Verletzten, der sich dafür bedankt, dass er „angehalten“ habe, mit den Worten: „Ich habe nicht, ich, ich bin nur zurückgekommen.“
Die Geschichte ist u.a. auf dieser Seite zu finden.
Reider, Katja, „Wahnsinnstyp oder: Während sie schläft“
- In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das im Zug einen Jungen trifft, der ihr äußerst attraktiv vorkommt, an dessen Schulter aber bereits ein Mädchen lehnt.
- Diese sehr unangehme und sie stark beschäftigende Situation endet erst, als das Mädchen bei einem Halt plötzlich aufspringt und aussteigt. Der „Wahnsinnstyp“ erklärt schließlich cool, sie sei einfach müde gewesen, ansonsten kenne er sie nicht.
- Schließlich stellt sich heraus, dass sie beide ein gemeinsames Ziel haben und der Ich-Erzählerin damit noch 62 Minuten Zeit bleiben, sich mit dem Jungen anzufreunden.
- Die Geschichte endet mit dem entschlossenen Satz: „Das schaffe ich!!!“
- Inhaltlich bringt die Geschichte nicht allzuviel, interessant ist einfach die Art und Weise, wie sie ausgemalt ist.
- Das könnte zum Anlass genommen werden, eine ähnlich peinvolle Annäherungsgeschichte mal selbst zu schreiben.
- Die Geschichte wird freundlicherweise vom Auer-Verlag im Netz zur Verfügung gestellt:
https://www.auer-verlag.de/media/ntx/auer/sample/06639_Musterseite.pdf
Reschke, Karin, „An den Strand“
- Eine ausführliche Analyse der Erzählhaltung und der Erzählperspektive gibt es hier:
Erzählhaltung und Erzählperspektive Karin Reschke, An den Strand… - In der Geschichte geht es um eine alte Frau, die große gesundheitliche Probleme hat. Ihre Tochter, die ich Erzählerin, kümmert sich um sie, obwohl sie selbst in ihrer Kindheit und Jugend schlecht behandelt worden ist. Die Mutter ließ an ihr die Enttäuschung und den Ärger raus, weil ihr Mann sie verlassen hat.
- Im weiteren Verlauf der Geschichte spitzt sich die Lage zu, weil der Hausarzt vorbei kommt und unbedingt durchsetzen möchte, dass die Mutter ins Krankenhaus gebracht wird. Diese will das absolut nicht und wird dabei von ihrer Tochter unterstützt.
- Es ist dann der plötzliche Tod der Mutter, der sie von ihrer Krankheit erlöst und auch von den gut gemeinten, aber bei ihr schlecht ankommenden Bemühungen des Hausarztes. Es bleibt offen, wie die Tochter mit dieser Situation umgeht, ob sie sie auch eher als Befreiung von einer Last oder als endgültiges Aus der Beziehung zu ihrer Mutter ansieht. Als Leser hat man im Verlaufe der Geschichte den Eindruck, dass die Vorgeschichte zumindest etwas verarbeitet wird und sich das Verhältnis zwischen den beiden Frauen verbessert.
- Quelle: Erfahrene Erfindungen. Deutschsprachige Kurzgeschichten seit 1989, ausgewählt und mit Materialien versehen von Sabine Grunow (Editionen für den Literaturunterricht), Ernst Klett Schulbuchverlag, Leipzig 2004, ISBN: 978-3-12-351010-6
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Kai Riedemann, „Ich bin nicht Maren“
In der Kurzgeschichte „Ich bin nicht Maren“ von Kai Riedemann, erschienen 1986, geht es um die Frage, wie man deutlich machen kann, dass man ein neues Leben beginnen will.
Konkret es um eine Maren, die ihren Namen in Elena ändern lassen will. Damit soll für sie und andere deutlich werden, dass sie jetzt nicht mehr von anderen gesteuert werden möchte, sondern ein eigenes, selbstbestimmtes Leben beginnen will. Die Reaktion der Eltern, aber auch ihres Freundes und sogar einer Mitarbeiterin in einer Behörde ist eher von Unverständnis oder zumindest Irritation bestimmt. Das ändert aber nichts daran, dass am Ende der Geschichte der Entschluss noch stärker feststeht als schon am Anfang.
Näheres dazu findet sich auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/riedemann-maren
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Röder, Marlene, „Chuck Norris und seine Freunde“
In der Kurzgeschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was ein Rollsstuhlfahrer denkt, fühlt und erlebt, während er sich für eine nicht ungefährliche Mutprobe von einem Freund auf eine Halfpipe hochtragen lässt. Deutlich wird, wie wichtig es ihm ist, nicht mehr nur das freundlich behandelte, aber eben auch möglicherweise nur bemitleidete Maskottchen der Gruppe zu sein. Ben möchte für voll genommen werden und ist bereit, dafür viel zu riskieren.
Besonders interessant das hier scheinbar besonders offene Ende, denn es wird nicht erzählt, wie die Geschichte ausgeht.
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Röder, Marlene, „Scherben“
In der Kurzgeschichte geht es um einen 14jährigen Jungen, der von seinem Vater misshandelt wurde und deshalb von einer Pfarrersfamilie aufgenommen wird.
Er hat große Schwierigkeiten, die Freundlichkeit, mit der man ihm entgegenkommt, anzunehmen. Zum Eklat kommt es, als die Tochter des Hauses zufällig zu ihm ins Badezimmer kommt und so die Spuren der Schläge auf seinem Rücken sieht. Dem Jungen ist das so peinlich, dass er aggressiv wird und dabei auch einen Spiegel zertrümmert. Als der Pfarrer vorsichtig anklopft und ihm über die Scherben hinweghelfen will, reagiert auch da wieder aggressiv, allerdings nur mit Worten, und geht selbst mit nackten Füßen über die Scherben zur Tür.
- Die Geschichte zeigt sehr gut, wie es einem Menschen geht, der bisher nur Brutalität erfahren hat, wenn er das erste Mal auf Freundlichkeit trifft.
- Deutlich wird aber auch die Hilflosigkeit der anderen Seite.
- Die Geschichte endet sehr offen und ermöglicht dadurch weitreichende Fortsetzungsmöglichkeiten.
- Am nächsten liegt wohl die Nutzung des „makellos“-Eindrucks, den das Mädchen auf den Jungen gemacht hat. Daraus könnte etwas werden – denn „Makelloses“ hat es in seinem Leben bisher nicht gegeben.
Ansatz zu einer Fortsetzung auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/marlene-roeder-scherben-weiterschreiben
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Röder, Marlene, „Schwarzfahren für Anfänger“
Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit all den Schwierigkeiten der Anfangsphasen wird auf bezaubernde Weise erzählt.
Dazu kommt ein geschicktes Vermischen verschiedener Zeitebenen.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen
Röder, Marlene, „Wie man ein Klavier los wird“
In der Kurzgeschichte geht es um einen Jungen, dessen Zwillingsbruder sehr gut Klavier spielen konnte. Nach seinem Unfalltod wird er nun mehr oder weniger gezwungen, ebenfalls Klavier auf möglichst hohem Niveau zu spielen. Höhepunkt der Geschichte ist der Versuch, mit Freunden zusammen, dieses Klavier auf den Sperrmüll zu befördern. Das wird durch die vorzeitig zurückkehrende Mutter verhindert. Das Klavier kommt wieder an den alten Platz und der Junge erfüllt der Mutter den Wunsch, am nächsten Tag wie geplant vorzuspielen – allerdings soll es das letzte Mal sein.
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-roeder-wie-man-ein-klavier-loswird
Gut vergleichen kann man die Geschichte mit Wohmann, „Die Klavierstunde“.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Familie“ o.ä. finden sich auf der Seite:
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