Kurzgeschichten Verfasser a-c

Verfasser: A-C

Ilse Aichinger, „Das Fenstertheater“

  • In dieser Geschichte geht es um die Distanz und die Vorurteile, die zwischen Menschen herrschen, die sich zu wenig umeinander kümmern.
  • Auf unserer Interpretationsseite gibt es auch eine Idee, wie man die Geschichte weiterschreiben könnte:
    „Am nächsten Tag trafen sich die Frau und der alte Mann beim Einkaufen. Er schaute gar nicht vorwurfsvoll, sondern lud sie einfach zu einem Kaffee in die Restaurantabteilung des Kaufhauses ein.“
    Weiteres auf dieser Seite:
    https://textaussage.de/ilse-aichinger-das-fenstertheater

 

Ilse Aichinger, „Das Fenstertheater“
Die Einsamkeit einer Frau, die an ihrem Fenster irgendeine Art von Sensation herbeisehnt – und dann sehr überrascht wird.
https://textaussage.de/ilse-aichinger-das-fenstertheater
—-

Arenz, Ewald, „Schlüsselerlebnis“
 Humorvolle Darstellung der Probleme eines Vaters, der abends nicht mehr ins Haus kommt und morgens von seiner Frau mit Vorwürfen überhäuft wird, was den 3jährigen Sohn vor dem Fernseher angeht bzw. eine tote Maus, die er in der Hemdtasche vorfindet.
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-arenz-schluesselerlebnis
Artmann, H.C., „Keine Menschenfresser, bitte!“ Satirische Kurzgeschichte
Jemand will bei der Vermietung eines Zimmers unerwünschte Personengruppen ausschließen, freut sich dann über einen Amerikaner, der als Mieter angekündigt und genommen wird. Dann wird deutlich, dass es sich um einen Afro-Amerikaner handelt.
Eindrucksvolles Spiel mit Vorurteilen.
Die Geschichte ist u.a. hier zu finden.
Von uns vorgestellt wird sie hier:
https://textaussage.de/5-minuten-tipp-zu-mat1121-h-c-artmann-keine-menschenfresser-bitte

—-
Martin Auer, „Die Leserin“ – oder die Frage, wozu Literatur eigentlich gut ist
Martin Auers Kurzgeschichte wirft die Frage auf, was Lesen eigentlich ist und welche Möglichkeiten des Umgangs mit Literatur es gibt. Durchgespielt wird der Fall auf ansatzweise satirische Weise am Beispiel einer Kassiererin, die immer triviale Groschenromane liest und in dieser Traumwelt auch bleibt, als sie die reale erleben könnte.
https://textaussage.de/martin-auer-die-leserin-oder-die-frage-wozu-literatur-eigentlich-gut-ist

—-

Becher, Martin Roda, Tod im Stadion

Aus der Ich-Perspektive wird geschildert, wie der Erzähler plötzlich entdeckt, dass ein Bekannter nach einer gemeinsamen Sportaktion tot neben ihm auf der Bank sitzt. Bezeichnend ist der Schluss: „Nicht, dass ich Ellenberg sehr gemocht hätte, aber die Tatsache hat mir zu denken gegeben, ‚wie schnell es gehen kann.'“

 

Behrens, Andrea, „Supersonic Me“

https://schnell-durchblicken.de/andrea-behrens-supersonic-me-tipps-fuer-den-unterricht

In der Kurzgeschichte beschreibt ein Ich-Erzähler, wie er auf eine besondere Art und Weise kurzzeitig an eine erste Beziehung zu einem Mädchen kam und wie nachhaltig das Erlebnis für ihn mit einem Song verbunden war.

Spannend an der Geschichte ist die Frage, ob es sich nicht eher um den Auszug aus einer möglichen Autobiografie handelt (gerne auch einer fiktiven) als um eine typische Kurzgeschichte.

Gezeigt wird das an einem Alternativ-Einstieg, der typischer für eine Kurzgeschichte erscheint.
https://schnell-durchblicken.de/andrea-behrens-supersonic-me-tipps-fuer-den-unterricht

—-

Hans Bender, „Die Wölfe kommen zurück“ – eine Kurzgeschichte, die ihr Thema verfehlt?
https://textaussage.de/bender-die-woelfe-kommen-zurueck-kritik

Eine interessante und berühmte, aber von Aufbau, Gestaltung und Aussage her fragwürdige Kurzgeschichte. Sie ist vor allem geeignet, Schüler zu eigenständigem Denken zu ermutigen, das auch keine falsche Achtung vor angenommener Meisterschaft zeigt.

—-

  Bender, Der Brotholer (relativ lang für eine Kurzgeschichte)
Eine Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges oder danach. Es geht um den Umgang mit deutschen Kriegsgefangenen. Einer von ihnen, vergreift sich wider Erwarten nicht an einem Brot, das zuviel geliefert wurde, sondern bringt es der Lagerleitung. Diese honoriert das durch eine Verlegung in einen besseren Teil des Lagers. Dann aber wird er als Spitzel auf einen befreundeten Mitgefangenen namens Wansdorf angesetzt. Als er sich weigert, verliert er seine Privilegien. Er bekommt dann wieder ein Brot zuviel ausgehändigt. Dieshalb behält er es lieber. Dann stellt sich heraus, dass das eine Falle war. Jetzt legt man es darauf an, dass er von den eigenen Kameraden bestraft wird. Am Ende bleibt offen, inwieweit er von Wansdorf geschützt oder gar gerettet wird.
Die Geschichte ist äußerst interessant im Hinblick auf menschliche und unmenschliche Verhaltensweisen unter extremen Bedingungen

Bender, Hans, „Felix“ (1964)
  • In der Geschichte geht es um einen noch recht schüchternen Ich-Erzähler, der mit Felix, einem Kumpel, unterwegs ist, dem fast alles zu gelingen scheint.
  • Er ist es denn auch, der dem Ich-Erzähler die Arbeit abnimmt, im Haus eines der gerade kennengelernten Mädchens anzurufen.
  • Auch hier wieder ein glücklicher Zufall: Felix trifft auf einen Vater, der seinen kennt und schnell bereit ist, nicht nur ihn, sondern auch den Begleiter, also den verliebten Ich-Erzähler zu sich nach Hause einzuladen.
  • Die Geschichte endet damit, dass er aber absagen muss, weil er angeblich noch ein anderes Date hat.
  • Felix will dann zumindest Sabine von ihm grüßen. Inwieweit er sie vielleicht vor einem mehrfach Verliebten warnen wird, bleibt offen.
  • Insgesamt eine Geschichte, die im technischen Milieu der Telefonzelle spielt.
  • Ansonsten bleibt wohl – neben der Klärung der Bedeutung des Schlusses – nur, mal zu überlegen, wie man die Geschichte in heutige Zeiten übertragen könnte.
  • Erfreulicherweise stellt der Cornelsen-Verlag die Kurzgeschichte im Internet zur Verfügung:

—-

Berg, Sybille, „Alles wie immer“
https://textaussage.de/sybille-berg-alles-wie-immer
Die Kurzgeschichte präsentiert die Gedanken, die einem Menschen morgens durch den Kopf gehen, wenn nichts als immer der gleiche Alltag zu erwartet ist. Der tritt dann auch so ein, bis, ja bis die Protagonistin plötzlich merkt, dass sie ohne Schuhe losgezogen ist. Das nutzt sie, um am Ende eine sehr originelle Schlussfolgerung aus ihrer Erfahrung der Langeweile zu ziehen. Die kann natürlich nicht wirklich ernst gemeint sein, regt aber sehr zum Nachdenken an.

—-

Sybille Berg, Hauptsache weit
https://textaussage.de/sybille-berg-hauptsache-weit
Enttäuschung eines jungen Mannes, der direkt nach dem Ende der Schule hoffnungsfroh in die Ferne aufgebrochen ist und dann seine „Heimat“ erst sehr vermisst und dann im Internet-Café wiederfindet – mit offenem Ausgang.

—-

Berg, Sybille, Nacht
https://schnell-durchblicken.de/sibylle-berg-nacht
(Einfach Deutsch, Die Kurzgeschichte auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2007, S. 43)
Eine sehr ungewöhnliche Kurzgeschichte, mit ganz wenig Handlung, dafür langen Reflexionen über die Langeweile und Leere normaler Arbeitstage, dann der Ausbruch von zwei jungen Menschen aus dieser Welt in die romantische Situation und Perspektive eines Aussichtsturms, wo sie sich begegnen und zusammen zumindest einen kurzen Moment intensiven Glücks erleben. In dieser Geschichte bleibt wirklich offen, was daraus wird und welchen Tipp sie bereit hält für eigene Ausbrüche aus dem Alltag.
Vom Sprachlichen her sicher grenzwertig und diskussionswürdig ist das Bild von dem „süßen Brei, den Verliebte aus ihren Mündern lassen, um sich darauf zu Schlafen zu legen.“

Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der Seite:
  https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

Berg, Sibylle, Nora hat Hunger
  • In der Geschichte wird aus der Perspektive einer jungen Frau oder eines Mädchens erzählt, wie diese ganz bewusst den Weg des Immer-weniger-Wiegens geht, um ein Model werden zu können.
  • Im Kontrast dazu werden die Bemühungen der Mutter deutlich, sie mit Hilfe eines Psychologen von diesem nicht ungefährlichen Weg abzubringen.
  • Das scheitert aber allein schon daran, dass dieser Mann selbst genau dem Bild entspricht, in das die Ich-Erzählerin nicht hineingeraten möchte.
  • Die Geschichte ist sehr gut geeignet, um zu verstehen, was in einem jungen Menschen abgeht, dem sein gutes Aussehen und ein entsprechendes Gewicht sehr am Herzen liegt.
  • Anregung: Zu der Geschichte kann man sehr gut einen Dialog schreiben (lassen), in dem sich Mutter und Tochter nach dem Besuch beim Psychologen endlich mal wirklich offen und ehrlich austauschen.

Berg, Sybille, „Und in Arizona geht die Sonne auf“
https://textaussage.de/berg-arizona-sonne
  • In der Geschichte wird die Situation eines Mannes geschildert, der sich in der modernen Welt als Mann nicht mehr anerkannt fühlt und deshalb nur glücklich ist, wenn er sich in seinem PS-starken Auto in eine Art Wilden Westen hineinträumen kann.
  • Besonders interessant kann es werden, wenn man prüft, inwieweit diese Geschichte schon im Erscheinungsjahr 2000 doch eher satirischen Charakter hat, möglicherweise auch alte Vorurteile fortschreibt und was sich seitdem noch stärker geändert hat.
  • Spannend wird es auch, wenn eine Frau offen erklärt, sie wünsche sich einen „starken“ Mann, und dann diskutiert werden kann, was das heute genau bedeutet – im Vergleich zu früher.
  • Die Geschichte lässt sich gut vergleichen mit „San Salvador“ von Peter Bichsel.
  • Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der folgenden Seite:
    https://textaussage.de/kurzgeschichten-thema-beziehungen

 

Berg, Sibylle, „Vera sitzt auf dem Balkon“
  • In der Kurzgeschichte geht es um ein Ehepaar, das nebeneinander sitzt, ohne wirklich eiune innere Beziehung zu haben. Die Frau, aus deren Perspektive erzählt wird, überlegt, was sie mit dem wunderschönen Tag anfangen könnte – aber es fällt ihr nichts ein – und schon gar nichts, was sie mit ihrem Mann zusammen machen könnte.
  • Am Ende geht sie zur normalen Hausarbeit über, bis ihr einfällt, dass ihre Freundin bald Geburtstag hat, was ihre Stimmung deutlich aufhellt.
    https://textaussage.de/sibylle-berg-vera-sitzt-auf-dem-balkon
  • Eine Übersicht über weitere Kurzgeschichten zu den Themen „Liebe“, „Ehe“ bzw. „Beziehungen“ finden sich hier:
    https://textaussage.de/kurzgeschichten-thema-beziehungen
Thomas Bernhard, „Der Stimmenimitator“
Bichsel, Peter, „Der Milchmann“
https://textaussage.de/bichsel-milchmann-kreativer-umgang
  • In Peter Bichsels Kurzgeschichte „Der Milchmann“ geht es um zwei Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht zueinanderfinden.
  • Da ist der Mann aus dem Titel, der jeden Morgen einer Frau Blum die Milch vor die Tür stellt, sich mit ihr aber nur schriftlich und nur über das Nötigste austauscht. Besonders am Schluss wird deutlich, wie wenig er darüber hinaus von ihr wissen will.
    Das kann natürlich einfach damit zusammenhängen, dass er halt seinen Job machen muss, während das für Frau Blum möglicherweise nicht in gleicher Weise wichtig ist. Zumindest könnte man diese Hypothese mal am Text überprüfen.
  • Auf der anderen Seite ist da diese Frau Blum, die sich schon für diesen Mann interessiert, nicht von vornherein positiv, sondern einfach nur, weil sie ihn kennenlernen will.
  • Die Kurzgeschichte belässt es bei diesen völlig gegensätzlichen Positionen – ein guter Grund zu überlegen, wie diese beiden Menschen doch zueinanderkommen könnten. Oder wie es Frau Blum gelingen könnte, diesen Mann zumindest kennenzulernen. Auch wenn das nicht weit über das hinausreicht, was der Leser vom Erzähler schon erfährt – und das verheißt erst mal nichts Gutes.
  • Auf der genannten Seite wird gezeigt, wie man kreativ mit dieser Geschichte umgehen kann, indem man zum Beispiel Frau Blum einen Brief schreiben lässt.

—-

Bichsel, „Die Tochter“
https://textaussage.de/bichsel-die-tochter-interpretation

In dieser Geschichte geht es um das nicht gelingende Familienleben im Übergangsfeld des langsamen Auszugs von Zuhause.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Familie“:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-familie

Bichsel, Peter, „Ein Tisch ist ein Tisch“
https://textaussage.de/peter-bichsel-ein-tisch-ist-ein-tisch-oder-was-man-mit-sprache-machen-kann

Diese berühmte Kurzgeschichte spielt einfach einmal durch, was passiert, wenn jemand die Zuordnung von Wortbezeichnung und Wortbedeutung ändert.

Man kann an dieser Geschichte sehr schön die Grundgedanken der Sprachtheorie von Ferdinand de Saussure erkennen und aufzeigen.

—-

Peter Bichsel, „San Salvador“ – Anregungen für den Unterricht
https://textaussage.de/peter-bichsel-san-salvador-anregungen-fuer-schule-und-unterricht
Bichsels Kurzgeschichte „San Salvador“ zeigt einen Mann zwischen Verharren und Träumen. Am Ende entscheidet nicht er, sondern „es“ – irgendetwas zwischen mangelnder Entschlusskraft bzw. Zielklarheit und mehr oder weniger bewussten Bindungen. Wir stellen die Kurzgeschichte kurz vor und konzentrieren uns dann vor allem auf Einsatzmöglichkeiten im Unterricht – bis hin zu kreativen Veränderungen.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der folgenden Seite:
https://textaussage.de/kurzgeschichten-thema-beziehungen

—-

Andrea Bigge, „Der rote Schal“

    • Eine anrührende Geschichte von zwei alten Menschen, die anscheinend für einander bestimmt sind, aber nicht zueinander kommen. Stattdessen beschränken sie sich auf Freundlichkeit und durchaus Aufmerksamkeit. Aber über ein „nichtsprachliches“ Signal  und ein Lächeln kommen sie nicht hinaus.
    • Die Geschichte „schreit“ regelrecht danach, über die Schwierigkeiten nachzudenken und vielleicht auch da eine positive Variante zu finden, wenn es um emotionale Annäherungen auch schon in der Klasse 8 geht.
    • https://schnell-durchblicken.de/andrea-bigge-der-rote-schal

Jörn Birkholz, „Zug um Zug“
Eine ungewöhnlich reduzierte Form der Trauerdarstellung, die besonders deshalb
https://textaussage.de/5-min-tipp-joern-birkholz-zug-um-zug-kurzgeschichte nachdenklich macht.

Eine ausführliche Interpretation findet sich hier.
Sie ist entstanden bei der Beratung einer Schülerin.
Sie enthält also Passagen von ihr, bsd. die Inhaltsangabe.
Dazu kommen Tipps und Ergebnisse von uns:
https://schnell-durchblicken.de/joern-birkholz-zug-und-zug-interpretation-entsprechend-einem-lehrermodell

Böll, Heinrich, „Es wird etwas geschehen“
In der Kurzgeschichte „Es wird etwas geschehen“ von Heinrich Böll wird auf satirische Weise die moderne Arbeitswelt aufs Korn genommen.
https://textaussage.de/heinrich-boell-es-wird-etwas-geschehen-anregungen-fuer-den-unterricht

Böll, „An der Brücke“

https://textaussage.de/boell-an-der-bruecke

  •  In der Kurzgeschichte geht es um einen im Krieg verwundeten Soldaten, der die Aufgabe bekommt, die Leute zu zählen, die über eine neue Brücke gehen.
  • Er nutzt das, um sich eine Art Spiel mit seinen Vorgesetzten zu gönnen: Je nach seiner Laune meldet er niedrigere Zahlen oder höhere, was dann Begeisterung auslöst.
  • Dazu kommt, dass er sich vor allem auf eine „kleine Geliebte“ konzentriert, die er zwar gar nicht kennt, die aber zweimal am Tag über die Brücke geht und bei ihm dann intensive Gefühle auslöst.
  • Eines Tages bekommt er den Tipp, dass er heimlich kontrolliert werden wird. An dem Tag zählt und meldet er genau, allerdings bleibt auch hier die „kleine Geliebte“ außen vor.
  • Die Geschichte endet mit der Belohnung, dass er nur noch die (geringere) Zahl der Pferdefuhrwerke zählen muss.
  • Er überlegt, ob er eine bestimmte Sperrstunde für Pferdefuhrwerke nicht nutzen sollte, um seiner „Geliebten“ zu folgen und mit ihr Kontakt aufzunehmen.
  • Insgesamt ein Plädoyer für die Schaffung persönlicher Spielräume in Zeiten, in denen ansonsten über einen verfügt wird.
  • Diese Geschichte musste übrigens im Zentralabitur 2022 in NRW mit dem Roman „Unter der Drachenwand“ von Arno Geiger verglichen werden.
    Anmerkungen zu dieser Aufgabe gibt es hier:
    https://textaussage.de/ungezaehlte-geliebte-und-unter-der-drachenwand

Bölls „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ – Anregungen für Schule und Unterricht

Zumindest teilweise Bekehrung eines Touristen, der einem glücklich in natürlichen Verhältnissen lebenden Einheimischen moderne Arbeitsmoral beibringen will.

Böll, Heinrich, „Mein Onkel Fred“
die ungewöhnliche Geschichte eines Kriegsheimkehrers, der es sich zunächst einige Wochen auf dem Sofa seiner Familie bequem macht, bevor er dann plötzlich unternehmerisch abstartet:
Ilse Aichinger, „Das Fenstertheater“

Böll, Heinrich, „Mein teures Bein“

Ein Soldat, der ein Bein verloren hat, möchte eine höhere Rente. Der Beamte rechnet ihm vor, was das kosten würde. Darauf macht der Soldat eine Gegenrechnung auf, indem er die Geschichte seiner Verwundung erzählt: Er hat so lange ausgehalten (und ist dabei verwundet worden), bis höhere Offiziere, die viel mehr Rente kosten, sich retten konnten. Das bringt ihm zwar bei dem desinteressierten Beamten keine höhere Rente ein, aber er kann zumindest hocherhobenen Hauptes den Raum verlassen und hat sich Luft gemacht.
Heinrich Böll, „Weggeflogen sind sie nicht“ oder die Frage der Freiheit in der Zeit der Unterdrückung
Eine Geschichte zwischen Sachtext und Fikitonalität, die sich mit der Frage der Freiheit in den Zeiten der Unterdrückung befasst

—-

Heinrich Böll, „Wanderer kommst du nach Spa …“ – Kritisch-kreative Anmerkungen
Eine wunderbare Idee, von der Böll ausgegangen ist – man kann dann die Realisierung als interessantes Beispiel dafür nehmen, wie man Literatur auch lesen kann – als leidendes Verfolgen einer schönen Idee, die vielleicht auch von der Gestaltung und vom Ablauf her anders herum hätte verwirklicht werden können.
Ganz gleich, ob man recht hat oder nicht:
Das wäre ein Umgang mit Literatur, der noch mehr Anhänger und Anhängerinnen im Unterricht finden dürfte.
https://textaussage.de/schnell-durchblicken-heinrich-boell-wanderer-kommst-du-nach-spa

Wolfgang Borchert Bleib doch, Giraffe
Eine Geschichte, die menschliche Nöte im Krieg deutlich werden lässt-
https://textaussage.de/borchert-bleib-doch-giraffe

Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte „Das Brot“ – eine Geschichte um Not, Liebe und Lüge

  • Kleiner Tipp: Es lohnt sich, parallel dazu Borcherts Kurzgeschichte „Die Kirschen“ zu behandeln.

Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Borchert, „Das Holz für morgen“
Eine wunderbare Kurzgeschichte, die zeigt, wie jemand, der sich schon auf seinen Selbstmord vorbereitet, ins Leben zurückkommen kann.
https://textaussage.de/borchert-das-holz-fuer-morgen
Borchert, Wolfgang, Die Kegelbahn

Sehr distanziert angelegte Kritik an der Selbstverständlichkeit, mit der Menschen im Krieg auf andere schießen (müssen). Das Bild der Kegelbahn wird verwendet, um die Doppelrolle als Täter und Opfer zu verdeutlichen.

 

Borchert, Die Kirschen

Diese Geschichte geht auch von einer problematischen Situation aus, allerdings beruht sie auf einer falschen Annahme, einer ungerechtfertigen Verdächtigung. Ein krankes Kind glaubt auf Grund eines Geräusches, dass sein Vater die ihm zugedachten Kirschen isst. In Wirklichkeit aber ist er nur dabei hingefallen, als er seinem Kind die Kirschen bringen wollte. Hier wird Blut mit Kirschsaft verwechselt. Als das Kind erkennt, dass es statt nachzufragen, an seinem Verdacht festgehalten und sich entsprechend verhalten hat, schämt es sich.

 

„Die Küchenuhr“ – Infos und Tipps für den Deutschunterricht

Die Kurzgeschichte zeigt, was für einen Menschen als Wert bleibt, wenn er alles andere verloren hat, und wie er damit umgeht.

 

Borchert, Nachts schlafen die Ratten doch – Klassenarbeitsaufgaben, u.a. Leerstelle, Innerer Monolog

  • Die Geschichte zeigt, wie man auch in ganz schlimmen Zeiten einem anderen Menschen helfen, aus seinem Trauma herauszukommen. Das wäre auch unsere Deutungshypothese.
  • Man kann allerdings auch noch genauer sein, wenn man weiß, dass Ratten durchaus nachts aktiv sind. Dann würde die Deutungshypothese lauten: Die Geschichte zeigt, wie auch eine Lüge eine Wahrheit sein kann. Die Lüge wäre dann der Titel – die Wahrheit wäre, dass der Junge sich von einer Pflicht lösen kann, die in der Form gar nicht mehr besteht. Denn er kann nach der Zerstörung des Hauses niemanden mehr beschützen.
  • Wir gehen auf diesen Weg von der „Trümmerwüste“ hin zur „Sonne“ in einem Schaubild genauer ein.

Borchert, Wolfgang, „Vielleicht hat sie ein rosa Hemd“
https://www.schnell-durchblicken2.de/borchert-vielleicht-rosa-hemd
In der Kurzgeschichte geht es um zwei Soldaten, die – aus dem Krieg kommend – erst mal von einem Brückengeländer aus das tun, worauf sie solange verzichten mussten, nämlich Frauen betrachten. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass einer dieser Soldaten dem Kameraden eine alte Schuld bekennt, die ihn immer noch quält. Offen bleibt am Ende, ob dieses Teilgeständnis ihn von der Erinnerung befreien kann oder er sie noch weiter aushalten muss.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Schuld“ finden sich in der thematischen Übersicht:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kurzgeschichten-nach-themen

 

Brambach, Rainer, „Besuch bei Franz“

In der Geschichte geht es um den Tod eines deutschen Bauarbeiters, der seinem italienischen Bauleiter vom Gerüst aus auf den Kopf spuckt und dann ein paar Tage später vom Gerüst fällt. Auf der Beerdigung ist der Bauleiter derjenige, der am meisten zu trauern scheint. Insgesamt eine Geschichte, die mit den verschiedenen Erklärmöglichkeiten für das Geschehen wunderbar herumspielt. Ist der Bauleiter der Mörder und will durch geheuchelte Trauer nur von sich ablenken – oder bereut er seine Tat oder aber schließt er auf seine Art („Verstehe einer die Südländer“ heißt es am Schluss) die Geschichte ab: Man rächt sich, erweist dann aber durchaus dem Opfer die letzte Ehre.
Weitere Kurzgeschichten zum Thema „Beziehungen“ auf der Seite:
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-thema-beziehungen

 

Rainer Brambach, „Känsterle“ – Anregungen für den Einsatz im Unterricht

Ein Mann läuft kurzzeitig Amok, weil er das anmaßend herrische Verhalten seiner Ehefrau ihm gegenüber nicht mehr aushält.
Brender, Irmela, „Caroline über Wiesen laufend“
Caroline, ein Mädchen, das noch nie einen Freund gehabt hat, ist plötzlich von einem Jungen namens Joschi ganz begeistert und fühlt sich von ihm auch gemocht.

Ihr Traum, mit ihm über Wiesen zu laufen, während sie sich an der Hand halten, wird brutal zerstört, als er ihr bei einer Motorradpanne zumutet, per Anhalter Hilfe zu holen. Als sie das ablehnt, lässt er sie einfach in der Wildnis stehen und sie muss enttäuscht zu Fuß zum nächsten Ort gehen.
Ganz offensichtlich geht es um romantische Mädchenträume, die hier ganz schnell angesichts der Realität ins Nichts zerfließen.
Natürlich kann man diese Geschichte auch auf einen ähnlich enttäuschten Jungen umschreiben, was eine reizvolle Aufgabe sein könnte.
Hier findet sich ein Hinweis, wo die Geschichte u.a. abgedruckt ist.
http://www.gbv.de/dms/gei/591184656.pdf

 

Brecht, Bertolt, „Die unwürdige Greisin“
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-brecht-greisin
In dieser nicht ganz so typischen Kurzgeschichte geht es um eine Frau, die am Ende ihres Lebens sich aus allen Zwängen befreit und zum Entsetzen eines Teils ihrer Kinder autonom lebt. Am Ende stellt der Enkel als Erzähler fest, dass seine Großmutter eigentlich zwei Leben geführt hat, eins voller Arbeit und eins des Genusses.

 

Brett, Lily, „Vater“
https://www.schnell-durchblicken2.de/kg-lily-brett-vater
In der Geschichte ruft eine besorgte Tochter ihren alten Vater unter einer falschen Nummer an und gerät dabei an jemanden, dem es deutlich schlechter geht. Aus ihrer wachsenden Panik wird sie von ihrem Mann gerettet, der das Missverständnis merkt. Am Ende ist die Tochter beim Gespräch mit ihrem richtigen Vater nicht nur erleichtert, sondern kann ihm noch mehr als sonst deutlich machen, wie sehr sie ihn liebt.
Ilse Aichinger, „Das Fenstertheater“

In dieser wunderbaren Geschichte werden Vorurteile auf sehr amüsante Weise in einem Schnellrestaurant entlarvt.

Wir stellen die Geschichte vor und verdeutlichen die zentrale Aussage in einem Schaubild – dazu kommen Tipps zum Einsatz im Unterricht und als Klassenarbeit.

Man kann diese Geschichte gut vergleichen mit
Oleolegua, nennt sich selbst „Hobbydichter“
„Man sieht es den Leuten doch an“
https://www.leselupe.de/lw/titel-Vorurteile-121965.htm

 

Cortázar, Julio Cortázar, „Familienbande“

In der Geschichte geht es um eine Frau, die als Tante von ihrer ganzen Familie so gehasst wird, dass sie von allen aus dem Urlaub Ansichtskarten mit Beschimpfungen bekommt. Erstaunlich ist die Reaktion der Frau: Denn sie freut sich auf die Karten, liest sie sorgfältig und heftet sie alle ins Album. Am Ende wird erst deutlich, wie sie wirklich reagiert: Sie sticht nämlich wie bei einem Voodoo-Zauber jeweils mit der Nadel durch die Unterschrift des Absenders.

Die Geschichte enthält interessantes Diskussionspotenzial: Zum einen im Hinblick auf den Umgang mit Beleidigungen, zum anderen kann das Phänomen der Hassliebe besprochen werden. Dazu gibt es den Hinweis auf hilfreiche Informationen einer Ärztin.
Julio Cortazar, „Familienbande“ – Anmerkungen zu der Kurzgeschichtee

Gesamtübersicht über alle Seiten zu den Kurzgeschichten nach Autoren

Verfasser: A-C

https://textaussage.de/kurzgeschichten-verfasser-a-c


 

Verfasser: I-L
https://textaussage.de/kurzgeschichten-verfasser-i-l

Verfasser: M-R
https://textaussage.de/kurzgeschichten-verfasser-m-r

Weiterführende Hinweise